Das Nibelungenlied. Unknown

Das Nibelungenlied - Unknown


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das Glück.

      Da schlug der Degen Siegfried, das Feld erscholl umher.

      Aus dem Helme stoben, als obs von Bränden wär,

      Die feuerrothen Funken von des Helden Hand;

      Da stritt mit großen Kräften der kühne Vogt von Niederland.

      Auch ihm schlug Herr Lüdegast manch grimmen Schlag;

      Jedweder auf dem Schilde mit ganzer Stärke lag.

      Da hatten es wohl dreißig erspäht aus seiner Schar:

      Eh die ihm Hülfe brachten, der Sieg doch Siegfrieden war

      Mit drei starken Wunden, die er dem König schlug

      Durch einen lichten Harnisch; der war doch fest genug.

      Das Schwert mit seiner Schärfe entlockte Wunden Blut;

      Da gewann König Lüdegast einen traurigen Muth.

      Er bat ihn um sein Leben und bot ihm all sein Land

      Und sagt' ihm, er wäre Lüdegast genannt.

      Da kamen seine Recken: die hatten wohl gesehn,

      Was da von ihnen beiden auf der Warte war geschehn.

      Er führt' ihn gern von dannen: da ward er angerannt

      Von dreißig seiner Mannen; doch wehrte seine Hand

      Seinen edeln Geisel mit ungestümen Schlägen.

      Bald that noch größern Schaden dieser zierliche Degen.

      Die Dreißig zu Tode wehrlich er schlug;

      Ihrer Einen ließ er leben: der ritt da schnell genug

      Und brachte hin die Märe von dem, was hier geschehn;

      Auch konnte man die Wahrheit an seinem rothen Helme sehn.

      Gar leid wars den Recken aus dem Dänenland,

      Als ihres Herrn Gefängniss ihnen ward bekannt.

      Man sagt' es seinem Bruder: der fieng zu toben an

      In ungestümem Zorne: ihm war gar wehe gethan.

      Lüdegast der König war hinweggebracht

      Zu Gunthers Ingesinde von Siegfrieds Uebermacht.

      Er befahl ihn Hagen: der kühne Recke gut,

      Als er vernahm die Märe, da gewann er fröhlichen Muth.

      Man gebot den Burgunden: "Die Fahne bindet an."

      "Wohlauf," sprach da Siegfried, "hier wird noch mehr gethan

      Vor Abendzeit, verlier ich Leben nicht und Leib:

      Das betrübt im Sachsenlande noch manches waidliche Weib.

      "Ihr Helden vom Rheine, ihr sollt mein nehmen wahr:

      Ich kann euch wohl geleiten zu Lüdegers Schar.

      Da seht ihr Helme hauen von guter Helden Hand:

      Eh wir uns wieder wenden, wird ihnen Sorge bekannt."

      Zu den Rossen sprangen Gernot und Die ihm unterthan.

      Die Heerfahne faßte der kühne Spielmann,

      Volker der Degen, und ritt der Schar vorauf.

      Da war auch das Gesinde zum Streite muthig und wohlauf.

      Sie führten doch der Degen nicht mehr denn tausend Mann,

      Darüber zwölf Recken. Zu stieben da begann

      Der Staub von den Straßen: sie ritten über Land;

      Man sah von ihnen scheinen manchen schönen Schildesrand.

      Nun waren auch die Sachsen gekommen und ihr Heer

      Mit Schwertern wohlgewachsen; die Klingen schnitten sehr,

      Das hab ich wohl vernommen, den Helden an der Hand:

      Da wollten sie die Gäste von Burgen wehren und Land.

      Der Herren Scharmeister führten das Volk heran.

      Da war auch Siegfried kommen mit den zwölf Mann,

      Die er mit sich führte aus dem Niederland.

      Des Tags sah man im Sturme manche blutige Hand.

      Sindold und Hunold und auch Gernot

      Die schlugen in dem Streite viel der Helden todt,

      Eh sie ihrer Kühnheit noch selber mochten traun:

      Das musten bald beweinen viel der waidlichen Fraun.

      Volker und Hagen und auch Ortwein

      Leschten in dem Streite manches Helmes Schein

      Mit fließendem Blute, die Kühnen in der Schlacht.

      Von Dankwarten wurden viel große Wunder vollbracht.

      Da versuchten auch die Dänen waidlich ihre Hand;

      Von Stößen laut erschallte mancher Schildesrand

      Und von den scharfen Schwertern, womit man Wunden schlug.

      Die streitkühnen Sachsen thaten Schadens auch genug.

      Als die Burgunden drangen in den Streit,

      Von ihnen ward gehauen manche Wunde weit:

      Ueber die Sättel fließen sah man das Blut;

      So warben um die Ehre diese Ritter kühn und gut.

      Man hörte laut erhallen den Helden an der Hand

      Ihre scharfen Waffen, als Die von Niederland

      Ihrem Herrn nachdrangen in die dichten Reihn;

      Die zwölfe kamen ritterlich zugleich mit Siegfried hinein.

      Deren vom Rheine kam ihnen Niemand nach.

      Man konnte fließen sehen den blutrothen Bach

      Durch die lichten Helme von Siegfriedens Hand,

      Eh er Lüdegeren vor seinen Heergesellen fand.

      Dreimal die Kehre hat er nun genommen

      Bis an des Heeres Ende; da war auch Hagen kommen:

      Der half ihm wohl vollbringen im Kampfe seinen Muth.

      Da muste bald ersterben vor ihnen mancher Ritter gut.

      Als der starke Lüdeger Siegfrieden fand,

      Wie er so erhaben trug in seiner Hand

      Balmung den guten und da so Manchen schlug,

      Darüber ward der Kühne vor Zorn ingrimmig genug.

      Da gab es stark Gedränge und lauten Schwerterklang,

      Wo ihr Ingesinde auf einander drang.

      Da versuchten desto heftiger die beiden Recken sich;

      Die Scharen wichen beide: der Kämpen Haß ward fürchterlich.

      Dem Vogt vom Sachsenlande war es wohl bekannt,

      Sein Bruder sei gefangen: drum war er zornentbrannt;

      Nicht wust er, ders vollbrachte, sei der Sieglindensohn.

      Man zeihte des Gernoten; hernach befand er es schon.

      Da schlug so starke Schläge Lüdegers Schwert,

      Siegfrieden unterm Sattel niedersank das Pferd;

      Doch bald erhob sichs wieder: der kühne Siegfried auch

      Gewann jetzt im Sturme einen furchtbaren Brauch.

      Dabei half ihm Hagen wohl und Gernot,

      Dankwart und Volker: da lagen Viele todt.

      Sindold und Hunold und Ortwein der Degen

      Die


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