Geködert . Блейк Пирс

Geködert  - Блейк Пирс


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Wie auch immer, wir haben auch so eine gute Entscheidung bekommen. Vielleicht bleibt er jetzt endgültig hinter Gittern."

      Riley schwieg einen Moment. Jake warf ihr einen neugierigen Blick zu.

      "Gibt es etwas, das du mir nicht sagst?" fragte er.

      "Ich fürchte, es ist nicht so einfach", seufzte Riley. "Wenn Mullins weiter Punkte für gutes Verhalten sammelt, dann wird seine vorzeitig Entlassung im nächsten Jahr wahrscheinlich unumgänglich. Es gibt nichts, was du oder ich oder sonst irgendjemand dagegen tun kann."

      "Verdammt", sagte Jake und sah dabei genauso bitter und wütend aus, wie vor all den Jahren zuvor.

      Riley wusste, wie er sich fühlte. Es brach ihr das Herz sich vorzustellen, dass Mullins freigelassen wird. Der heutige Sieg schien sehr viel bitterer als süß.

      "Nun, ich muss los", sagte Jake. "Es war schön, dich zu sehen."

      Riley sah traurig zu, wie ihr alter Partner ging. Sie verstand, warum er nicht bleiben und die negativen Gefühle weiter vertiefen wollte. Das war nicht seine Art. Sie machte sich in Gedanken eine Notiz, ihn bald wieder anzurufen.

      Sie versuchte auch eine positive Seite an dem gerade Geschehen zu finden. Nach fünfzehn langen Jahren hatten die Bettses und Harters ihr endlich vergeben. Aber Riley hatte nicht das Gefühl, ihre Vergebung mehr zu verdienen als Larry Mullins.

      In dem Moment wurde Larry Mullins in Handschellen aus dem Saal geführt.

      Er drehte sich zu ihr, lächelte breit und formte seine bösen Worte lautlos.

      "Bis nächstes Jahr."

      KAPITEL SIEBEN

      Riley saß in ihrem Auto auf dem Weg zurück nach Hause, als sie den Anruf von Bill bekam. Sie stellte ihr Telefon auf Lautsprecher.

      "Was gibt's?" fragte sie.

      "Wir haben eine weitere Leiche gefunden", sagte er. "In Delaware."

      "War es Meara Keagan?" fragte Riley.

      "Nein. Wir haben das Opfer noch nicht identifiziert. Sie sieht aus wie die anderen beiden, nur schlimmer."

      Riley ließ diese Fakten auf sich wirken. Meara Keagan wurde noch immer gefangen gehalten. Der Mörder könnte auch noch andere Frauen festhalten. Es war so gut wie sicher, dass die Morde nicht aufhören würden. Niemand wusste, wie viele es noch geben würde.

      Bills Stimme war aufgebracht.

      "Riley, ich drehe hier durch", sagte er. "Ich weiß, dass ich nicht klar denken kann. Lucy ist eine große Hilfe, aber sie ist immer noch ein Frischling."

      Riley verstand gut, wie er sich fühlte. Die Ironie war fast spürbar. Hier war sie und machte sich Vorwürfe wegen dem Larry Mullins Fall. Währenddessen war Bill in Delaware und hatte das Gefühl, als hätten seine vergangenen Verfehlungen das Leben einer dritten Frau gekostet.

      Riley dachte an die Fahrt zu Bill, wo auch immer er gerade war. Es würde vermutlich knapp drei Stunden dauern, dort hinzukommen.

      "Bist du fertig bei dir?" fragte Bill.

      Riley hatte sowohl Bill, als auch Brent Meredith informiert, dass sie für die Anhörung in Maryland sein würde.

      "Ja", sagte sie.

      "Gut", erwiderte Bill. "Ich schicke einen Helikopter, um dich abzuholen."

      "Bitte was?" fragte Riley mit einem Luftschnappen.

      "In deiner Nähe ist ein privater Flugplatz. Ich texte dir die Adresse. Der Helikopter ist wahrscheinlich schon da. Ein Kadett ist an Bord, der dein Auto zurückfahren wird."

      Ohne ein weiteres Wort beendete Bill seinen Anruf.

      Riley fuhr schweigend weiter. Sie war erleichtert gewesen, nachdem die Anhörung am Morgen geendet hatte. Sie wollte zu Hause sein, wenn ihre Tochter aus der Schule kam. Gestern hatte es keine weiteren Streits gegeben, aber April hatte auch nicht viel gesagt. Heute Morgen war Riley losgefahren, bevor April aufgewacht war.

      Aber die Entscheidung war offenbar für sie getroffen worden. Bereit oder nicht, sie würde an dem neuen Fall arbeiten. Das Gespräch mit April würde bis später warten müssen.

      Aber sie musste nicht lange nachdenken, bevor es ihr richtig erschien. Sie drehte um und folgte den Anweisungen, die Bill ihr geschickt hatte. Die beste Heilung für ihr Gefühl des Versagens war es, einen anderen Mörder zur Strecke zu bringen.

      Es war an der Zeit.

      *

      Riley starrte auf das tote Mädchen, das auf dem hölzernen Pavillonboden lag. Es war ein heller, kühler Morgen. Der Pavillon stand in der Mitte des Marktplatzes der Stadt, umgeben von ordentlich gepflegtem Rasen und Bäumen.

      Das Opfer sah den Mädchen auf den anderen Fotos erschreckend ähnlich, die Riley von den ersten beiden Opfern gesehen hatte. Sie lag mit dem Gesicht nach oben und war so ausgemergelt, dass sie geradezu mumifiziert wirkte. Ihre dreckigen, zerrissenen Kleider hatten ihr vielleicht einmal gepasst, aber schienen nun auf groteske Weise zu groß zu sein. Sie hatte alte Narben und noch mehr neue Wunden, von etwas, das nach Peitschenschlägen aussah.

      Riley nahm an, dass es sie etwa siebzehn Jahre alt war, das gleiche Alter der anderen beiden Opfer.

      Oder vielleicht auch nicht, dachte sie.

      Schließlich war Meara Keagan vierundzwanzig. Der Mörder könnte seine MO ändern. Das Mädchen war zu eingefallen, um das Alter mit Bestimmtheit sagen zu können.

      Riley stand zwischen Bill und Lucy.

      "Sie sieht aus, als wäre sie länger ausgehungert worden als die anderen beiden", bemerkte Bill. "Er muss sie deutlich länger behalten haben."

      Riley hörte eine Welt von Selbstvorwürfen in Bills Worten. Sie sah ihren Partner an. Die Verbitterung zeigte sich auf seinem Gesicht. Riley wusste, was Bill dachte. Das Mädchen musste noch am Leben und gefangen gewesen sein, als er den Fall untersucht und keine Spuren hatte finden können. Er gab sich für ihren Tod die Schuld.

      Riley wusste, dass er sich nicht die Schuld geben sollte. Gleichzeitig fiel ihr aber auch nichts ein, was sie sagen konnte, damit er sich besser fühlte. Ihre eigenen Vorwürfe wegen des Larry Mullins Falles hinterließen einen bitteren Nachgeschmack.

      Riley drehte sich um und nahm ihre Umgebung in sich auf. Von hier aus war das einzige vollständig sichtbare Gebäude das Gerichtsgebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite – ein großes Backsteingebäude mit einem Uhrenturm. Redditch war eine charmante kleine Kolonialstadt. Riley war nicht überrascht, dass die Leiche mitten in der Nacht hergebracht werden konnte, ohne dass es jemand bemerkte. Die ganze Stadt hatte tief und fest geschlafen. Der Platz war von Bürgersteigen umgeben, also hatte der Mörder keine Fußspuren hinterlassen.

      Die örtliche Polizei hatte den Platz abgesperrt und hielt Zuschauer ab. Aber Riley konnte sehen, dass sich an den Absperrbändern einige Reporter versammelt hatten.

      Sie war besorgt. Bis jetzt hatte die Presse die ersten beiden Morde noch nicht mit Meara Keagans Verschwinden in Verbindung gebracht. Aber mit diesem neuen Mord konnte es nicht lange dauern, bis jemand eins und eins zusammenzählte. Die Öffentlichkeit würde es früher oder später erfahren. Das würde die Ermittlungen deutlich erschweren.

      Neben ihnen stand der Polizeichef von Redditch, Aaron Pomeroy.

      "Wie und wann wurde die Leiche gefunden?" fragte Riley ihn.

      "Wir haben einen Straßenkehrer, der bei Tagesanbruch seine Arbeit beginnt. Er hat sie gefunden."

      Pomeroy sah erschüttert aus. Er war ein übergewichtiger, alternder Mann. Riley war sich sicher, dass selbst in einer so kleinen Stadt, ein Polizist in seinem Alter ein bis zwei Morde in seiner Laufbahn hatte aufklären müssen. Aber er hatte vermutlich niemals mit etwas so Verstörendem zu tun gehabt.

      Agentin Lucy Vargas hockte


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