Moon Dance. Amy Blankenship

Moon Dance - Amy Blankenship


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gestellt, ob ein Serienmörder sich in dem Lokal herumtrieb. Mehrere der letzten Opfer waren zuletzt in dem Club gesehen worden. Als Polizist konnte er die Wahrscheinlichkeit nicht übersehen, dass es da einen Zusammenhang gab.

      Nachdem seine Waffe und seine Polizeimarke schon im Auto waren, nahm Chad die kleine Elektroschockpistole und schob sie hinten in seinen Hosenbund. Bei all den bösen Dingen, die dort vor sich gingen, wollte er einfach, dass Envy sie hatte, für den Fall, dass etwas passierte, während sie im Club waren.

      Als er aus seinem Zimmer kam, sah er den Gang hinunter und hielt mitten im Schritt inne, als er seine Schwester erblickte. Ein schwarzer Lederrock, der zwei Handbreit über dem Knie endete, bedeckte ihre Oberschenkel begleitet von einem bauchfreien schwarzen Schnür-Oberteil. Leder-Flecken waren nur dort, wo es zählte… genug um ihre Brüste zu verstecken und ihren flachen Bauch und Nabel zu betonen.

      Sie trug dazu ein Paar schwarze Lederstiefel, die bis über ihre Knie reichten, mit kleinen Kettchen um die Knöchel. Eine Halskette, die ihre Mutter ihr vor Jahren gegeben hatte, an der ein schöner Amethyst-Quarz baumelte, zierte ihr Dekolleté. Der Großteil ihres roten Haares war in einen hohen Pferdeschwanz zusammengebunden, und der Rest fiel ihr über eine Schulter.

      Ihr Make-Up war geschmackvoll mit ein wenig schwarzem Eyeliner und Lidschatten und einem dunklen Lippenstift. Sie sah aus wie eine Domina.

      â€žWow, du dürstest nach Blut, nicht wahr?“ Chad hob eine Augenbraue und ließ seinen Blick noch einmal von Kopf bis Fuß über sie gleiten. Er wollte schon fast das Ausgehen absagen und sie zur Sicherheit zurück in ihr Zimmer schicken.

      â€žNun, ich habe mich entschieden.“ Envy hob eine elegante Augenbraue. „Nachdem ich mit Trevor fertig bin, werde ich mich amüsieren! Von heute an, weigere ich mich, mich auf einen Typen zu beschränken. Ich will nicht einen Freund… ich will VIELE! So macht es nichts aus, wenn einer von ihnen sich wie ein Arschloch benimmt, denn ich werde andere haben, die ihn liebend gerne verprügeln werden.“

      â€žJa, ich erinnere mich noch daran, wie toll das in der Schule funktionierte.“ Chad schüttelte den Kopf, wissend, dass seine Schwester viel unschuldiger war, als sie vorgab zu sein. „Nehmen wir mein Auto, falls die Zentrale anruft.“

      â€žNur wenn ich mit den Blaulichtern spielen darf“, grinste Envy, wissend, dass er sie lassen würde.

      Chad seufzte und ging hinaus zum Auto. „Du bist schlimmer als ein Kind in einem Spielzeugladen, das alle Kuscheltiere, die Geräusche machen, drücken will und jeden in den Wahnsinn treibt.“

      â€žWas?“, lachte sie. „Ich mag die Blaulichter. Die Leute machen Platz, wenn ich sie anschalte.“

      â€žWie damals, als du es getan hast, weil der Kaffee alle war?“, fragte er. „Du weißt schon, dass das eine Verschwendung von Steuergeldern ist, nicht wahr?“

      â€žWenn du nicht still bist, werde ich fahren. Dann wirst du dich um die roten Lichter und die Sirene kümmern müssen“, warnte sie mit einem scherzhaften Zwinkern.

      Chad schwieg sofort, denn das letzte Mal, als das passiert war, war sie zu spät zur Arbeit gekommen und er war zu krank gewesen, um zu fahren, also hatte er im Beifahrersitz fest geschlafen. Der Chef zog ihn noch immer damit auf.

      *****

      Envy drehte die Blaulichter einen Häuserblock von dem Nachtclub entfernt ab und sah hoch in die Lichter, die über den wolkenbehangenen Himmel tanzten. Sie beobachtete wie das zweistöckige Gebäude in Sicht kam.

      Sie hatte in letzter Zeit so viel gearbeitet, dass sie noch gar nicht dazu gekommen war, den Moon Dance anzusehen, aber einige ihrer Kunden hatten davon geschwärmt. Von außen sah er nicht so besonders aus. Er schien wie eine Backstein-Lagerhalle mit sehr wenigen Fenstern und einem großen, violetten, Neon-beleuchteten Schriftzug hoch oben an der Vorderseite.

      Eine Menschenschlange zog sich über die Hälfte des riesigen Parkplatzes, alle waren herausgeputzt und unterhielten sich angeregt. Die Tatsache, dass es nach zehn Uhr abends noch eine Schlange gab, sagte ihr, dass hier zu arbeiten wohl sehr lukrativ sein würde.

      â€žJa, ich werde mich definitiv bewerben.“ Sie lächelte voll Vorfreude.

      â€žWenigstens ist die Schlange schon beinahe weg“, sagte Chad sarkastisch, er hatte keine Lust zu warten bevor er zusah, wie Trevor eine gute Dosis seiner Schwester auf Adrenalin abbekam.

      Er parkte ganz hinten im dunkelsten Teil des Parkplatzes gleich neben Trevors Auto. Ehe Envy die Beifahrertür öffnen konnte, ergriff Chad mit seiner Hand ihren Arm. „Hier.“ Er legte die kleine Elektroschockpistole in ihre Hand, dann, ohne ein einziges Wort darüber zu verlieren, öffnete er die Fahrertür und stieg aus.

      Envy schloss mit einem dünnen Lächeln ihre Finger um das Gerät. Ihr Bruder hatte sie Selbstverteidigung gelehrt, soweit, dass sie wahrscheinlich die meisten der Polizisten, mit denen er arbeitete, zu Boden ringen konnte, ohne dabei in Schweiß auszubrechen. Aber Chad hatte immer gesagt: 'Wieso kämpfen, wenn du doch auch einfach nur einen Knopf drücken kannst?'

      Sie schob den Elektroschocker gemeinsam mit ihrem Ausweis in die kleine Tasche in ihrem Lederrock. Sie würde es Trevor schon zeigen. Sie würde mit dem größten Vergnügen den Knopf im Lift drücken, um ihn in die Hölle zu schicken, nur um ihn da nun zu sehen. Niemand betrog unbestraft Envy Sexton.

      Sie gingen Seite an Seite auf die Schlange zu und Envy freute sich besonders, als die Schlange begann, schnell kürzer zu werden, und es nur ein paar Minuten dauerte, bevor sie drinnen waren.

      Der Türsteher trug eine Hose von Armani und eine dazu passende Anzugjacke. Das Hemd darunter war eng geschnitten und betonte seine trainierte Brust. Sein braunes Haar fiel in Wellen an beiden Seiten seines Gesichts hinunter. Ein paar Bartstoppeln befanden sich auf seinen Wangen und er hatte stechende, dunkle Augen, die in dem Neonlicht beinahe leuchteten.

      Chad bezahlte und sie zeigten ihre Ausweise, ehe der Mann ihre Hände stempelte und das rote Samtseil aushängte, um sie durchzulassen. Sie traten durch den Haupteingang und durch die kurze Eingangshalle zu einer Schiebetür, die sich öffnete als sie sich näherten. Beide hielten sie inne, als sie den großen Raum betraten und mit großen Augen hinstarrten. Es war, als hätten sie eine andere Dimension betreten.

      So voll wie der Parkplatz gewesen war, sollte man meinen, dass drinnen ein Gedränge von einer Wand zur anderen herrschte, aber das war nicht der Fall. Envys Lippen öffneten sich leicht, als sie hinüber ging zu dem riesigen Loch, das in der Mitte des Raums in den Boden geschnitten war.

      Sie näherte sich dem Geländer und sah hinab auf die Tanzfläche unter ihr. Zu beiden Seiten war ein Gang, der sich über das gesamte Parterre erstreckte, mit einer langen Bar, die von einem Ende zum anderen reichte. Die Bar sah aus wie Glas, das mit Sandstrahlen bearbeitet wurde, mit Neonlichtern, die in Wellen darüber glitten.

      Zwei Treppen führten rechts und links von ihr hinunter und trafen sich in der Mitte, ehe sie die Tanzfläche unter ihr erreichten. Die Tanzfläche strahlte mit einem weichen Licht, gerade genug um die Füße der Tanzenden in eine Art schwarzes Licht zu tauchen. Das alles trug noch mehr zu dem Lichtspiel bei, das durch die Diskokugeln über ihnen und die bunten Scheinwerfer, die überallhin leuchteten, nur nicht direkt auf die Tanzenden, entstand.

      So wie es eingerichtet war, konnte man von den Tänzern nur die Füße und Unterschenkel sehen, und der Rest ihrer Körper lag im Schatten.

      Envy lehnte sich über das Geländer, um zu sehen, ob es unten noch eine weitere Bar gab, aber da war nichts außer der Tanzfläche. Sie erinnerte sie irgendwie an eine Grube. Wenn man einmal die Treppen hinuntergelaufen war, war man der Dunkelheit ausgeliefert, die den Tanzenden ihre Privatsphäre bot.

      â€žSind


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