Griechischer Zauber . Sophie Love

Griechischer Zauber  - Sophie Love


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mir leid“, sagte Keira und sank zurück auf ihren Stuhl. „Das ging zu weit. Das habe ich nicht gemeint. Ich bin im Moment nur ein bisschen empfindlich, wenn es darum geht, dass Leute mir mein Liebesleben diktieren wollen.“

      Sie dachte an Elliot und seine offenkundige Missbilligung darüber, wie sie die Dinge mit Milo beendet hatte und nicht zuletzt an Mallorys bizarren Ausbruch ein paar Minuten zuvor. Es machte sie traurig, dass ihre eigene Mutter so besorgt darüber war, dass sie sich niederließ und dass Elliot so überzeugt davon schien, dass ihre Leser es hassen würden, wie sie die Dinge mit Milo im Sand verlaufen ließ. Sie war so selbstsicher und so selbstbewusst in ihren Handlungen gewesen, aber die Meinungen all derer um sie herum, begannen sie langsam zum Wanken zu bringen. Sie erinnerte sich daran, dass jede Beziehung anders war und dass jedermanns Reise der Liebe anders aussah.

      Am Tisch herrschte eine lange unangenehme Stille und alle stocherten finster in ihrem Essen herum.

      „Wie ist die Wohnung?“, fragte Bryn endlich.

      Keira war dankbar für die Rettungsleine, die ihre Schwester ihr zuwarf. „Beflügelnd“, antwortete sie. „Ehrlich gesagt, leer, wäre eine akkuratere Beschreibung. Ich habe es nur geschafft, eine Matratze anliefern zu lassen, während ich weg war. Der Rest meiner Kisten und Sachen ist noch hier.“

      „Brauchst du Möbel?“, fragte Bryn. „Ich bin jetzt eine Expertin beim Möbel kaufen und würde dir gerne helfen.“

      „Das würdest du tun?“, fragte Keira, froh, dass ihre Schwester nicht nachtragend war. Sie ließ sie ziemlich ungeschoren davonkommen und Keira fragte sich, ob sie wohl in der Zukunft noch eine Standpauke erwarten würde. „Das wäre wirklich schön.“

      „Cool. Lass uns morgen nach der Arbeit in ein Geschäft gehen“, sagte Bryn.

      Keira nickte. „Danke dir, Schwesterherz.“

      „Kein Problem“, antwortete Bryn, „und keine Sorge, mein Geschmack ist sehr modern. Sehr jung. Nicht altmodisch. Nicht veraltet. Nichts annähernd Großväterliches an meinem Geschmack.“

      Keira zog ihre Wangen ein und atmete tief durch. Natürlich. Das war Bryn. Sie würde Keira nicht einfach so mit dem Opa-Kommentar davonkommen lassen.

      KAPITEL FÜNF

      Anstatt von ihrem Wecker wurde Keira am nächsten Morgen von ihrem Handy geweckt, das unaufhörlich klingelte und sie aus ihrem Schlummer riss. Sie drehte sich auf der Matratze um und griff nach ihrem Telefon, welches auf dem Fußboden neben ihr lag und ans Ladegerät angeschlossen war. Elliots Name blinkte vor ihr auf. Es war schon wieder ein persönlicher Anruf, nicht von der Viatorum Büroleitung, sondern von seiner privaten Nummer.

      Keira stöhnte, als sie sah, dass es noch nicht einmal sechs Uhr morgens war. Sie war daran gewöhnt früh zu arbeiten, insbesondere wenn sie unterwegs auf Reisen war, aber Elliot schien die professionellen Grenzen mehr und mehr zu überschreiten.

      Keira drückte den grünen Knopf.

      „Warst du heute schon online?“, fragte Elliot sofort, bevor Keira überhaupt eine Chance hatte zu sprechen.

      „Ich habe noch nicht einmal meine Vorhänge geöffnet“, antwortete Keira trocken, „also, nein, noch nicht. Warum?“

      Elliots Stimme klang laut durch die Leitung, schnell und irgendwie manisch. „Es ist dein Artikel, Keira. Die online Version ist um Mitternacht live gegangen. Es ist ein Hit! Was sagen die Leute heutzutage … Es ist wie ein Lauffeuer!“

      Keira setzte sich in ihrem Bett auf. Sie war jetzt hellwach. „Wirklich?“

      „Ich hätte dich niemals anzweifeln sollen“, fuhr Elliot fort. „Du kennst deine Leser wirklich. Ich vermute die heterosexuelle, weibliche, fünfundzwanzig-plus Demografie ist heutzutage nicht mehr so geradeheraus, wie es einmal war.“

      Keira musste sich zurückhalten, nicht zu sagen: „Das habe ich dir doch gleich gesagt“. Aber selbst wenn sie es gewollt hätte, sie hätte keine Chance gehabt; Elliot sprach immer noch rasend schnell.

      „Ich möchte, dass du zusagst, einige extra Stunden zu arbeiten. Wir haben einen wirklich anspruchsvollen Zeitplan. Keine Sorge. Ich werde dich großzügig dafür belohnen. Wir können über eine Gehaltserhöhung sprechen, wenn sich die Dinge ein bisschen gelegt haben, aber für den Moment reiten wir erst einmal die Welle, in Ordnung?“

      „Welche Welle?“, fragte Keira mit gerunzelter Stirn.

      „Die Medien haben deinen Artikel aufgegriffen. Sie lieben den Romantik-Guru. Alle wollen die echte Person hinter den Geschichten kennenlernen. Das Telefon hat nicht aufgehört zu klingeln. Talkshows wollen dich buchen, deshalb rufe ich dich auch von meiner privaten Nummer an; ich will die Büronummer nicht blockieren.“

      Keira schüttelte ihren Kopf und rieb sich mit den Händen über die Augen. „Meinst du das ernst?“, fragte sie. Wie immer war ihr erster Instinkt Angst. Wenn Elliot Chancen und Möglichkeiten sah, sah sie Scheinwerfer und Prüfstand.

      „Wenn es um Viatorum geht, mache ich keine Witze“, antwortete Elliot. „Kannst du bitte so schnell wie möglich ins Büro kommen? Wir haben so viel zu tun. Heather organisiert gerade die Pressetour.“

      Keira war sprachlos. Es sah nicht so aus, als hätte sie sehr viel Wahl in dieser Angelegenheit und vielleicht war das auch gut so. Wenn ihr Instinkt ihr sagte wegzurennen, dann musste sie dies wirklich bekämpfen. Es gab keinen besseren Weg, ihre Unabhängigkeit zu erreichen, als allein vor der Welt zu stehen und ihre Geschichte zu erzählen! Außerdem, sollte sie jemals von der Firma weggehen und es allein versuchen wollen, würde sie wesentlich erfolgreicher sein, wenn sie bereits eine große Fangemeinschaft und einen größeren Bekanntheitsgrad hatte, als würde sie einfach kündigen. Und außerdem, dachte Keira ein wenig gerissen, konnte sie dies als Druckmittel benutzen, um in der Zukunft ihre Gehaltserhöhung durchzusetzen.

      „Ich bin gleich auf dem Weg“, sagte sie zu Elliot.

      Sie legte auf, sprang von ihrer Matratze auf und eilte hinüber zu ihrem Koffer, der noch immer alle ihre Sachen beinhaltete. Ohne Schubfächer oder einen Schrank, in den sie irgendetwas hineinlegen konnte, wollte Keira gestern Abend nichts ihrer Dinge von Mallory mitnehmen, sondern hatte sich entschieden, dass dies bis nach ihrer Einkaufstour mit Bryn warten konnte. Jetzt bedauerte sie es ein bisschen. Sie hatte nichts wirklich Geschäftsmäßiges zum Anziehen. Selbst wenn sie nur in ihr normales Büro an ihren normalen Schreibtisch zu ihren normalen Kollegen gehen würde, wollte sie sich heute doch ein bisschen besser präsentieren als sonst. Vielleicht würde sie heute Abend mit Bryn nicht nur Möbel, sondern auch ein paar neue Outfits kaufen.

      Sobald sie angezogen war, eilte sie zur Tür. Als sie losging, begann ihr Telefon mit Textnachrichten von Freunden und Familie zu piepsen. Sie mussten alle gerade aufgestanden sein und bemerkt haben, dass sie auf allen sozialen Medien vertreten war.

      Wann bist du denn berühmt geworden?, kam eine SMS von Shelby.

      Schwester, du bist ein Star!!, schrieb Bryn. Gefolgt von: Stiehl mir lieber nicht die Show auf meiner eigenen Hochzeit!!

      Keira lächelte in sich hinein, als noch mehr Nachrichten ankamen.

      Das ist es also, was ich falsch gemacht habe? Ich hätte es auf die „skandinavische Art“ machen sollen?, schrieb Maxime.

      Skandinavische Liebe klingt großartig und alles, aber ich möchte irgendwann Enkelkinder haben, mein Schatz, es muss also irgendwann auch mal eine feste Bindung geben, schrieb Mallory.

      Keira rollte mit den Augen und lachte in sich hinein.

      Sogar Felix schrieb eine unterstützende Nachricht, obwohl Keira vermutete, dass er nicht einmal ein Profil in einem sozialen Netzwerk hatte und Bryn ihn gedrängt hatte, er solle dies tun.

      Sie lächelte, als sie aus ihrer Wohnung hinaus in Richtung U-Bahn


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