Tobende Herzen. Amy Blankenship

Tobende Herzen - Amy Blankenship


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ihr Zittern langsam verging. Ihre Wange lag an seiner Brust und er hielt seine Arme schützend um ihren Körper. Sie war für ihn leicht wie eine Feder und Toya liebte das Gefühl, sie so festzuhalten.

      â€žSchhh… Ich habe dich. Dir wird nichts passieren. Ich werde es nicht zulassen. Schlaf jetzt wieder, Kyoko.“ Er wiegte sie sanft, während seine Fingerspitzen ihr Haar aus ihrem Gesicht strichen. Ihr Gesicht war von dem Traum gerötet und ihre Augen waren geschlossen… aber er spürte, dass sie wusste, dass er derjenige war, der sie hielt. Sein Herz setzte kurz aus als er daran dachte, dass Kyoko wusste, dass er sie festhielt und sich nicht darüber beschwerte.

      Sie war gerade wieder am Einschlafen, als er sanft ihre Wange berührte, sie streichelte, ihre seidige Haut fühlte. In ihrem Schlaf sah sie aus wie ein Engel in seinen Armen… sein Engel. Das war es, was er wollte. Er würde nie zulassen, dass jemand sie ihm wegnahm, nicht die Dämonen und schon gar nicht seine Brüder.

      Langsam, damit sie nicht aufwachte, lehnte sich Toya zurück auf die Decke und legte sie beide wieder hin, zog die Decke über sie. Er hielt sie weiterhin fest,drückte ihren Körper an den seinen und rollte sich um sie zusammen in einer schützenden Umarmung. In seinem ganzen Leben hatte er es noch nie so gemütlich gehabt und es dauerte nur eine Minute, bis er in den ersten tiefen Schlaf fiel, seit… ewig.

      Mehrere Stunden später fühlte Kyoko Wärme und griff danach. Sie erstarrte. Langsam, als hätte sie Angst, die Wahrheit zu erfahren, drehte sie ihren Kopf zur Seite, gerade als Toya sich aufsetzte.

      Als er fühlte, wie sie sich bewegte, runzelte er die Stirn, wusste, er hätte schon vor Stunden aufstehen und von ihr weggehen sollen.

      Kyoko sah neugierig zu ihm hoch, versuchte, seine Augen zu sehen, aber sein Kopf war gesenkt, und sein Haar fiel in sein Gesicht, verdeckte seinen Ausdruck. Er stand auf, ohne etwas zu sagen, und ging weg in das Gebüsch, das das Lager umgab.

      Kyokos Augenbrauen senkten sich verwirrt. Er hatte in der Nacht hier mit ihr geschlafen? Dann kam eine Erinnerung zurück. Sie erinnerte sich an einen Traum und Toya… Sie zog scharf die Luft ein. Es war kein Traum gewesen. Er hatte sie in der Nacht gehalten. Sie sah auf die Decke hinunter, die seinen Abdruck noch behalten hatte. Er musste neben ihr eingeschlafen sein. Sie lächelte ein geheimes Lächeln, griff hinüber und fuhr mit ihren Fingern den Abdruck nach, den er hinterlassen hatte.

      Sie sah hoch als Kamui auf die Lichtung kam. „Hallo, Kamui. Schön, dass du zurück bist.“ Sein zerzaustes Haar glänzte mit den violetten Strähnen in der Morgensonne und seine Augen zeigten die schönsten Farben. Diejenigen, die nahe genug waren, es zu sehen, wussten, dass sie vielfarbigen Glitter in den Iris hatten, aber für Kyoko war es sein Lächeln, das ihn unwiderstehlich machte.

      Kamui sah sich um, erkannte, dass sie alleine war und fragte sie wieso. „Wo sind alle? Sind Suki und Shinbe noch nicht zurück? Und wo ist Toya?“ Kamui zog einen Beutel von seiner Schulter und stellte ihn mit erhobenen Augenbrauen vor Kyoko.

      â€žNein, noch nicht, aber Toya sollte gleich zurück sein. Was hast du da?“ Kyoko sah zu, wie Kamui begann, Essen aus dem Beutel zu ziehen.

      â€žSennin schickt dies hier und sagt, dass wir es genießen sollen, nachdem wir kaum einmal ein wirklich gutes Mahl bekommen, außer, wenn du etwas aus deiner Zeit mitbringst.“ Kamui sah zu ihr hoch, seine großen Augen funkelnd in allen Farben des Regenbogens und freute sich sichtlich über ihren Gesichtsausdruck, als sie die Süßigkeiten sah, die mit dem kleinen Festmahl geliefert wurden. „Komm schon, lass uns reinhauen“, beschloss Kamui.

      â€žNun, du bist heute früh zurück, Kamui“, sagte Toya gelangweilt als er zurück auf die Lichtung spazierte. Er schielte zu Kyoko, einige unleserliche Emotionen standen in seinen goldenen Augen geschrieben, dann sah er schnell wieder weg.

      Kamui schaute zu Toya hoch. Sie stritten sich oft, aber in Wirklichkeit hatte Kamui sehr viel Respekt vor Toya. Er hatte sich sehr verändert, seit er so viel Zeit mit Kyoko verbrachte. Nach Kamuis Meinung machte Kyoko Toya zu einer besseren Person.

      â€žSennin sagte, dass der Wald im Osten in der letzten Woche von einem Dämonenaufstand terrorisiert wurde. Talismane könnten damit zu tun haben, also sollten wir gehen und nachsehen.“ Während er die letzten Worte sagte, stopfte Kamui ein würziges Stück Brot in seinen Mund.

      â€žHey, du lässt mir auch etwas davon übrig, nicht wahr, Kamui?“ Toya setzte sich neben sie und begann auch selbst zuzulangen.

      Kyoko grinste, als sie zusah, wie sie sich um einen Erdbeer-Reis-Kloß stritten, den Sennin geschickt hatte. Das Gefühl der Normalität, das damit kam, dauerte allerdings nicht lange an.

      Toya spannte sich an, als er einen Geruch in der schwachen Brise spürte. „Verdammt!“ Er sprang auf seine Füße und seine Augen wurden zu dünnen Schlitzen. „Was, zum Teufel, will er?“

      Ehe Kyoko auch nur fragen konnte wer, blies ein Windstoß über die Lichtung und hielt nur einen halben Meter vor ihr an, brachte Toya aus dem Gleichgewicht. Kyoko starrte plötzlich in die eisblauen Augen von Kotaro, einem der fünf Beschützer. Ebenso wie Kyou jagte er die Talismane alleine, suchte nach Hinweisen darauf, wo Hyakuhei sich versteckte.

      Er war Perfektion, mit schlanken Muskeln und vom Wind zerzaustem, ebenholzschwarzem Haar, das am Rücken länger war, und eisblauen Augen. Er war ganz in Schwarz gekleidet, ein violettes Unterhemd schimmerte durch. Er und Toya konnten einander nicht ausstehen, aber das war hauptsächlich deshalb, weil Kotaro jedem erzählt hatte, dass Kyoko ihm gehörte.

      â€žGuten Morgen, Kyoko“, sagte Kotaro mit einer weichen, männlichen Stimme, nahm ihre Hände in die seinen und hob sie vor sich hoch. „Wie geht es meiner zukünftigen Braut heute Morgen?“ Er starrte tief in ihre Augen, sodass sie errötete.

      Egal wie oft Kyoko ihm sagte, dass sie nicht ihm gehörte, und auch sonst niemandem, nannte er sie immer noch mit solchem Selbstvertrauen und so viel Charme seine zukünftige Braut.

      â€žKotaro, verdammt! Lass Kyoko los, und wieso passt du nie auf, was du tust?“, knurrte Toya ihn an, als er sich von dem Baum wegdrückte, in den er von Kotaros Beschützer-Wind praktisch geschleudert worden war.

      Kotaro rümpfte seine Nase und machte sich nicht einmal die Mühe, Toya anzusehen als er einfach nur einen bösen Blick in die ungefähre Richtung seines Bruders warf. „Ich wusste, dass ich dich irgendwo roch“, sagte er beleidigend.

      Kamui beobachtete verwundert, wie Toya scheinbar unter Strom zu stehen schien, und er wusste, dass er mit jeder Sekunde wütender wurde. Er rutschte näher zu Kyoko und flüsterte: „Äh, Kyoko, du solltest das vielleicht beenden, bevor es anfängt.“ Wissend, dass Kyoko das einzige war, was sie davon abhielt, einander in Stücke zu reißen, machte Kamui sicherheitshalber einen Schritt von dem Trio weg.

      Kyoko wusste, dass Kotaro harmlos war… nun, zumindest für sie. Sie nahm ihre Hände aus den seinen… immer noch rot weil er sie auf diese Art anschaute. Sie konnte tatsächlich die Liebe und Fürsorge in seinen eisblauen Augen leuchten sehen.

      â€žKotaro, was bringt dich hierher?“, fragte sie, um seine Aufmerksamkeit von Toya abzulenken.

      Kotaro lächelte, vergaß Toya sofort und beantwortete ihre Frage: „Ich habe gehört, dass es im Osten, nahe dem Wald Unruhen gibt. Ich hatte gehofft, Hyakuhei zu finden und ihn für dich umzubringen, sodass du schneller meine Braut werden kannst, meine süße Kyoko.“ Oh, er liebte Kyoko wirklich, aber er liebte es auch, an Toyas Käfig zu rütteln.

      Kyoko wurde noch ein paar Töne röter, als sie seine Worte hörte. Ihre Lippen öffneten sich, um etwas zu sagen, aber als sie den Faden wieder verlor, gab sie einfach auf.

      Toya hatte genug Unsinn von dem dummen Lufthirn gehört.


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