Griechischer Zauber . Sophie Love

Griechischer Zauber  - Sophie Love


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nickte. Sein Gesichtsausdruck war griesgrämiger als je zuvor, als er sich vorbeugte, um sie auf die Stirn zu küssen.

      „Viel Glück bei allem, Keira“, sagte er.

      „Das klingt so endgültig“, antwortete sie murmelnd.

      „Entschuldige“, antwortete Milo. „Ich habe schon den ganzen Morgen das Gefühl von dir bekommen, dass es, sobald du abreist, zwischen uns vorbei sein wird.“

      Keira zog ihre Augenbrauen hoch. Es erschien etwas ungewöhnlich für den sonst so geradeheraus sprechenden Milo, sich von seinem Gefühl leiten zu lassen. Aber er hatte nicht Unrecht.

      Sie seufzte.

      „Es ist einfach nicht praktisch“, sagte sie. „Das weißt du, oder? Du willst nicht fliegen oder Schweden verlassen und ich möchte nicht aus New York wegziehen. Das ist einfach, wie es ist. Es ist nicht meine Absicht, so kalt zu sein.“

      „Nein, es ist in Ordnung“, sagte Milo mit einem Nicken. „Du weißt, wie sehr ich Ehrlichkeit schätze. Es ist einfach nur schade. Wir hatten so viel Spaß zusammen.“

      „Es soll ja nicht so klingen, als würden wir nie wieder miteinander sprechen“, sagte Keira und schenkte ihm ein halbes Lächeln. „Wir können noch immer Freunde sein.“

      Milos besorgte Miene erhellte sich ein bisschen. „Okay. Ja. Das würde ich gern.“

      „Gut“, antwortete Keira mit einem erleichterten Seufzen. Sie konnte den Gedanken, dass er komplett aus ihrem Leben verschwinden würde, einfach nicht ertragen, obwohl sie sehr wohl verstand, dass sie sich romantisch gesehen voneinander lösen mussten.

      Einladend öffnete Keira ihre Arme für eine Umarmung und Milo nahm sie an. Sie hielten einander für eine lange Zeit fest. Erst als die Stimme zum zweiten Mal aus dem Lautsprecher erklang, die die Passagiere bat, das Flugzeug zu besteigen, lösten sie sich wieder voneinander.

      „Ich gehe jetzt besser“, sagte Keira. Sie sah ihm tief in die Augen. „Auf Wiedersehen, Milo.“

      Er hielt ihre Hand fest, in einem Versuch die Zeit noch hinauszuzögern. „Ich weiß, das ist vielleicht etwas Seltsames zu sagen … aber, ich danke dir. Ich bin sehr glücklich, dich getroffen zu haben.“

      Keira lächelte. „Es geht mir genauso.“

      „Auf Wiedersehen, Keira.“

      Als ihre Hand sich von Milos löste, drehte Keira sich weg und ging los. Als sie den Flugsteig erreichte und dem Mann dort ihre Bordkarte und ihren Pass reichte, sah sie ein letztes Mal zurück. Milo stand noch immer dort, wo sie ihn soeben zurückgelassen hatte. Sie winkte mit einem Anfall von Trauer in der Brust. Er winkte zurück.

      „Bitte schön, Fräulein Swanson“, sagte der Mann und gab ihr ihre Dokumente zurück.

      „Danke schön“, sagte sie und nahm sie entgegen.

      Sie drehte sich nicht noch einmal um.

      *

      Keira begab sich zu ihrem Sitzplatz im Flugzeug. Obwohl sie ein bisschen traurig über das Ende der Dinge zwischen ihr und Milo war, fühlte sie sich ebenso energiegeladen. Ihre ganze Erfahrung in Schweden hatte sich wie eine Vorbereitung auf ihre neu gefundene Unabhängigkeit angefüllt.

      Sie sah sich um und betrachtete die anderen Leute im Flugzeug. Auf den Plätzen links neben ihr saß ein sich küssendes Pärchen, ein bisschen weiter vorn eine Familie mit Kindern, die herumsprangen, während die Eltern versuchten, sie zum Hinsetzen zu bewegen. Zum ersten Mal war Keira nicht neidisch. Stattdessen fühlte sie eine neue Freiheit und Trost in ihrer Unabhängigkeit. Ihr Leben war anders, als das all dieser anderen Leute und sie würde es nicht anders wollen.

      Mit einem ermutigten Gefühl zog Keira ihren Laptop aus ihrer Handgepäcktasche und begann an ihrem Artikel zu arbeiten. Sie wählte dieses Mal eine andere Herangehensweise, als sie es in ihren vergangenen Artikeln getan hatte und schrieb über die Freiheit des Ungebundenseins.

      Von nun an, wenn ich liebe, werde ich es auf die skandinavische Art tun.

      KAPITEL DREI

      Am nächsten Morgen erwachte Keira mit Rückenschmerzen. Sie blinzelte und sah sich desorientiert um. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie verstand, wo sie sich befand. Nicht in Milos oder ihrem eigenen Zimmer bei ihrer Mutter, sondern in ihrer ganz neuen eigenen Wohnung. Leider war das Einzige, was sich gegenwärtig darin befand, eine Matratze. Noch nicht einmal ein Bettgestell, deshalb auch die Rückenschmerzen.

      Keira schaffte es, sich aus dem Bett zu hieven. Die einzigen Kleidungsstücke in ihrem neuen Apartment waren die in ihrem Koffer. Glücklicherweise hatte Yolanta darauf bestanden, während der Weihnachtsferien alle ihre Sachen zu waschen, sodass sie jetzt wenigstens saubere Kleidung hatte, die sie tragen konnte. Sie wählte das arbeitstechnisch passendste Outfit aus ihrer Auswahl von Wollröcken und bequemen Jeans und ging dann hinaus auf die Straßen von New York City.

      Sobald ihre Füße den Gehweg berührten, überkam sie ein Gefühl von Heimat. Sogar der Geruch der Luftverschmutzung beruhigte sie, obwohl es ein völliger Kontrast zu der klaren, sauberen Bergluft war, die sie in Schweden geatmet hatte.

      Sie ging zu einem Kaffeewagen an der Straßenseite und reihte sich in die Schlange verschlafen aussehender Arbeiter ein, die alle auf ihre Telefone starrten.

      „Ich nehme einen doppelten Espresso“, sagte sie zu dem Mann, als sie endlich an der Reihe war. Dann hielt sie inne. Sie hatte wochenlang den extra starken schwedischen Kaffee getrunken. Vielleicht war es an der Zeit für eine Veränderung. „Moment, kann ich bitte doch lieber einen Karamell Latte mit Sahne haben?“

      Der Mann schenkte ihr einen müden, unbeeindruckten Blick und Keira grinste.

      „Ich bin gerade aus dem Urlaub zurück. Ich möchte, dass mein Kaffee wie zu Hause schmeckt.“

      „Gut für dich“, sagte er in einer trockenen, unbewegten Stimme.

      Als sie auf ihren Kaffee wartete, bewegten sich die Leute, die auf der anderen Seite des Wagens Zucker zu ihrem Kaffee hinzufügten, etwas zur Seite. Zum ersten Mal bemerkte Keira, dass es dort einen Stand mit Zeitungen und Magazinen gab und mitten drin, lag die letzte Ausgabe von Viatorum. Genau wie Nina es erklärt hatte, war das Titelbild geändert worden und es zeigte jetzt eine der originalen Aufnahmen des Models, die sie von Anfang an geplant hatten zu benutzen. Es war eine Erleichterung zu wissen, dass man ihr zugehört hatte, aber sie fühlte einen Anflug der Angst, weil sie wusste, dass sie heute ihren schwedischen Artikel abgeben würde. Sie hatte keinerlei Ahnung, wie Elliot auf das Ende reagieren würde.

      Nachdem Keira ihren Kaffee ausgetrunken hatte, begab sie sich in Richtung U-Bahn. Glücklicherweise war ihre neue Wohnung vom Büro aus gut erreichbar und es war keine lange Fahrt. So dicht an dicht mit so vielen Menschen zusammengepresst zu sein, sorgte sie daher nicht so sehr, als wenn sie von der Wohnung ihrer Mutter aus fahren musste.

      Sie schaffte es zur anderen Seite und lief die kurze Distanz zum Viatorum Hauptsitz. Gerade als sie das Bürogebäude sah, hörte Keira, wie ihr Telefon mit einer SMS-Nachricht piepste. Sie sah nach und die Nachricht war von Bryn.

      Kannst du heute zum Abendessen zu Mom kommen? Felix und ich möchten ein paar Neuigkeiten teilen.

      Keiras Mund öffnete sich, als ihre Gedanken sofort zum Thema Heirat schweiften. Ihre Schwester würde doch sicherlich nicht so schnell diesen Schritt mit Felix gehen? Sie waren doch buchstäblich gerade eben erst zusammengezogen!

      Keira tippte schnell ihre Antwort, die lautete, sie würde da sein. Dann steckte sie ihr Telefon weg – gemeinsam mit all den Gedanken, welches wohl Bryns Neuigkeiten sein könnten – und begab sich ins Büro.

      Es war bereits sehr geschäftig darin. Seitdem Lance begonnen hatte, haufenweise neue Studenten und Praktikanten einzustellen – etwas, dass Elliott


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