Die Bruderschaft Des Hiram: Ezechiels Tempelprophezeiung. William Hanna
Schauplätze der biblischen Erzählungen vom Nordjemen und Südarabien nach Ägypten und Palästina umfasste. Qades war, wie in der hebräischen Bibel erwähnt, einer der 179 jemenitischen Berge — und machte das Land damit zu den gebirgigsten Regionen der arabischen Halbinsel — 80 Kilometer südlich der heutigen Stadt Taiz, die keinerlei Verbindung zu Jerusalem hat.
Unter Berücksichtigung der gottgegebenen Weisheit Salomons und der Herrschaft während des “Goldenen Zeitalters”, erzählt die Bibel davon, wie die Legende seiner Weisheit so weit verbreitet war, dass Bilqis, die Königin von Saba, nach Jerusalem reiste, um von diesem großen Mann zu lernen (1. Buch der Könige 10:2). Bilqis gehörte zu einer langen Reihe matriarchaler Saba-Königinnen, die über die gesamte Halbinsel Sinai herrschten, die ein echtes “Goldenes Zeitalter” mit fabelhaftem Reichtum aus der Karawanenstraße genossen hatte, die als Hauptroute für den Transport von Weihrauch, Myrrhe, Harz, Gold, Textilien, Elfenbein und wichtigen Gewürzen, die für religiöse und Begräbnisfunktionen sowie die Konservierung von Lebensmitteln unentbehrlich waren. Es war unwahrscheinlich, dass Bilqis sich auf eine Reise begeben hätte, um einem anderen Monarchen Ehre zu erweisen. Es ist weitaus wahrscheinlicher, dass diese imaginäre Verbindung mit Bilqis nur ein weiteres hebräisches Machwerk in Schriftform war, um Salomos Legende zu verbessern und seine vermeintliche Existenz als Tatsache zu etablieren.
Die Wahrhaftigkeit solcher Ansprüche muss daher im Hinblick auf den angeblichen jüdischen Auszug aus Ägypten, die anschließende vierzigjährige Wanderung in der Wüste und das Verhältnis dieser Ereignisse zur Realität des heutigen zionistischen Israel beurteilt werden. Zunächst geht es in erster Linie um das historisch konnotierte hebräische Wort Aliyah (Aufstieg), das reisen oder nach oben wandern bedeutet, wo das gelobte Land Israel angeblich lag. Es wäre daher nicht unvernünftig, auf der Grundlage der verfügbaren Fakten und der jüngsten wissenschaftlichen Forschung darauf zu schließen, dass die wandernden Juden dies nicht von Ägypten aus taten — im Einklang mit den eklatanten Gebräuchen der hebräischen Bibel — sondern von irgendwo südlich des Morgenlands aus, wo sich das alte Arabien und der Jemen befanden.
Indem die Geographie des alten Arabiens und Jemens fleißig aufgezeichnet und klassische arabische Historiker der ersten sechs Jahrhunderte des Islam studiert wurden, wurde den Gelehrten deutlich, dass der eigentliche Schauplatz israelitischer biblischer Erzählungen an jenen arabischen Orten mit ihren Bergen, Tälern und Stämmen lag. Man muss kein brillanter Gelehrter oder Forscher sein, um die Tatsache aufzudecken, dass die hebräische Bibel in ihren anfänglichen Verweisen auf “Ägypten” den Namen “Mizraim” verwendete, was ein kleines, unauffälliges Dorf entlang der alten Karawanenstraße im Süden Arabien war, aus dem sich die israelitische Erzählungen, wie die von Moses, entwickelt hatten.
Umfangreichere Forschungen hatten auch ergeben, dass die alten Israeliten kein Volk waren, das in Ägypten der Sklaverei entkam, bevor es 40 Jahre in der Wildnis wandelte und dann das gelobte Land eroberte. Tatsache ist, dass, so wie Arabien heute aufgrund seines Reichtums an Erdöl und Erdgas von strategischer Bedeutung ist, das altertümliche Arabien, aufgrund seiner strategischen Lage an der alten Karawanenstraße von Indien, Jemen und dem ostafrikanischen Horn nach Irak, Ägypten, die Mittelmeerküste und Griechenland genauso von strategischer Bedeutung war. Weder die Karawanenstraße noch die antike Seidenstraße — die die wichtigsten Handelsrouten der Antike waren — endeten in oder durchquerten Palästina.
Aufgrund ihres Wertes für die Kamelkarawanen, die für Wochen und Monate durch die arabische Halbinsel reisten, benötigte die Karawanenstraße Schutz und Dienstleistungen, die von den arabischen Stämmen an der Süd- und Westküste bereitgestellt wurden, die im Gegenzug davon profitierten, den reisenden Händlern Nahrung, Wasser und andere Hilfsgüter zur Verfügung zu stellen. Nicht alle arabischen Stämme waren jedoch zufällig in der Lage, von der Karawanenstraße zu profitieren, einige Stämme bewohnten das gebirgige Gebiet im Norden Jemens, wo Schwierigkeiten und ein Mangel an Möglichkeiten für einen ehrlichen Lebensstil herrschten. Infolgedessen waren die weniger begünstigten Stämme — darunter die Israeliten — gezwungen, die Karawanenhändler oft anzugreifen und ihrer wertvollen Fracht zu berauben. Außerdem war die Karawanenstraße sowohl für die Ägypter im Westen als auch für die Assyrer und Babylonier im Osten von so strategischem Wert, dass es für sie von wesentlicher Bedeutung war, Arabien zu kontrollieren, was infolgedessen zum Ziel der meisten ägyptischen und assyrischen Militärkampagnen bei der Sicherung der Karawanenstraße wurde.
Abgesehen von den Zweifeln an der Herkunft der Israeliten gab es auch Hinweise darauf — die zahlreiche Menschen weiterhin hartnäckig nicht glauben — dass der israelitische Gott YHWH eine weibliche Gemahlin hatte und dass die frühe israelitische Religion nur das Konzept des Monotheismus während der israelischen Monarchieperiode des Niedergangs und nicht, wie behauptet wird, auf dem Berg Sinai annahm. Es war eine Folge des unschönen Hintergrunds der antiken Israeliten, dass sich die hebräischen Schreiber gezwungen fühlten, eine weiß getünchte Geschichte zu schreiben, die einem Volk, das verzweifelt auf der Suche nach einer legitimen ethnischen Identität und einem eigenen Land war, göttliche Autorität verleihen würde. Nun sind sich die wissenschaftlichen Forscher in den miteinander verbundenen Bereichen der Bibel, der Archäologie und der Geschichte des jüdischen Volkes einig, dass die Realität, die sich auf die Entstehung der Juden als Volk in Palästina bezieht, Welten von der erdachten, aber dennoch vorherrschenden Erzählung entfernt ist, die Israel derzeit durch die Ausnutzung der Archäologie verstärken wollte, um dem indigenen palästinensischen Volk die eigene Geschichte zu verwehren und es durch ihre Eigene zu ersetzen.
Die palästinensische Archäologie hatte sich erst im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zusammen mit der Archäologie von Kulturen wie Ägypten, Mesopotamien, Griechenland und Rom, begonnen zu entwickeln. Bei vielen Archäologen — die jedenfalls im Auftrag der führenden Museen in Berlin, London und Paris auf der Suche nach spektakulären Beweisen für die Vergangenheit Ausgrabungen durchführten — gab es jedoch eine Tendenz, vielleicht unredliche Verbindungen zu archäologischen Entdeckungen als Begründung für biblische Mythen zu finden.
Da die Bedingungen im alten Palästina nie zum Aufblühen ausgedehnter Königreiche beigetragen hatten, in denen einst eindrucksvolle Paläste, Schreine und Tempel wie in Ägypten und Mesopotamien gefunden wurden, wurde ihre Archäologie konsequenterweise nicht durch führende Museumsinitiativen angetrieben, wohl aber durch religiöse Motive, sodass der Hauptimpuls hinter der Forschung in Palästina dessen Verbindungen zur Heiligen Schrift war.
Ausgrabungen wurden in Jericho und Sichem (Nablus) begonnen, wo biblische Forscher hofften, die Überreste der in der Bibel erwähnten Städte zu finden. Diese archäologische Forschung wurde von den Bestrebungen des Amerikaners William Foxwell Albright (1891 - 1971) — einem Archäologen, Bibelforscher, Philologen und Keramikexperten — vorangetrieben, dessen Ansatz es war, die Archäologie als wissenschaftliches Mittel zu nutzen, die kritischer Meinungen gegenüber der historischen Wahrhaftigkeit der biblischen Erzählungen zu widerlegen, einschließlich jener Standpunkte der deutschen Wellhausen-Schule, deren Kritik an der Bibel die Ansicht hervorgerufen hatte, dass sie eine Gefahr für das deutsche Judentum darstelle.
Diese Schule der biblischen Kritik, von der Julius Wellhausen der führende Vertreter war und die sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelt hatte, forderte die Geschichtlichkeit der biblischen Erzählungen heraus und behauptete, sie seien während des babylonischen Exils absichtlich erdacht worden. Bibelgelehrte und besonders die in Deutschland behaupteten, die hebräische Geschichte sei eine kontinuierliche Reihe von Ereignissen gewesen, die mit Abraham, Isaak und Jakob begann; dass der Aufenthalt in Ägypten, die Knechtschaft und der Exodus; dass die Eroberung des Landes und die anschließende Besiedlung durch die Stämme Israels nur eine viel spätere Rekonstruktion von Ereignissen mit einer theologischen Agenda für einen bestimmten Zweck war.
Albright hingegen glaubte, dass die Bibel ein historisches Dokument sei, das, obwohl es mehr als nur einer editorischen und translatorischen Etappe unterzogen wurde, immer noch ein verlässliches Spiegelbild der antiken Realität sei. Er war sich zu einem fast fanatischen Ausmaß sicher, dass die Ausgrabung der antiken Überreste Palästinas einen positiven Beweis für die jüdische Geschichte in diesem Land liefern würde. Folglich führte die biblische Archäologie, die auf den Spuren von Albright und seinen