Geködert . Блейк Пирс

Geködert  - Блейк Пирс


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lächelte.

      "Oh, ja. Das alte Arbeit-Familie-Problem. Das kenne ich gut. Glaub' mir, ein Restaurant zu leiten ist unglaublich zeitaufwändig. Zeit für Crystal zu finden, ist eine Herausforderung."

      Riley sah in Blaines freundliche, blaue Augen.

      "Wie findest du das richtige Gleichgewicht?" fragte sie.

      Blaine zuckte mit den Schultern.

      "Gar nicht", sagte er. "Es ist nie genug Zeit für alles. Aber es hat keinen Sinn, sich Vorwürfe zu machen, weil man das Unmögliche nicht schafft. Glaube mir, deine Karriere aufzugeben ist keine Lösung. Ich meine, Phoebe hat versucht die Mutter zu sein, die zu Hause bleibt. Das hat sie verrückt gemacht. Du musst einfach deinen Frieden damit schließen."

      Riley lächelte. Das klang nach einer wundervollen Idee – seinen Frieden damit schließen. Vielleicht könnte sie das tun. Es erschien ihr wirklich möglich.

      Sie streckte ihre Hand aus und berührte leicht Blaines. Er nahm ihre Hand und drückte sie. Riley spürte eine angenehme Spannung zwischen ihnen. Für einen Moment dachte sie, dass sie vielleicht eine Weile hier bei Blaine bleiben könnte, jetzt, wo ihre beiden Kinder anderweitig beschäftigt waren. Vielleicht könnte sie ...

      Aber noch bevor der Gedanke Form annehmen konnte, spürte sie, wie sie sich von ihm zurückzog. Sie war noch nicht bereit, sich auf diese frischen, neuen Gefühle einzulassen.

      Sie zog sanft ihre Hand zurück.

      "Danke", sagte sie. "Ich sollte besser nach Hause gehen. Vielleicht ist April sogar schon wieder da."

      Sie verabschiedete sich von Blaine. Sobald sie aus der Tür trat, vibrierte ihr Telefon. Es war eine Nachricht von April.

      Hab' gerade erst deine Nachricht bekommen. Sorry, dass ich mich so verhalten habe. Bin im Café. Bin bald wieder zurück.

      Riley seufzte. Sie hatte keine Ahnung, was sie darauf antworten sollte. Es schien ihr die beste Lösung zu sein, gar nicht zu antworten. Sie und April würden sich nachher ernsthaft unterhalten müssen.

      Riley hatte die Haustür noch nicht ganz hinter sich geschlossen, als ihr Telefon wieder vibrierte. Es war ein Anruf von Ryan. Ihr Ex war der Letzte, mit dem sie gerade reden wollte. Aber sie wusste, dass er nur weiter Nachrichten hinterlassen würde, wenn sie nicht mit ihm sprach. Sie nahm ab.

      "Was willst du, Ryan?" fragte sie kurz angebunden.

      "Ist das gerade ein schlechter Zeitpunkt?"

      Riley wollte sagen, dass es immer ein schlechter Zeitpunkt war, soweit es ihn betraf. Aber sie behielt den Gedanken für sich.

      "Nein, ist schon okay", sagte sie.

      "Ich habe darüber nachgedacht vorbeizukommen, um dich und April zu sehen", sagte er. "Ich möchte mit euch beiden reden."

      Riley unterdrückte ein Stöhnen. "Das passt mir gerade nicht wirklich."

      "Ich dachte du hast gesagt, dass es kein schlechter Zeitpunkt ist."

      Riley antwortete nicht. Das sah Ryan ähnlich, ihr die Worte im Mund umzudrehen, um sie zu manipulieren.

      "Wie geht es April?" fragte Ryan, als sie nicht antwortete.

      Sie konnte gerade noch ein Lachen unterdrücken. Sie wusste, dass er nur versuchte, ein Gespräch in Gang zu bekommen.

      "Nett, dass du fragst", erwiderte sie sarkastisch. "Es geht ihr gut."

      Das war natürlich eine Lüge. Aber Ryan in die Probleme zu ziehen, würde die Sache nur noch schlimmer machen.

      "Hör zu, Riley ...", Ryans Stimme verlor sich. "Ich habe viele Fehler gemacht."

      Ach was, dachte Riley. Sie schwieg.

      Nach einem kurzen Augenblick sagte Ryan, "In letzter Zeit läuft es nicht so gut für mich."

      Riley sagte immer noch nichts.

      "Na ja, ich wollte nur sichergehen, dass es dir und April gut geht."

      Riley konnte seine Dreistigkeit kaum fassen.

      "Es geht uns gut. Warum fragst du? Hat dich eine deiner neuen Freundinnen verlassen, Ryan? Oder läuft es nicht so wie du willst im Büro?"

      "Du bist zu hart zu mir, Riley."

      So wie sie das sah, war sie so freundlich, wie sie nur sein konnte. Sie verstand die Situation. Ryan war wahrscheinlich gerade einsam. Die Society-Frau, die bei ihm nach der Scheidung eingezogen war, hatte ihn vermutlich verlassen, oder eine neuere Affäre war schief gegangen.

      Sie wusste, dass Ryan es nicht aushalten konnte, alleine zu sein. Er würde sich immer als letzten Ausweg an Riley und April wenden. Wenn sie ihn zurückkommen lassen würde, konnte das nur anhalten, bis ihm die nächste Frau ins Auge fiel.

      Riley sagte, "Ich denke, dass du die Sache mit deiner letzten Freundin wieder in Ordnung bringen solltest. Oder der davor. Ich weiß nicht einmal, wie viele du seit unserer Scheidung durch hast. Wie viele, Ryan?"

      Sie hörte ein leichtes Nach-Luft-schnappen am anderen Ende. Riley hatte einen Nerv getroffen.

      "Ryan, um ehrlich zu sein, das ist gerade tatsächlich kein guter Zeitpunkt."

      Das war die Wahrheit. Sie hatte einen angenehmen Besuch gehabt, bei einem Mann, den sie mochte. Warum das jetzt verderben?

      "Wann ist dann eine gute Zeit?" fragte Ryan.

      "Ich weiß es nicht", sagte Riley. "Ich sage dir Bescheid. Tschüss."

      Sie beendete den Anruf. Während des Gesprächs war sie auf und ab gelaufen. Sie setzte sich hin und atmete einige Male tief durch, um sich zu beruhigen.

      Dann schickte sie April eine Nachricht.

      Du solltest besser gleich nach Hause kommen.

      Es dauerte nur Sekunden, bis eine Antwort kam.

      OK. Ich bin auf dem Weg. Es tut mir leid, Mom.

      Riley seufzte. April klang wieder normal. Sie würde vermutlich eine Weile so bleiben. Aber etwas stimmte nicht.

      Was war nur mit ihr los?

      KAPITEL FÜNF

      In seinem spärlich beleuchteten Versteck raste Scratch zwischen den hunderten Uhren hin und her, in seinem Versuch alles vorzubereiten. Es war kurz vor Mitternacht.

      "Die mit dem Pferd drauf!" rief Großvater. "Die ist eine ganze Minute hinter den anderen!"

      "Mache ich gleich", erwiderte Scratch.

      Scratch wusste, dass er so oder so bestraft werden würde, aber es würde besonders schlimm sein, wenn er nicht alles rechtzeitig vorbereiten konnte. Jetzt gerade hatte er mit den Uhren alle Hände voll zu tun.

      Er stellte die Uhr mit den verschnörkelten Blumen aus Metall, die ganze fünf Minuten nachging. Dann öffnete er eine Standuhr und bewegte den Minutenzeiger nur ein klein wenig nach rechts.

      Er überprüfte die große Uhr mit dem Hirschgeweih. Sie ging oft nach, aber jetzt schien alles in Ordnung zu sein. Schließlich kam er dazu, die Uhr mit dem steigenden Pferd einzustellen. Das war auch gut so. Sie ging ganze sieben Minuten nach.

      "Das muss reichen", grummelte Großvater. "Du weißt, was du als Nächstes zu tun hast."

      Scratch ging gehorsam zum Tisch und hob die Peitsche auf. Es war eine neunschwänzige Katze, die gleiche, mit der Großvater ihn geschlagen hatte – länger als er denken konnte.

      Er ging zum Ende des Verstecks, das durch einen Maschendrahtzaun abgetrennt war. Hinter dem Zaun waren die vier weiblichen Gefangenen, ohne jeglichen Möbel, außer den hölzernen Feldbetten ohne Matratze. Hinter ihnen war eine Besenkammer, in der sie sich erleichterten. Der Gestank hatte schon vor einer Weile aufgehört, ihn zu stören.

      Die irische Frau, die er vor einigen


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