Night Light. Amy Blankenship

Night Light - Amy Blankenship


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dass du ihn aus ganzem Herzen liebst“, wies sie der Priester hin. „Über solche Dinge solltest du nicht lügen. Es ist eine Sünde in Gottes Augen.“

      â€žNun, ja, die beiden Wachmänner, die hinter unseren Stühlen standen… erinnern Sie sich an sie? Der, der hinter mir stand, bohrte mir den Lauf seiner Pistole in den Rücken. Ich könnte nie einen egoistischen Barbaren wie Anthony, dem ständig die Hand auskommt, lieben. Er hat versprochen, mich und meinen Vater umzubringen, wenn wir die Hochzeit nicht vorantreiben. Und heute Abend, als ich versuchte, meinem Vater zu sagen, dass ich nichts mit Anthony zu tun haben will, hat er mich so fest geschlagen, dass ich jetzt weiß, wo die Sterne sind, denn ich konnte sie alle zählen.“

      Sowohl Jewel wie auch der Priester erschraken, als die Bürotür so schwungvoll aufgestoßen wurde, dass sie gegen die Wand krachte und mehrere Bilder und ein vergoldetes Kreuz zu Boden fielen.

      Steven stand in der Tür und starrte sie beide böse an. Aber der dunkler werdende Bluterguss auf Jewels Wange ließ Steven rot sehen. „Sie beide müssen mit mir kommen.“

      Jewels Knie wurden schwach, als sie den mysteriösen Mann noch am Leben sah. Sie hatte sich so oft vorgestellt, wie er von den Vampiren getötet wurde, seit sie von ihm weggelaufen war. Mehrmals hatte sie es so sehr bereut, ihn alleingelassen zu haben, dass Tränen in ihre Augen gestiegen waren. Jetzt, wo sie wieder ruhiger atmen konnte, wollte sie schreien.

      Wie kam es, dass jedes Mal, wenn sie unter vier Augen mit dem Priester reden wollte, irgendein Notfall geschah? Sie hatte vor diesem Formwandler weniger Angst als vor ihrem Verlobten, der gerne mit Schusswaffen spielte, und solange sie keinen Feueralarm hörte oder ein Gesicht mit Fangzähnen sah, würde sie nirgendwo hingehen.

      â€žDiesmal nicht“, erklärte Jewel und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.

      â€žIch kann die Kirche nicht einfach alleine lassen“, begann der alte Mann, aber Steven unterbrach ihn schnell.

      Er machte ein paar entschlossene Schritte auf den Schreibtisch zu, während er sprach: „Haben Sie einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, und entschieden, ihre Schäfchen an die Vampire zu verfüttern? Sind Sie es, der ihre Körper im Keller verbrennt?“ Als der Priester nur den Mund öffnete, aber weiter nichts sagte, fuhr Steven fort: „Oder sind es die Sünder, zu denen sie predigen, die in Ihrem Keller einen Massenmord begangen und einen Fluchttunnel gegraben haben?“

      â€žOh Gott“, sagte der alte Mann und schenkte Steven einen düsteren Blick. „Wenn ich nun gehe, wann kann ich wieder zurückkommen?“

      â€žGeben Sie mir Ihre Handynummer. Ich werde Sie in ein paar Stunden anrufen. Kommen Sie nicht zurück, bevor ich Ihnen nicht sage, dass die Luft rein ist.“ Er seufzte, wusste, dass er gewonnen hatte, als der alte Mann begann, Schubladen seines Schreibtischs zu öffnen, um Dinge zusammenzusuchen, die er für so wichtig erachtete, dass er sie mitnehmen wollte.

      Jewel versuchte, ruhig zu bleiben. Während sie sich Zentimeter für Zentimeter der noch offenen Tür näherte. Freiheit… wie kam es, dass sie sich immer wieder in Situationen befand, wo sie vor verrückten Männern flüchten musste?

      â€žBringe mich nicht dazu, dich zu jagen“, zischte Steven, als er seinen Kopf herumriss und ihren Blick festhielt. „Er kann nach Hause gehen… du nicht.“

      Jewels Lippen öffneten sich leicht, als sie mitten in der Bewegung erstarrte. Wie konnte er es wagen, ihr einen Befehl zu erteilen? Sie knirschte mit den Zähnen, als ihr klar wurde, dass sie ihm sowieso schon gehorcht hatte. Sie hob ihr Kinn trotzig ein paar Zentimeter und kam zu einem Entschluss. Sobald sie hier raus war, würde sie weglaufen… vor ihnen allen, auch vor ihrem Vater.

      â€žWas haben Sie mit ihr vor?“, fragte der Priester ungehalten.

      â€žIch werde tun, was Sie nicht tun können… sie in Sicherheit bringen“, rief Steven, der keine Lust hatte, darüber zu diskutieren. Der Bluterguss auf Jewels Wange hatte seine Nerven buchstäblich zerfetzt und er wollte eher in der Hölle schmoren, als sie zu dem Mann zurückzuschicken, der es getan hatte.

      â€žIch brauche nicht noch einen Beschützer.“ Jewel drehte sich um, aber hielt dann plötzlich inne, als sie zwei gefährlich aussehende Männer sah, die die Tür versperrten.

      Dean hatte Stevens Aufregung bis hinunter zum Eingang gefühlt und jetzt, wo er das Mädchen ansah, das sie hervorgerufen hatte, verstand er, wieso. Als er in ihre Seele blickte, erhaschte er einen kurzen Blick auf den so schwer zu fassenden Engel des Todes.

      â€žDu täuschst dich.“ Er bewegte sich so schnell, dass sogar die beiden Formwandler im Zimmer es nicht sahen. „Du brauchst einen Beschützer.“

      Jewel unterdrückte einen Schrei, als die Handfläche des Mannes sich auf ihre schmerzende Wange drückte und seine Augen die Farbe von Quecksilber annahmen. Die kalte Hand, die sich schon seit so langer Zeit mit ihren eisigen Fingern um ihr Herz geklammert hatte, schmolz. Plötzlich erinnerte sie sich wieder an Gefühle, von denen sie vergessen hatte, dass sie existierten… Wärme, Sicherheit… Liebe.

      Der Priester lehnte sich an seinen Schreibtisch als der Schatten von Flügeln aus dem Rücken des Mannes erschien, hell aufleuchtete und dann verschwand.

      â€žIch warte unten“, erklärte Dean als der Wind angeweht kam, um den Raum aufzufüllen, von dem er verschwunden war.

      Steven wusste nicht, wieso Dean diesen Moment gewählt hatte, um seine Macht zu zeigen, aber er war froh, dass der Gefallene Engel es getan hatte. Jewels Wange war geheilt und der Priester sah aus, als hätte er soeben seine Erleuchtung gefunden.

      â€žWir müssen gehen… jetzt“, sagte Nick von der Tür her.

      Steven ergriff Jewels Hand und ging mit ihr auf die Tür zu, war froh, dass der Schock für den Augenblick ihre Gegenwehr erlahmt hatte.

      â€žWarten Sie“, rief der Priester, woraufhin Steven und Nick stehenblieben, und zu ihm zurücksahen. „War das…?“ Ihm fehlten die Worte, als er auf die Stelle zeigte, wo Dean vor wenigen Momenten gestanden hatte.

      Steven lächelte aufrichtig über die freudige Aufregung in den Augen des Priesters. „Ja… war es.“

      Der Geistliche lächelte, als Steven und Nick mit Jewel das Zimmer verließen. Er nickte einmal und kramte dann seine Werkzeuge zusammen. In seinem Kopf bereitete Gott die Erde auf Seine Rückkehr vor.

      Steven und Nick verließen die Kirche, aber Steven zog an Jewels Arm, um sie zum Stehen zu bringen, sodass er nach oben zu dem Fenster des Büros sehen konnte. Er seufzte erleichtert als er sah, wie das Licht ausging.

      â€žEs scheint, dass der alte Knacker deinem Rat folgt“, sagte Nick.

      Steven schüttelte den Kopf. „Eher erkannte er Dean als das, was er ist, und hat eine Art religiöse Erfahrung. Er hat mir seine Telefonnummer gegeben, ich werde ihn anrufen, wenn die Luft rein ist.“

      â€žIch glaube nicht, dass ein paar Stunden genügen werden“, erklärte Nick.

      â€žEs ist so, wie es ist“, entgegnete Steven. „Aber jetzt lass uns zurück in den Club gehen, damit wir Warren und Quinn unsere Neuigkeiten mitteilen können.“

      Dean saß am Dach der Kathedrale und lächelte auf das Trio hinunter, als sie die Kirche hinter sich ließen. Er hatte Steven geholfen, so viel er konnte, aber der Beruhigungszauber, dem er dem Mädchen auferlegt hatte, würde nicht ewig wirken. Er konnte fühlen, wie die Dunkelheit unter dem Gebäude wuchs, als die Vampire begannen, aus ihrem Tunnel zu kriechen.

      Anders als die von der letzten Nacht, waren


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