Olympia von Clèves. Александр Дюма

Olympia von Clèves - Александр Дюма


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und Banniére besaß nur fünfhundert.

      Mit achthundert Louis d'or wäre er zwei Millionen zu gewinnen versichert gewesen.

      Aus zwölftausend Livres beschränkt, seufzte Banniére bei dem Gedanken, er werde für seine theure Olympia nur eine elende Summe von elfmal hunderttausend Livres gewinnen.

      Das war wenig, doch bei einiger Sparsamkeit würden, so wenig es war, diese elfmal hunderttausend Livres die Haushaltung ohne Abbé, ohne Coiffeuse und ohne Genossen beim Theater fünf bis zehn Jahre fortführen lassen.

      Banniére sagte sich, im Ganzen seien elfmal hunderttausend Livres ein schöner Pfennig, in Gold würde das kaum in zehn Abbéhüten, welche die größten von allen Hüten sind, Raum haben.

      Hätte er dieses Gold gewonnen, was das Geringste, war, da seine Berechnung nicht fehlen konnte, so würde er es einem starken Kommissionär, zur Not Zweien, auf den Rücken laden, die Säcke in das Zimmer von Olympia tragen lassen, sie während ihrer Abwesenheit ausleeren, den Teppich damit bestreuen und sie ihre hübschen nackten Füße bis an die Knöchel In dieses kalte Bad mit den rötlichgelben Wellen tauchen machen.

      Es war an diesem Abend zahlreiche Gesellschaft in der Akademie; Banniére setzte sich zerstreut an den ersten Platz, den er fand; sein Sack mit den Louis d'or war unter seiner Hand.

      Er nahm eine Karte und fing an sein Spiel zu stechen.

      Als alle seine Berechnungen gemacht waren, begann er zu spielen.

      Die Berechnungen waren gut, wie es scheint; Banniére gewann.

      In dem Augenblick, wo er ungefähr zwanzig Louis d'or an sich zog, erregte der freudige Ausruf einer Frau seine Aufmerksamkeit. Er schaute und erkannte die Catalane, welche ihm gegenüber und gegen ihn pointierte.

      Diese Frau lachte, wenn sie gewann, sie lachte, wenn sie verlor, sie lachte immer.

      Das war gerade wie der Abbé: nur lachte sie lauter als er.

      Banniére gewann immer, die Catalane pointierte immer. Banniére gewann schon eine Summe von fünfhundert Louis d'or. Die Catalane hatte Alles bis aus ihren letzten Louis d'or verloren.

      Sie borgte zehn Louisd'or von ihrem Nachbar, gerade wie es die Zerstreuung tut, und fuhr fort, ihre zehn Louis d'or mit derselben Heiterkeit zu verlieren.

      Dann zehn andere Louis d'or, die sie auch verlor, während Banniére immer gewann.

      Unwillig, wechselte sie den Platz und legte ihre beiden fleischigen Hände aus die Schultern von Banniére, ohne daß dieser nur auf sie merkte.

      Sie reizte ihn, sie neckte ihn, sie küßte ihn.

      Aber Banniére war kalt wie die gelben Stücke, die der Banquier traurig mit seinem Rechen gegen ihn schob.

      Es kam ein Coup, auf den Banniére rechnete, um dreihundert Louis d'or zu gewinnen.

      Er zählte darauf, daß Schwarz herauskomme, und spielte aus Schwarz.

      Roth kam heraus.

      Die Catalane schlug ein Gelächter aus.

      Banniére schaute sie von der Seite an und sagte:

      »Sie stören mich, meine Liebe; ich bitte, nehmen Sie sich in Acht.«

      Den folgenden Coup verlor er auch.

      Das waren sechshundert Louis d'or auf zweimal.

      Er verdoppelte und verlor aus einen Coup, den er für unfehlbar hielt.

      Dann schüttelte er seine Schultern, um die Hände der Catalane zu vertreiben, und sagte:

      »Zum Teufel! Sie bringen mir Ihr Unglück.«

      Das beleidigte schöne Mädchen wich einen Schritt zurück.

      Banniére verlor noch zweimal. Das war ein unerhörtes Missgeschick.

      Es blieben ihm noch hundert Louis d'or: er wagte sie aus einen einzigen Coup und verlor sie, wie die anderen.

      »Leihen Sie mir einen Louis d'or,« sagte er sehr bleich zu der Schauspielerin.

      »Einen Luis d'or?« erwiderte diese; »wenn ich noch einen hätte, er, würde ich selbst darum spielen. Seit einer halben Stunde habe ich keinen Sou mehr.«

      Banniére stand, die Stirne leichenblass, das Gesicht in Schweiß gebadet, mit verwirrtem Kopfe auf und verließ den Saal, um zu atmen.

      Sein Kopf war brennend. Er kehrte zu Olympia zurück, die ihn an ihrem Fenster erwartete.

      Nach der Art, wie Banniére die Catalane zurückgestoßen, hätte man glauben sollen, er sei leidenschaftlich in Olympia verliebt.

      Nach der Art, wie er die Fragen von Olympia aufnahm, hätte man glaubt, er sei in eine ganz andere Frau verliebt.

      Als sie dies sah, fragte ihn Olympia mit ihrer gewöhnlichen Freundlichkeit:

      »Sollten Sie Durst, haben, mein Lieber?«

      »Durst! und warum dies?« versetzte Banniére schreiend wie ein Wütender. »Bin ich denn ein Trunkenbold?«

      »Die Spieler sind gewöhnlich keine Trunkenbolde,« erwiderte Olympia: »doch sie spielen, und indem sie spielen, bekommen sie Durst, besonders wenn sie verlieren. Nicht wahr, Sie haben verloren.«

      Banniére sank auf einen Stuhl, nahm seinen Kopf zwischen seine beiden Hände und rief;

      »Oh! Sie wissen es wohl.«

      Olympia winkte Claire und diese ging hinaus.

      Die Coiffeuse aber, welche sich im Ankleidecabinet befand, verhielt sich ruhig, wodurch ihre Gebieterin vergaß, daß sie da war.

      Nach den Worten, welche die zwei Liebenden mit einander gesprochen hatten, trat ein Stillschweigen ein.

      Dieses Stillschweigen lastete aus Banniére, und dennoch wagte er nicht, es zu brechen.

      Er schlug einen Mittelweg ein, stand auf und ging im Zimmer auf und ab.

      »Wie viel haben Sie verloren?« fragte ihn Olympia mit Ruhe.

      »Sechzigtausend Livres!« erwiderte in Verzweiflung Banniére, der dem Einsatze die gewonnene Summe beifügte und so aus Allem einen einzigen Verlust machte.

      »Ho! ho!« rief Olympia; »woher haben Sie denn sechzigtausend Livres genommen? und wenn Sie so viel hatten, so frage ich Sie, warum Sie damit spielten? Sechzigtausend Livres, das ist so schön! Ich fühle die ganze Bedeutung dieser Summe, ich, die ich in den Tagen meines größten Glückes nicht die Hälfte davon hatte.«

      »Gut,« rief Banniére, rasch den Vorwand aufgreifend, »sagen Sie mir harte Dinge, werfen Sie mir vor, ich habe Sie zu Grunde gerichtet.«

      »Ich tue das nicht, mein Freund, doch wenn ich es täte, hätte ich vielleicht nicht so sehr Unrecht, besonders wenn dieser Vorwurf Sie bessern könnte.«

      »Ei! Madame,« erwiderte Banniére, weinend vor Wut,«wenn Sie zu unglücklich sind, wird Sie.der Herr Abbé d'Hoirac trösten; wenn Sie sich zu arm finden, wird Sie der Herr Abbé d'Hoirac bereichern.«

      Olympia ließ den kleinen trockenen Husten hören, der bei den nervösen Leuten gewöhnlich das Symptom einer heftigen, durch den Willen allein bewältigten Gereiztheit ist.

      »Warum der Abbé d' Hoirac?« fragte sie.

      »Weil er abermals heute Abend hier gewesen ist.«

      «Woran sehe Sie dies?«

      »Ich sehe es nicht, ich rieche es an den Parfüms, welche die Luft verpesten,« erwiderte Banniére.

      Und er öffnete eine Thür und ein Fenster.

      »Ei ist sonderbar, daß Sie sich an den armen Abbé d'Hoirac halten, weil Sie sechzigtausend Livres verloren haben,« sagte Olympia lachend. »Und dann. . . Sie erklären mir nicht, woher Sie so viel Geld genommen haben können.«

      »Madame,« rief Banniére, »wenn je der Abbé wieder einen Fuß hierher setzt . . .«

      »Ich glaube, Sie drohen!« rief Olympia mit einer Majestät, welche Banniére erschreckte.

      Und


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