Der Münchner im Himmel. Ludwig Thoma

Der Münchner im Himmel - Ludwig Thoma


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      Personen:

      Er – Sie – Ein Holzknecht

      Ort: Im Gebirge

      ER: Wie das hier schon ganz anders riecht, Lizzi! A-ah! Endlich aus der Stadt in die Natur geflohen!

      SIE: Himmlisch!

      ER: Stelle dir vor! Der Schnee in unseren Straßen, schwarz, schmutzig, naß. Und hier blinkt und glitzert er.

      SIE: Er ist direkt keusch, finde ich.

      ER: Man denkt an Weihnachten, Christabend, an irgend was Poetisches.

      SIE: Karl, du Guter! Nein, wie bin ich dir dankbar, daß du mich aus dem schrecklichen Trubel in diesen Frieden gebracht hast!

      ER: Nicht wahr?

      SIE: Weißt du, als ganz kleines Mädchen bin ich auch einmal im Winter auf dem Lande gewesen. Bei Großmama. Da weiß ich noch, wie da auch die Bäume verschneit waren und so merkwürdig aussahen.

      ER: Du bekommst förmlich große Augen, wie du das sagst, Lizzi!

      SIE: Es muß die heimliche Sehnsucht nach der Natur sein, die in einem lebt. Trotz allem, weißt du, Karl?

      ER: Ja, ja. Trotz allem.

      SIE: Nein! Sieh mal dort die große Tanne! Wie ein Ungeheuer sieht so ein Zweig aus. Wie was Lebendiges.

      ER: Wie ein Märchen.

      SIE: Die Natur ist doch das einzig Wahre!

      ER: Man sollte hier immer leben!

      SIE: Das wäre herrlich! Ich ließe mir einen großen Pelz dazu machen; weißt du, grünen Samt, mit Zobel besetzt, und innen auch Zobel, oder Seal.

      ER: Das sollte man tun, hier leben.

      SIE: Oder Skunks, Karl, obwohl ich eigentlich Skunks nicht sehr liebe.

      ER: Das würde sich schon finden.

      SIE: Und weißt du, eine Pelzmütze sollte ich haben. Ich habe vorgestern bei Bachmann eine entzückende Mütze gesehen.

      ER: Dieser Friede ringsum!

      SIE: Ich glaube, sie war aus Otterfellen und hatte vorne eine Agraffe, in der eine Reiherfeder steckte.

      ER: Sieh dort, Lizzi, wie die Bergspitze noch von der Abendsonne beschienen ist.

      SIE: Wun-der-voll! Weißt du, man könnte statt Reiher auch eine andere Feder nehmen. Meinst du nicht?

      ER: Ja – ja. Ich könnte hier stundenlang in den Anblick versunken stehen.

      SIE: Und ich möchte am liebsten durch den Schnee waten. Wie ein Schulmädchen, und ganz rote Backen davon kriegen.

      ER: Und nasse Füße, Liebling!

      SIE (enttäuscht): Das ist wahr!

      ER: Man müßte eben andere Schuhe tragen. Und sich überhaupt daran gewöhnen. Oh! Hier muß ein Mensch gesund werden!

      SIE: Ich fühle mich jetzt schon ganz anders.

      ER: Ich meine körperlich und geistig gesund werden. A-ah! Diese Luft! Diese Luft!

      SIE: Wie die Sonne verglüht! Das sollte man jeden Abend haben.

      ER: Und sich von dem Zauber der Natur umfangen lassen.

      SIE: Ich möchte am liebsten gar nicht mehr weg.

      ER: Weißt du was? Wir bleiben einfach morgen noch hier.

      SIE: Ach ja – das wäre himmlisch! Aber es geht nicht, Schatz. Ich muß morgen zur Schneiderin, und dann sollen wir bei Hofrats Besuch machen, und abends ist der ‘Rosenkavalier’, und…

      ER: Richtig, ja! Na, denn nich! Eigentlich ist es schade!

      SIE: Mir blutet ja das Herz, daß man sich von hier losreißen soll.

      ER: Mir auch. Diese Farben! Nein, diese Farben!

      SIE: Du, dort kommt ein Mann.

      ER: Er hat so was wie ‘ne Säge umhängen. Das ist sicher ‘n Holzfäller.

      SIE: Wie stilvoll er aussieht!

      ER (seufzend): Ach, wer auch so einer wäre! He, guter Mann!

      HOLZER: Han?

      ER: Sie leben wohl immer hier heraußen?

      SIE: In der Natur?

      ER: Und wissen vielleicht gar nicht, wie beneidenswert Sie sind!

      HOLZER: Am – – – – –! (Entfernt sich.)

      SIE: Wie? Was hat er gesagt?

      ER: Ach, so was… so was Bäuerliches, was die Leute hier oft sagen. Nun wollen wir aber umkehren. (Bleibt stehen und atmet tief auf.) Nein! Diese Natur!

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