Die Vampirschwestern 3 - Das Buch zum Film. Franziska Gehm

Die Vampirschwestern 3 - Das Buch zum Film - Franziska Gehm


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Silvania.

      „Gute Nacht, Mama!“, rief Daka.

      „Gute Nacht, Fledermäuschen!“, murmelte Elvira.

      „Gute Nacht, Papa!“, rief Silvania.

      „Boi noap, alle miteinander!“, brummte Mihai zurück.

      „Gute Nacht, Franz!“, säuselte Silvania.

      „Wäääh!“, machte Franz.

      „Gute Nacht, Karlheinz!“, rief Daka.

      „Schwoi schwapp!“, fiepte Karlheinz, aber das verstand leider keiner. Familie Tepes sprach kein Schleimisch.

      „Karlheinz?“, hakte Daka nach.

      PUPS!, machte Karlheinz.

      Das verstand die Familie Tepes und lachte sich in den Schlaf. Niemand ahnte, dass schon bald nichts mehr sein sollte, wie es war … bis auf Karlheinz vielleicht. Der träumte wirres Zeug von Daka in einem schwarzen Schloss umgeben von dunklen Gestalten, die … Schleimgebadet wachte Karlheinz auf, pupste erschrocken und dachte darüber nach, was dieser Traum zu bedeuten hatte. Er hatte sich so echt angefühlt. Und diese neugierige Fledermaus vorhin war ihm noch immer nicht geheuer. Sie hatte so einen starren Blick gehabt. Karlheinz kam aus Transsilvanien, Daka hatte ihn dort liebevoll im Schleimtierunterricht gezüchtet und mit nach Deutschland gebracht. Und Karlheinz meinte, dass diese Fledermaus aus seiner alten Heimat kommen musste. Sie war schwärzer als die deutschen Fledermäuse. Und ihre roten Augen waren so stechend gewesen. Gierig. Vielleicht sollte er mal Dakas Freund Ludo Schwarzer fragen. Der kannte sich doch mit Ahnungen und Träumen aus. Aber wie sollte er Ludo fragen? Soweit Karlheinz wusste, sprach Ludo kein Schleimisch. Wie die meisten Menschen. Karlheinz seufzte. Nicht mal Daka konnte ihn verstehen. Wobei sie ein bisschen Zeichensprache konnte. Ihr Kraulen und Knutschen war ganz passabel. Zum Glück hatte Karlheinz seine Karlotta. An diese kuschelte sich Karlheinz dann auch und schlief schon bald ruhig ein.

      Heiße Blicke

      Der nächste Tag war für Silvania ein Albtraum, der sich leider nicht nur echt anfühlte, sondern auch echt war. Sport stand auf dem Stundenplan. Silvania hasste Sport. Das war noch viel schlimmer als Fliegen.

      Frau Bönisch, die Sportlehrerin, war wie immer gnadenlos. Mit der Trillerpfeife im Mund rannte sie über den Platz und die Klasse hechelte hinterher. Also ein paar Schüler wie Jacob liefen locker hinter ihr her, auch Helene und Ludo hielten sich ganz gut, aber Silvania hechelte fürchterlich.

      Daka lief sogar noch ein Stück hinter ihrer Schwester. Das lag aber nicht daran, dass sie unsportlich war, im Gegenteil, aber Daka fand Gehen, Rennen und Laufen generell völligen Gumox! Einfach Quatsch! Für sie gab es eben nur Flopsen und Fliegen. Aber als die Vampirschwestern nach Deutschland gekommen waren, hatte Elvira viele radikale Regeln für das Leben in Deutschland aufgestellt. Erste radikale Regel: Kein Fliegen bei Tageslicht. Zweite radikale Regel: Keine lebenden Mahlzeiten, auch keine Snacks wie freche Fliegen oder unvorsichtige Käfer (gegen diese Regeln verstieß Daka andauernd). Dritte radikale Regel: Keine pralle Sonne (hiergegen hatte Silvania einmal verstoßen und es bitter bereut. Tagelang war sie feuerrot im Gesicht gewesen. Dafür war sie am Ende aber mit Jacob zusammengekommen). Vierte radikale Regel: Keine Kreuze. Fünfte radikale Regel: Kein Knoblauch (hiergegen verstieß Baby Franz andauernd, die Gemüsehändlerin gab ihm statt Karotten oder Apfelschnitzen sogar Knoblauchzehen mit, seit er sich dort mal welche stibitzt und begeistert aufgelutscht hatte – was seine Schwestern einfach nur megaeklig fanden. Gemüse war ja schon uncool genug. Aber Knoblauch? Das war richtig schlimm und für Vampire normalerweise sogar gefährlich. Baby Franz schien aber immun zu sein). Sechste radikale Regel: Kein Einsatz übernatürlicher Kräfte, also keine Hypnose, keine heißen Blicke, kein Flopsen und keine Superkräfte (wenn Mihai ehrlich war, verstieß er ständig gegen diese Regel, welcher Vampir brauchte schon einen Hammer, um einen Nagel in die Wand zu schlagen?).

      Silvania hielt sich meistens treu an die radikalen Regeln ihrer Mutter, hätte heute aber alles darum gegeben, sich aus dem Sportunterricht flopsen zu können. Stattdessen keuchte sie ihre Bahnen und ihr Atem setzte sogar einmal kurz aus. Das lag an Jacob, der sich nach einem Blick über die Schulter zurückfallen ließ. Er strahlte Silvania an. „Hey!“

      „Hey“, schnaufte Silvania. Pumflex! Verdammt!, dachte Silvania. Ich seh doch total daneben aus. Silvania trug eine ihrer gemütlichen Pluderhosen, darüber einen Rock, ein pinkes T-Shirt und ein buntes Stirnband.

      „Cooles Outfit“, meinte Jacob und grinste.

      Silvania lächelte verlegen. Jabob war einfach ein Traumtyp, zensatoi futzi! Verschwitzt wie sie war, machte er ihr noch Komplimente.

      „Steht dir echt gut, das, ähm T-Shirt. Passt gut zu deinen Augen. Echt schön“, sagte Jacob.

      „Meine Augen?“, fragte Silvania.

      Jacob schüttelte den Kopf. „Nein, das T-Shirt, aber, ich, äh … deine Augen sind natürlich auch …wunderschön.“

      „Gumox“, murmelte Silvania verlegen, doch dann sah sie Jacob direkt in die Augen und strahlte. Jacob war einfach ihre große Miloba – die Liebe ihres Lebens. Silvanias Herz schlug wild und ihre Augen versanken fast in denen Jacobs, ihr wurde immer wärmer und plötzlich schoss eine heiße Feuerwelle aus ihren Augen. ZISCH!

      „AAAHHH!“, schrie Jacob und hielt sich die Wange. „Hey, das tut weh!“

      „Oh, Fumpfs, Mist, was, wie?“, stammelte Silvania unglücklich. Hatte sie gerade wirklich ihrem Freund, den sie über alles liebte, einen heißen Blick verpasst?

      „Silvania, was machst du denn?“, rief Daka, die zu den beiden aufgeschlossen hatte.

      Auch ein paar andere Schüler schauten neugierig zu Silvania und Jacob, liefen aber weiter, weil auch Frau Bönisch sich umgedreht hatte. „TRRRRR!“, pfiff sie wütend nach hinten. „Weiter geht’s! Nicht schlappmachen!“

      „Oh, Mann, Jacob, Entschuldigung. Keine Ahnung, ich wollte nicht, ich hab gar nichts gemacht. Tut mir voll leid. Fumpfs. Tut es sehr weh? Zeig mal …“ Silvania sah Jacob voller Sorge an und wollte ihm gerade über die Wange streicheln, als ihr schon wieder ein heißer Blick entfuhr. ZUSCH! Diesmal hatte sie Jacobs Trainingsjacke am Ärmel erwischt.

      Der schaute entsetzt auf die Flammen. „Was? WAH! Feuer!“, schrie Jacob und riss sich die Jacke vom Leib. „Scheiße, aua, verdammt! Die Jacke brennt!“

      Sofort blieben ein paar Schüler stehen und liefen neugierig zu Jacob und Silvania. Darunter waren auch Helene und Ludo. Fassungslos betrachteten sie, wie Jacob auf seiner brennenden Jacke herumtrampelte. Frau Bönisch blickte genervt nach hinten. „Was ist denn da los, bitte schön?“

      „Ogottogottogott! Was war das? Das ist … das wollte ich nicht. Ich hab doch gar nichts gemacht!“, murmelte Silvania und wandte sich mit Tränen in den Augen an ihre Schwester.

      Daka stand lässig da und grinste. „Ich finde es voll boibine!“ Als sie Silvanias empörten Gesichtsausdruck sah, redete sie schnell weiter: „Also nicht, dass du Jacob verletzt hast, aber dass du endlich mal vampirisch bist. Einfach so, ganz offen. Das andauernde Verstellen und Verstecken geht mir nämlich so was von gegen den Strich! Ich finde, es reicht!“ Daka packte Silvania begeistert am Arm und schüttelte sie. „Komm, wir zeigen es allen! Jetzt!“

      Noch bevor Silvania ihren Schock überwunden hatte (den dritten innerhalb kürzester Zeit, erst ihre zwei heißen Blicke und jetzt ihre heißen Mist erzählende Schwester), stand der vierte Schock vor ihr: Frau Bönisch! „Was ist hier los? Habt ihr Feuerwerkskörper mit in die Schule gebracht? Und lügt mich nicht an!“

      Silvania starrte zu Boden. „Also, ich …“

      „Sieh mich an!“, forderte Frau Bönisch sie streng auf.

      Silvania hob langsam ihren Kopf, doch Daka antwortete an ihrer Stelle: „Also, Frau Bönisch, es ist so. Silvania und ich, wir sind anders als die anderen …“

      Silvania trat Daka auf den Fuß. „Bist du noch ganz dicht?“, zischte sie.

      „Es


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