Wyatt Earp Staffel 8 – Western. William Mark D.

Wyatt Earp Staffel 8 – Western - William Mark D.


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Chinese verzog den Mund.

      »Warten Sie bitte ein paar Minuten.«

      Er ging hinaus.

      Nach kurzer Zeit kam er zurück.

      »Sie haben recht, aber die Tiere sind nicht für mich gewesen. Mister Buster hatte sie wohl bestellt.«

      Das Nachrichtennetz florierte ja großartig hier in Arkansas City.

      »Es hätte mich auch gewundert, wenn man so viele Pferde ungesehen in eine solche Stadt bringen könnte«, meinte Wyatt, als er wieder draußen war. »Bei dem Mayor hätten wir natürlich nichts davon erfahren, falls er mit Rodney Heeth unter einer Decke steckt, aber ein Mietstall­owner hat nun einmal Neider. Die größten Neider sind meistens die Konkurrenten…«

      *

      Wyatt Earp und Doc Holliday gingen zurück zum Sheriff.

      Der »Gesetzesmann« hockte in seinem Lehnstuhl und hielt einen Schlummer. Als die Tür zufiel, schrak er hoch.

      »Mister Earp?«

      »Kommen Sie mit, Mister Hamp-ton.«

      »Was ist denn passiert?«

      »Kommen Sie nur.«

      Sie gingen zusammen auf das Haus des Mayors zu.

      Buster kam ihnen schon im Hof entgegen.

      Mit einem raschen Blick streifte Wyatt die angrenzenden Stallungen.

      Der Mayor hatte das Pferdegeschäft zur Seitengasse ausgebaut. Offenbar fand er auch da genug Kundschaft und hatte es nicht nötig, die Straßenfront zur Mainstreet mit werbenden Schildern und Toren zu verschandeln.

      Wyatt sah sich den Mann jetzt schärfer an.

      Buster mochte etwa fünf- oder sechsundvierzig sein, war groß, hatte eine füllige, zur Korpulenz neigende Figur und schütteres Haar. Seine Kleidung war für die hiesigen Verhältnisse elegant, und mehrere Ringe mit Edelsteinen schmückten seine schlanken nervigen Hände.

      »Wir kommen noch einmal zurück, Mayor!«

      »Ja?«

      In seiner Stimme schwang der Argwohn mit, jetzt stärker als vorhin.

      »Wir wollen weiter nach Norden und brauchen neue Pferde.«

      Wyatt dachte daran, daß er keinen Cent in der Tasche hatte. Das Angebot des Ranchers, hundert Dollar mit auf den Weg zu nehmen, hatte er abgelehnt.

      »Pferde? Ja, natürlich. Ich selbst habe sogar einen kleinen Pferdehandel. Aber Pferde kosten natürlich Geld. Sagten Sie nicht, daß Sie…«

      »Was sagte ich?« kam es blitzschnell von Wyatts Lippen.

      Buster war gewarnt.

      Aber es war zu spät.

      Seine Rechte, die zum Revolver vorkroch, wurde durch einen Zuruf des Spielers unterbrochen.

      »Sehen Sie, Mayor, so ein Revolver ist ein gefährliches Ding!« Der Spieler hatte den Colt gezogen und drehte ihn in der Hand. »Man sollte sehr vorsichtig damit umgehen, wie mit Freunden und Pferden.«

      »Was… soll… das heißen?«

      Holliday sah ihn kalt an.

      »Wo sind die Pferde?«

      »Welche Pferde?«

      »Die, die wir suchen!« drängte Wyatt nach.

      Der Sheriff hatte Mund und Augen weit aufgesperrt und begriff nichts von dem, was hier vorging.

      Buster sah rasch von einem zum anderen.

      Da trat der Missourier auf ihn zu.

      »Ich weiß nicht, an was für Leute Sie bisher geraten sind, Buster, aber ich sage Ihnen, daß wir keine Späße machen. Wo sind die Pferde?«

      Buster hob die Linke und wies über seine Schulter.

      Dann krächzte er plötzlich:

      »Hampton, wollen Sie sich das eigentlich bieten lassen? Merken Sie nicht, daß diese beiden Männer Betrüger sind?«

      Eine schallende Ohrfeige des Marshals streckte den Mayor nieder.

      »Noch ein solches Wort, Bandit, und du lernst mich kennen! Vorwärts, steh auf und führe uns zu den Pferden! Sheriff, Sie kommen mit!«

      Der Mayor erhob sich langsam, wandte sich um und schlich auf eine der Stallungen zu.

      Wyatt folgte ihm.

      Dann kam der Sheriff.

      Doc Holliday machte den Schluß.

      Oben in der Tür des Wohnhauses stand auf einmal eine junge Frau und blickte mit entsetzten Augen auf die sonderbare Szene.

      »Aske! Was… soll denn das… bedeuten?«

      »Verschwinde!« fauchte sie der Mann an.

      »Weitergehen!« befahl Wyatt.

      Buster öffnete das Stalltor.

      Was Wyatt erwartet hatte, bot sich ihm dar: ein völlig leerer Stall.

      Die Frau war im Haus verschwunden.

      Wyatt sah den »Mayor« an.

      »Hatte ich Ihnen nicht gesagt, daß wir keine Späße machen? Wissen Sie, was jetzt passiert? Sie bekommen die Prügel Ihres Lebens!«

      Buster wurde kalkweiß.

      »Joab!« schrie er mit schriller Stimme.

      Da stürzte sich ein riesiger Bursche aus einer der Boxen und warf sich auf den Marshal.

      Wyatt steppte zur Seite und wuchtete dem Mann einen knackenden linken Haken gegen das Jochbein.

      Aber der Peon war bärenstark. Er schüttelte den Hieb ab und wirbelte herum.

      Zischend pfiff der Backhänder über den abgeduckten Kopf des Marshals.

      Aber gedankenschnell war Wyatt Earp mit einer knallharten Doublette da, die den kleinen Schädel des riesigen Peons wie einen Spielball hin und her fliegen ließ.

      Der Hüne stöhnte auf und warf sich mit letzter Energie erneut dem eisenharten Mann aus Missouri entgegen.

      Aber in die lange Rechte schmetterte Wyatt Earp einen furchtbaren kurzen Konterschlag hinein, der den Kopf des Peons direkt hochstieß.

      Joab Hunter torkelte zurück und krachte gegen die Wand einer leeren Box. Benommen knickte er in die Knie ein und rutschte ins Stroh.

      Wyatt wandte sich dem Mayor sofort zu:

      »Jetzt zu Ihnen, Buster.«

      Der krächzte mit der Stimme eines Herbstraben:

      »Sie sind drüben, im übernächsten Stall.«

      Da standen sie, zweiundzwanzig Pferde, die das Brandzeichen der Heeth-Ranch trugen.

      Sheriff Hampton bekam den Mund nicht mehr zu.

      Wyatt Earp blickte den Sheriff an.

      »Sie haben es also nicht mehr nötig, nach dem Pferdedieb und den Pferden selbst zu suchen. Ihr prächtiger Mayor hat bestens für alles gesorgt. Er ist schneller als der schnellste Sheriff.«

      Buster stand da wie versteinert. Alles an ihm zitterte und bebte.

      »Er ist im Morgengrauen gekommen, mit zwei anderen…«

      »Rod?« fragte Wyatt.

      Buster nickte.

      »Kannten Sie die beiden anderen?«

      »Nein.«

      »Wehe Ihnen, wenn sich herausstellen sollte, daß Sie sie doch gekannt haben! Das gibt ein paar Jahre extra.«

      »Jahre? Marshal! Ich verstehe Sie nicht. Ich bin kein Pferdedieb.«

      »Nein,


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