Die bekanntesten Lustspiele William Shakespeares (Zweisprachige Ausgaben: Deutsch-Englisch). Уильям Шекспир

Die bekanntesten Lustspiele William Shakespeares (Zweisprachige Ausgaben: Deutsch-Englisch) - Уильям Шекспир


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auf des Himmels Schwelle.

      Biron.

       Zu täuschen, wählt der Teufel lichte Tracht. Wenn Schwarz die Stirne meiner Liebsten deckt, So trauert sie, daß falsches Haar, Karmin Verliebte reizt mit täuschendem Aspekt; Das Schwarz ward hell, da sie zur Welt erschien. Ihr Antlitz lenkt die Mod' auf neue Bahn, Natürlich Blut hört man als Schminke schelten: Und Rot, dess' Glänzen gilt für eitlen Wahn, Färbt schwarz sich, ihrer Stirne gleich zu gelten.

      Dumain.

       Ihr gleich zu sein sind schwarz die Schornsteinfeger!

      Longaville.

       Seit sie erschien, dünkt sich der Köhler schmuck.

      König.

       Mit seiner holden Farbe prangt der Neger!

      Dumain.

       Spart alle Kerzen, Nacht ist hell genug.

      Biron.

       Die Damen, die ihr wähltet, scheun den Regen,

       Er möcht' an ihrer muntern Schminke naschen.

      König.

       Doch deiner, dächt' ich, käm' er recht gelegen,

       Du nennst die schönste, die sich nicht gewaschen.

      Biron.

       Währt's bis zum jüngsten Tag, ihr Schönsein preis' ich!

      König.

       Dann schreckt ihn mehr als sie der Teufel nicht.

      Dumain.

       Kein Mensch war so vergafft in Dorn und Reisig!

      Longaville.

       Sieh hier ihr Bild; mein Schuh und ihr Gesicht.

      Biron.

       O wären deine Augen Pflastersteine,

       Ihr Fuß wär' viel zu zart um drauf zu gehn.

      Dumain.

       Damit recht deutlich dann der Straß' erscheine,

       Was sonst, wenn auf dem Kopf man steht, zu sehn.

      König.

       Sind alle wir verliebt? – All aus dem Gleise? –

      Biron.

       Unleugbar; und meineidig alle drei.

      König.

       So schweigt nun, und Biron, mein Freund, beweise,

       Daß Lieb' erlaubt und nicht ein Treubruch sei.

      Dumain.

       O ja, reich' etwas Balsam diesem Zweifel.

      Longaville.

       Ach, stände jetzt dir Weisheit zu Gebot,

       Logik und List, zu prellen klug den Teufel!

      Dumain.

       Tinktur für Meineid!

      Biron.

       Wahrlich, die thut not.

       Auf, ins Gewehr, streitbare Liebesritter! –

       Erwägt, was ihr zuerst beschworen habt; –

       Fasten, studiren, keine Frauen sehn; –

       Klarer Verrat am Königtum der Jugend.

       Sagt, könnt ihr fasten? Ihr seid all zu jung;

       Und die Enthaltsamkeit zeugt Krankheit nur;

       Und als ihr zu studiren habt gelobt,

       Da habt ihr euerm Buch schon abgeschworen.

       Könnt ihr stets träumen, grübeln, darauf starren?

       Wie hättet ihr, o Herr, und ihr, und ihr

       Erforscht die Herrlichkeit der Wissenschaft,

       Half euch die Schönheit nicht der Fraungesichter?

       Aus Frauenaugen zieh' ich diese Lehre;

       Sie sind der Grund, das Buch, die hohe Schule,

       Aus der Prometheus echtes Feu'r entglüht.

       Ei, stets sich abarbeiten, kerkert ein

       Die raschen Lebensgeister im Geblüt,

       Wie rastlos angestrengtes Wandern endlich

       Die Sehnenkraft des Reisenden ermüdet.

       Nun, wollt ihr nie ein Frauenantlitz schaun,

       Habt den Gebrauch der Augen ihr verschworen,

       Und auch das Studium, dem ihr euch gelobt.

       Denn, welcher Autor in der ganzen Welt

       Lehrt solches Wissen, wie ein Frauenauge?

       Das Wissen ist ein Anhang nur zu uns,

       Und wo wir sind, ist unser Wissen auch.

       Drum, wenn wir uns in Mädchenaugen sehn,

       Sehn wir nicht gleichfalls unser Wissen dort? –

       O, wir gelobten Studien, werte Lords;

       Mit dem Gelübd' entsagten wir den Büchern.

       Wie hättet ihr, o Herr, und ihr und ihr,

       Durch bleierne Betrachtung je ersonnen

       So glüh'nden Vers, als den begeisternd Augen

       Von Schönheitspflegerinnen euch gespendet? –

       Das andre träge Wissen bleibt im Hirn,

       Und deshalb finden seine dürren Knechte

       Mühsel'ge Ernte kaum nach schwerem Dienst.

       Doch Lieb', in Frauenaugen erst gelernt,

       Lebt nicht allein vermauert im Gehirn,

       Nein, mit der Regung aller edlen Geister

       Strömt sie gedankenschnell durch jede Kraft,

       Und zeugt jedweder Kraft zwiefache Kraft,

       Weit höher als ihr Wirken und ihr Amt.

       Die feinste Schärfe leiht sie dem Gesicht;

       Wer liebt, dess' Auge schaut den Adler blind.

       Wer liebt, dess' Ohr vernimmt den schwächsten Laut,

       Wo selbst des Diebs argwöhnisch Horchen taub ist.

       Die Liebe fühlt empfindlicher und feiner,

       Als der beschalten Schnecke zartes Horn;

       Schmeckt sie, wird Bacchus leckre Zunge stumpf;

       Ist Lieb' an Kühnheit nicht ein Herkules,

       Der stets der Hesperiden Bäum' erklimmt? –

       Schlau wie die Sphinx, so süß und musikalisch

       Wie Phöbus Lei'r, bespannt mit seinem Haar? –

       Wenn Liebe spricht, dann lullt der Götter Stimme

       Den Himmel ein durch ihre Harmonie;

       Nie wagt's ein Dichter und ergriff die Feder,

       Eh' er sie eingetaucht in Liebesseufzer! –

       Dann erst entzückt sein Lied des Wilden Ohr,

       Pflanzt in Tyrannen holde Menschlichkeit.

       Drum wart ihr Thoren, diesen Fraun entsagend,

       Und haltet ihr den Schwur, so bleibt ihr Thoren.

       Der Weisheit halb, – ein Wort, das jeder liebt, –

       Der Liebe halb, – ein Wort, das jeden liebt, –

       Der Männer halb, die Schöpfer sind der Fraun, –

       Der Frauen halb, durch die wir Männer sind,

       Laßt uns den Eid vernichten, uns zu retten,

       Sonst retten wir den Eid, vernichten uns.

       's ist Religion, meineidig so zu werden,

      


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