Angriff Der Tapferkeit . Морган Райс
an, die am Boden neben ihm kauerte.
Gareth war überwältigt vom Geruch. Er griff mit einer Hand nach einem Stück Fleisch, während er mit der anderen seinen Dolch weiter an Larkas Hals hielt. Er kaute und kaute, schloss seine Augen und genoss jeden Bissen. Er schob sich mehr Essen in den Mund als er schlucken konnte, und es hing ihm aus den Mundwinkeln.
„Wein!“, verlangte er.
Die Mutter brachte ihm einen Weinschlauch und Gareth trank. Er schnappte nach Luft, aß und trank und fing an, sich besser zu fühlen.
„Und jetzt lass sie gehen!“, sagte der Vater.
„Niemals.“, gab Gareth zurück. „Ich werde die Nacht hier verbringen, und sie wird hier bei mir bleiben. So lange ich sicher bin, ist sie es auch. Willst du den Helden spielen, oder willst du, dass deine Tochter lebt?“
Die Eltern sahen sich sprachlos und zögernd an.
„Darf ich dich etwas fragen?“, sagte Sarka. „Wenn du so ein guter König bist, warum behandelst du deine Untertanen dann so?“
Gareth sah sie überrascht an, lehnte sich zurück und musste lachen.
„Wer hat behauptet, dass ich ein guter König bin?“
KAPITEL FÜNF
Gwendolyn öffnete ihre Augen; sie konnte spüren, wie sich die Welt um sie herum bewegte, und versuchte herauszufinden, wo sie war. Sie sah, wie an ihr die großen roten Torbogen von Silesia vorbeizogen, sah, wie sie tausende von Empire Kriegern verwundert betrachteten. Sie sah Steffen, der neben ihr herlief, und sie sah den Himmel. Sie bemerkte, dass sie getragen wurde. Sie lag in jemandes Armen.
Sie drehte den Kopf und sah die tiefen, leuchtenden Augen von Argon. Argon trug sie, und Steffen lief neben ihnen her. Sie gingen durch die Tore von Silesia an tausenden von feindlichen Kriegern vorbei, die vor ihnen zurückwichen und sie anstarrten.
Ein weißes Leuchten umgab sie, und Gwendolyn erkannte, dass es eine Art Energieschild sein musste, der all die Krieger zurückhielt.
Gwen fühlte Trost und Sicherheit in Argons Armen. Jede Faser ihres Körpers schmerzte, sie war erschöpft und war sich nicht sicher, ob sie in der Lage gewesen wäre zu laufen, wenn sie es versucht hätte. Ihre Augen fielen immer wieder zu und sie nahm die Welt um sich herum nur phasenweise wahr. Sie sah ein Stück einer eingestürzten Mauer; ein zusammengebrochener Wehrgang; en ausgebranntes Haus; einen Haufen Schutt; sie sah, wie sie den Hof überquerten und das Tor am Rande des Canyon erreichten; sie sah, wie sie auch durch dieses Tor gingen und die Krieger zurückwichen.
Sie erreichten den Rand des Canyons, die Plattform umgeben von Metallspießen, und als sie sie betreten hatten, senkte sie sich langsam in die Unterstadt von Silesia herab.
Als sie die Unterstadt betraten, sah Gwendolyn dutzende von Gesichtern; die besorgten, freundlichen Gesichter von Silesischen Bürgern, die zusahen, wie Argon sie an ihnen vorbeitrug. Alle sahen sie mit Verwunderung und Sorge im Blick an, während sie weiter in Richtung des Hauptplatzes hinabstiegen.
Als sie ihn erreichten, sammelten sich hunderte von Menschen um sie herum. Sie sah hoch und sah bekannte Gesichter: Kendrick, Srog, Godfrey, Brom, Kolk, Atme, dutzende von Silver und Angehörigen der Legion die sie erkannte… Sie sammelten sich um sie herum, und Besorgnis und Schmerz stand ihnen in die Gesichter geschrieben, als die Morgensonne über ihnen die Nebel glitzern ließ, und der kalte Wind Gwen auf der Haut brannte. Sie schloss die Augen und wollte nichts hören oder sehen. Sie fühlte sich wie ein Ausstellungsstück; sie fühlte sich erniedrigt. Und sie hatte das Gefühl, dass sie alle enttäuscht hatte.
Sie liefen an allen Leuten vorbei durch die schmalen Gassen, durch einen weiteren Torbogen und kamen schließlich in den kleinen Palast der Unterstadt. Gwen verlor immer wieder das Bewusstsein, als sie den prächtigen roten Palast betraten, über einen Treppenabsatz einen langen Flur entlang und durch ein weiteres Tor hindurch gingen. Endlich öffnete sich eine Türe und sie betraten eine Kammer.
Sie war schwach beleuchtet, mit einem Himmelbett in der Mitte und einem prasselnden Feuer in einem alten marmornen Kamin in der Ecke. Mehrere Diener standen herum und Gwendolyn spürte, wie Argon sie zum Bett trug und sie sanft darauf legte. Sofort sammelten sich eine Menge Menschen um das Bett herum und sahen sie besorgt an.
Argon zog sich zurück und verschwand in der Menge. Sie sah sich nach ihm um, blinzelte mehrmals, konnte ihn jedoch nicht mehr finden. Er war fort. Sie konnte das Fehlen seiner schützenden Energie spüren, die sie wie ein Schild eingehüllt hatte. Ohne ihn fühlte sie sich weniger beschützt und ihr wurde kalt.
Gwen spürte, wie jemand ihr sanft ein Kissen unter den Kopf schob und ihr einen Kelch mit Wasser an die Lippen hielt. Sie trank und trank, und bemerkte erst jetzt, wie durstig sie war. Sie sah auf und erkannte die Frau, die ihn ihr reichte.
Illepra, die königliche Heilerin. Sie sah auf sie herab und Sorge lag in ihren sanften braunen Augen, als sie ihr mit einem warmen Tuch die Stirn abwischte und ihr die Haare aus dem Gesicht strich. Sie legte ihre Hand auf Gwens Stirn und sie konnte fühlen, wie eine heilende Energie sie durchströmte. Ihre Augenlider wurden schwer und schlossen sich gegen ihren Willen.
Gwendolyn wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als sie die Augen wieder aufschlug. Sie fühlte sich noch immer erschöpft und desorientiert. In ihren Träumen hatte sie eine Stimme gehört, und jetzt hörte sie sie wieder.
„Gwendolyn.“, sagte die Stimme. Sie hörte sie in ihrem Geist widerhallen und fragte sich wie oft er ihren Namen gerufen hatte.
Sie sah auf und erkannte Kendrick, der auf sie herabsah. Neben ihm stand ihr Bruder Godfrey gemeinsam mit Srog, Brom, Kolk und mehreren anderen. Auf der anderen Seite stand Steffen neben ihr. Sie mochten den Ausdruck auf ihren Gesichtern nicht. Sie sahen sie mitleidig an, gerade so, als wäre sie von den Toten zurückgekehrt.
„Gwen, meine liebe Schwester.“, sagte Kendrick und lächelte sie an. Sie konnte die Besorgnis in seiner Stimme hören. „Erzähl uns, was geschehen ist.“
Gwen schüttelte den Kopf. Sie war zu müde um alles zu erzählen.
„Andronicus.“, sagte sie mit heiserer Stimme, die mehr wie ein Flüstern klang. Sie räusperte sich. „Ich habe versucht… seinem Angebot zu folgen… mich ihm ergeben… im Tausch für die Stadt… habe ihm vertraut. So dumm…“
Sie schüttelte wieder ihren Kopf und Tränen liefen ihr über die Wangen.
„Nein, du hast ein edles Herz.“, korrigierte sie Kendrick und drückte ihre Hand. „Du bist von uns allen hier die Mutigste.“
„Du hast getan, was jeder große Anführer getan hätte.“, sagte Godfrey und trat näher.
Sie schüttelte den Kopf.
„Er hat uns hereingelegt…”, sagte sie, „und mich angegriffen. Er hat McCloud auf mich gehetzt.“
Gwen konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten, als sie die Worte ausgesprochen hatte. Sie wusste, dass sich das für einen Herrscher nicht ziemte, aber sie konnte nichts dagegen tun.
Kendrick drückte ihre Hand und strich ihr die Haare aus dem Gesicht.
„Sie wollten mich umbringen…“, stammelte sie, „aber Steffen… hat mich gerettet…“
Die Männer sahen Steffen, der loyal neben ihr stand, respektvoll an. Er senkte den Kopf.
„Was ich getan habe war zu wenig und kam zu spät.“, sagte er bescheiden. „Ich war nur einer gegen viele.“
„Dennoch hast du unsere Schwester gerettet, und dafür stehen wir ewig in deiner Schuld.“, sagte Kendrick.
Steffen schüttelte den Kopf.
„Meine Schuld gegenüber Eurer Schwester ist viel grösser.“, gab er zurück.
Gwen kamen die Tränen.
„Argon hat uns beide gerettet.“, schloss sie.
Kendricks Blick verfinsterte sich.
„Wir werden Rache für dich nehmen.“, sagte er.
„Ich