Die großen Western 286. Howard Duff

Die großen Western 286 - Howard Duff


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hab ich dich«, faucht er. »Diesmal werde ich dir nicht einmal die Spur einer Chance lassen.«

      Er packt Rex und wirft ihn quer über dessen Pferd. Dort bindet er ihn fest. Dann reitet er davon, Rex’ Pferd ins Schlepptau nehmend.

      Der Ritt dauert länger als eine Stunde, ehe Clerk Rider sein Pferd anhält.

      Er schneidet einen Strick durch, und Rex fällt wie ein Mehlsack vom Pferd.

      »Wie fühlst du dich, du Großmaul«, zischt der Vormann und dreht Rex auf den Rücken. Er starrt in zwei haßvoll funkelnde Augen. Er lacht schallend aus vollem Hals.

      »Jetzt gehst du deinem letzten Stünd­chen entgegen«, schreit Rider. Er lacht noch immer. »Siehst du dort vorn den steilen Felsabhang. Dort wirst du hinunterspringen, und es wird wie ein bedauerlicher Unfall aussehen.«

      Clerk Rider kommt jetzt, immer noch lachend, auf ihn zu. Er nimmt ihn auf den Arm, und langsam nähert er sich dem steilen Abhang eines ehemaligen Steinbruches. Einen Sturz dort hinunter würde kein Mensch überleben.

      »Schau nur hübsch hinunter«, knurrt Rider. »Es ist nur schade, daß es so dunkel ist.«

      Er schiebt Rex näher an den Abgrund heran…

      *

      Cyrill Doughlas verhält sein Pferd, als er das Rudel Reiter in einigen hundert Yards Entfernung vorbeireiten sieht.

      Verdammt, denkt er. Das sind schon wieder diese verdammten Viehdiebe. Was haben die Kerle nun wieder vor?

      Er beschließt, ihnen heimlich zu folgen.

      Langsam reitet er hinter ihnen nach, doch er läßt genügend Abstand, so daß eine Entdeckung ausgeschlossen ist.

      Als die Männer einen kleinen Hügel erklommen haben und sich gut gegen den Horizont abheben, kann er sieben Mann zählen.

      Sieben gegen einen, denkt er. Das kann ins Auge gehen.

      Doch er verfolgt sie weiter.

      Die Nordweide, denkt er dann. Sie wollen dort den letzten Rest der schon mehr als kümmerlichen Herde holen.

      Dann kommt ihm eine Idee.

      Da die Rustler sehr langsam reiten, beschließt er, einen Bogen zu schlagen, um vor den Viehdieben bei der Herde zu sein. Dort sind noch drei seiner Cow­boys, und zu viert haben sie noch eher eine Chance.

      Cyrill reißt sein Pferd herum, und dann jagt er über die Prärie. Da er sich sehr gut auskennt und keine Abkürzung ausläßt, erreicht er noch vor den Banditen das kleine Camp.

      Seine drei Männer sind sofort auf den Beinen, sie bekommen unternehmungslustige Gesichter, als ihnen Cyrill die Story erzählt.

      Es vergehen einige Minuten, ehe sie die kaum hörbaren Hufschläge vernehmen. Sicherlich haben die Viehdiebe die Hufe ihrer Pferde mit Tüchern umwickelt, um den Hufschlag zu dämpfen.

      Lauernd liegen sie in Deckung, nur ihr erregt gehender Atem ist zu vernehmen. Dann sehen sie die ersten schemenhaften Gestalten, die langsam näherreiten. Der Mond schickt jetzt sein Licht über die Prärie, und sie können jetzt erkennen, daß die Männer Masken vor den Gesichtern tragen.

      Cyrill hebt leicht seine Hand.

      »Näher kommen lassen«, haucht er. Seine Leute nicken.

      Sie haben ihre Gewehre jetzt im Anschlag und visieren die Rustler an.

      Die Banditen scheinen sich sehr sicher zu fühlen. Sie kennen sich sehr gut aus. Und Cyrill weiß plötzlich, daß er seinen drei Cowboys das Leben gerettet hat, denn das Ziel der Banditen ist das kleine Camp. Zeugen haben die Rustler noch niemals zurückgelassen.

      »Okay, Jungs«, knurrt er trocken, und dann zieht er den Abzug seiner Winchester durch.

      Die Detonationen hallen durch die Nacht, und er sieht, wie drei der Viehdiebe die Arme hochreißen und aus dem Sattel stürzen. Und weiter hallen die Schüsse durch die Nacht. Die Banditen machen das einzig Richtige, sie geben ihren Pferden die Sporen und galoppieren davon. Die nachgesandten Schüsse verfehlen ihr Ziel.

      »Los, Jungs«, brüllt Cyrill Doughlas und springt auf. Sie rennen zu den am Boden liegenden Banditen, die Gewehre immer noch im Anschlag. Doch ihre Vorsicht ist nicht mehr nötig zwei der Banditen sind tot, einer bewegt sich noch schwach.

      Sie reißen den Männern die Masken vom Gesicht, doch sie haben die Leute noch niemals vorher gesehen.

      Seine drei Cowboys blicken auf den Vormann.

      Er deutet auf den sich noch schwach bewegenden Mann.

      »Verbindet ihn. Vielleicht bringen wir ihn durch, und er kann uns einiges über die Hintermänner verraten.«

      »Jim und Jeremias, ihr reitet zur Herde zurück. Vielleicht haben die Kerle noch nicht aufgegeben und kommen zurück.«

      Sie verbinden den von zwei Kugeln schwer getroffenen Mann und erkennen, daß er kaum eine Chance hat.

      Bei der Herde bleibt es ruhig.

      Cyrill fährt sich befriedigt über sein schon leicht angegrautes Haar.

      *

      »Na, wie gefällt es dir?« schnauft Clerk Rider, nur mit einer Hand hält er seinen Gefangenen noch fest.

      Erde bröckelt unter Rex Claytons Stiefeln, und er fühlt das Grauen, das ihn plötzlich packt. Er schwebt über dem Abgrund und blickt in das haßverzerrte Gesicht von Clerk Rider.

      Dieser stößt ein triumphierendes Lachen aus.

      »Hast du die Hosen schon voll«, brüllt er und will sich vor Lachen ausschütteln.

      Dann holt er aus, und seine gewaltige Faust trifft Rex voll an der Schläfe. Dieser stößt einen ächzenden Laut aus und fällt in sich zusammen.

      Clerk Rider packt ihn und wirft ihn ins Gras. Dann beginnt er seinem Gefangenen die Fesseln zu lösen. Da ja alles wie ein Unglücksfall aussehen soll, will er Rex ungefesselt den Abgrund hinunterstoßen.

      Doch er hat Rex Clayton unterschätzt.

      Er merkt nicht, daß dieser schon nach wenigen Sekunden das Bewußtsein wiedererlangt hat. Dieser wartet geduldig, bis Rider die Fesseln gelöst hat, dann handelt er.

      Sein Fuß zuckt hoch und trifft den über ihn gebeugten Mann voll im Gesicht. Und da er mit dem Rücken zu dem tief abfallenden Felsabhang steht, trifft ihn das Schicksal, das er Rex Clayton zugedacht hat.

      Er versucht sich zwar noch zu halten, doch ehe Rex heran ist, lassen seine Kräfte nach, und mit einem lauten Schrei stürzt er in die Tiefe.

      Rex hört das Gepolter von Steinen, und dann einen dumpfen Aufprall. Dann ist Stille.

      Schweratmend steht er vor dem Abgrund und versucht vergebens nach unten zu spähen. Langsam läßt er sich ins Gras sinken. Minuten vergehen, ehe er den Bann des gerade Erlebten abgeschüttelt hat.

      Er erhebt sich und geht zu seinem Pferd.

      Er schwingt sich in den Sattel und fühlt plötzlich die große Müdigkeit, die seinen Körper befällt.

      Er gibt seinem Pferd die Zügel frei und da er sich nicht besonders gut auskennt, vergehen einige Stunden, ehe er die Ranch erreicht hat.

      Dort ist schon alles dunkel. Als er ins Haus will, wird er von Cyrill Doughlas empfangen.

      »Wir haben uns schon Sorgen gemacht«, sagt er und führt Rex in den geräumigen Wohnraum.

      Dieser sinkt müde auf das alte Sofa. Er stützt den Kopf in die Hände.

      »Beinahe wäre es um mich geschehen«, sagt er tonlos, und dann erzählt er seine Geschichte.

      Cyrill hört schweigend zu, doch Rex sieht deutlich, wie es in dem Mann zu kochen beginnt. Dann erzählt dieser seine Story mit den Viehdieben.

      »Es wird immer schlimmer«, sagte Cyrill abschließend. »Die


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