Eine Liebe im Schnee . Sophie Love

Eine Liebe im Schnee  - Sophie Love


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mit der Brautjungfer seiner Schwester zu schlafen, war wirklich der letzte Nagel im Sarg für ihre Beziehung gewesen.

      „Ich dachte nicht, du würdest sofort mit der ersten Frau schlafen, der du über den Weg läufst“, antwortete Keira knapp.

      „Ich weiß, ich weiß“, sagte Zach, schaute nach unten und stieß ein schmerzhaftes Seufzen aus. „Ich war verletzt. Das ist alles, was ich sagen kann. Ich war so traurig, dass du etwas Anderes über mich gestellt hast, dass ich mich selbst über dich stellen wollte, meine Bedürfnisse an erste Stelle stellen wollte. Es war... nun, es war eine scheiß Art dich zu behandeln.“

      Keira murmelte nur irgendwas im Einvernehmen. In ein paar Tagen, wenn sich die Emotionen etwas gelegt hatten, würde sie dankbar sein, dass Zach sich entschuldigt hatte, aber jetzt, in diesem Moment, brachte es nur eine Tonne alter Gefühle wieder hoch, für die Keira im Moment wirklich keine Zeit hatte.

      „Okay, nun, danke“, sagte sie endlich. „Aber wie Bryn schon erwähnt hat, wir haben eine Menge zu tun.“

      „Sicher“, sagte Zach und sah hinüber zur Schlafzimmertür, die nun wieder offen stand. Bryn lauschte ganz offensichtlich ihrem Gespräch. Er sah Keira nun wieder an und platzte plötzlich lautstark heraus: „Kannst du mir noch eine Chance geben?“

      Keiras Augenbrauen schossen hinauf in Richtung Stirn. „Was?“

      „Bitte“, sagte Zach. „Ich will nicht betteln, aber ich werde es, wenn es sein muss. Ich weiß, ich verdiene dich nicht, besonders nach dem wie ich mich verhalten habe. Aber du machst mich verrückt, denn ich liebe dich. Ich kann das jetzt klar sehen.“

      Keira war sprachlos. In den zwei Jahren, in denen sie mit Zach zusammen gewesen war, war Liebe nie wirklich im Spiel gewesen. Sie waren Freunde gewesen, Partner und Gleichberechtigte, sicher, aber tatsächlich Liebende? Sie konnte sich nicht sicher sein. Sie hatten es nie ausgesprochen, hatten nie das Bedürfnis gehabt, diese Worte zu sagen. Ihn das jetzt sagen zu hören, berührte sie.

      „Zach...“, begann Keira. „Das ist wirklich lieb von dir, das zu sagen. Aber... ich kann nicht. Es tut mir leid.“

      Sie sah, wie seine Brust in sich zusammenfiel. Wie ein Ballon, der die Luft verlor, jede Hoffnung in ihm ging verloren, als sie sprach.

      „Ich habe es wirklich vermasselt, nicht wahr?“, sagte er und klang deprimiert.

      Sie schüttelte ihren Kopf. „Das ist es nicht. Ich habe in den letzten paar Monaten eine Menge durchgemacht. Ich bin gewachsen und habe gelernt und mich verändert. Und ich weiß jetzt, was ich will.“

      „Und das bin nicht ich“, beendete er den Satz für sie.

      Keira nickte traurig. „Es tut mir leid. Nein, du bist es nicht.“

      „Also egal wie viel ich um Vergebung bettele, es wird nichts daran ändern?“, fragte Zach.

      „Nein“, sagte Keira, sanft aber nachdrücklich. „Darum geht es nicht. Ich warte nicht darauf dir zu vergeben. Ich will nur... Ich will dich einfach nicht auf diese Art. Aber wir können Freunde sein.“

      „Sicher“, sagte Zach und schaute nach unten auf seine Füße. „Wir können Freunde sein.“

      Keira geleitete einen niedergeschlagenen Zach aus Bryns Wohnung. Selbstmitleid würde in seinem Fall wirklich nicht helfen. Sie hoffte, er würde sich schon bald erholen und lernen, dass er es nicht wirklich mit ihr vermasselt hatte, sondern, dass sie einfach nicht richtig füreinander waren und dass es irgendwo dort draußen eine andere Frau geben würde, die die Richtige für ihn sein würde.

      Sobald sie die Tür geschlossen hatte, stürmte Bryn aus dem Schlafzimmer.

      „Schwesterherz!“, rief sie aus und hob ihre Hand zum Einschlagen hoch. „Das war der Wahnsinn!“

      Keira zog ihre Oberlippe hoch. Sie schlug in Bryns Hand ein. „War es das?“

      „Ja! Du hast total deinen Mann, ähem, deine Frau gestanden.“ Bryn legte einen Arm um Keiras Schulter. „Es wird dir bei diesem Auftrag wirklich gut ergehen, ich weiß es einfach.“

      Keira lächelte und fühlte sich von Stärke und Entschlossenheit erfüllt. Bryn hatte recht. Sie würde diesen Auftrag mit Leichtigkeit meistern.

      KAPITEL SECHS

      Ganz früh am nächsten Morgen erhielt Keira einen grimmigen Anruf von der Immobilienmaklerin, die ihr mitteilte, dass der Mietvertrag für sie zum Unterschreiben bereitlag. Erleichtert eilte Keira zu ihrem Büro und schrieb ihren Namen unter den Vertrag, bevor sie in Windeseile zum Flughafen fuhr.

      Ihr Kopf dröhnte so sehr von dem Tempo, in dem sie all die Dinge organisieren musste, dass sie erst, als sie sich in ihren Sitz im Flugzeug fallenließ, realisierte, wo sie war und was vor sich ging. Zumindest war ihr dies hier inzwischen vertraut, in einem Flugzeug zu sitzen. Es war nicht einmal annähernd so furchteinflößend, wie es einst gewesen war. Zum ersten Mal schaute Keira ihrer Zukunft optimistisch entgegen.

      Sie konnte nicht anders, als sich daran zu erinnern, wie es das letzte Mal gewesen war, als sie ein Flugzeug bestiegen hatte und Cristiano im Sitzplatz neben ihr saß. Sie konnte sich noch immer an die unglaubliche Aufregung erinnern, die sie gefühlt hatte, als sie sich New York City näherten und wie er seine Augen aufgerissen hatte, als er die Millionen von Lichtern unter ihnen gesehen hatte. All dies war jetzt Vergangenheit. Alles, was sie jetzt noch hatte, waren Erinnerungen. Und zum ersten Mal seit sie mit Cristiano Schluss gemacht hatte, taten ihr die Erinnerungen an ihn nicht mehr weh. Der Schmerz, der sie umhüllt hatte und der immer wieder in ihr hochgekommen war, jedes Mal, wenn sie an ihn dachte, war endlich verschwunden.

      Sie dachte an die Textnachricht von Cristianos neuer Freundin, über die sie sich solche Sorgen gemacht hatte. Es fühlte sich jetzt so dumm an, dass sie sich so verrückt gemacht hatte, darüber dass er jemand neues sehen würde. Selbstverständlich hieß das nicht, dass ihm die Beziehung mit ihr nichts bedeutet hatte, es hieß nur, dass er nun mit einem neuen Mädchen einen neuen Versuch startete.

      Das Flugzeug erhob sich in die Lüfte und das Gefühl des Aufstiegs verursachte ein Kribbeln in ihrer Magengegend. So hoch über den Wolken fühlte sie sich frei, kühn und unabhängig. Sie lächelte in sich hinein und suchte in ihrer Tasche nach den Unterlagen mit den Details der anstehenden Kreuzfahrt.

      Heather hatte sich dieses Mal selbst übertroffen. Der Reiseplan war einlaminiert. Wahrscheinlich in einem Versuch Keiras Tendenz vorzubeugen, ihren Kaffee zu verschütten oder von Gondeln in Kanäle zu fallen. Heather hatte die Seiten ebenfalls gebunden. Es erinnerte Keira an ein Dokument, das sie in ihrer Collegezeit erstellt hätte und sie grinste in sich hinein.

      Keira blätterte schnell durch die Seiten mit wichtigen Kontaktdetails—mit einem ironischen Grinsen nahm sie Notiz davon, dass die Stelle, wo normalerweise der Name des Reiseführers und dessen Nummer stehen sollte, leer war—und blätterte schnell weiter zu den saftigen Details der Kreuzfahrt. Sie hatte kaum Zeit gehabt, sich mit dem Gedanken auseinanderzusetzen, dass sie auf eine Kreuzfahrt ging und sich auf einem riesigen Schiff auf offener See befinden würde. Es würde eine komplett neue Erfahrung für sie werden. Ihr Magen kribbelte vor Vorfreude. Sie ging die Liste der Stationen durch: Kopenhagen, Dänemark. Helsinki, Finnland. Stockholm, Schweden.

      Heather war nicht der ausschmückende Typ und es gab keinerlei Fotos, die Keiras Appetit weiter anregen würden—zu teuer, um in Farbe gedruckt zu werden, dachte sie mit Heathers Stimme in ihrem Kopf—also zog sie ihr Tablet aus der Tasche und begann online nach Fotos zu suchen.

      Die Bilder waren unglaublich. Anders als die europäischen Städte, die sie bisher besucht hatte, waren die Gebäude in skandinavischen Ländern ganz anders, mit spitzen Dächern wie Almhütten. Und es gab weitläufige Landschaften, wunderschöne immergrüne Bäume, dunkelblaue Seen und schroffe, zerklüftete Berge. Sie konnte sich kaum den Rest des Fluges gedulden; sie wollte sofort


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