Man liebt nur, was einen in Freiheit setzt!. Фридрих Шиллер

Man liebt nur, was einen in Freiheit setzt! - Фридрих Шиллер


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       Alles Göttliche auf Erden / Ist ein Lichtgedanke nur

       Die Gunst des Augenblicks

       Sehnsucht

       Die Braut von Messina

       An Johann Friedrich Cotta, Weimar 1. Juli 1802

       Der Jüngling am Bache

       Berglied

       Der Pilgrim

       Punschlied

       Und eine Freiheit macht uns alle frei

       Wilhelm Tell

       An Wilhelm von Wolzogen, Weimar 20. März 1804

       An Johann Friedrich Cotta, Weimar 22. Mai 1804

       An Johann Wolfgang Goethe, Weimar 6. Juni 1804

       An Charlotte Schiller, Weimar 21. August 1804

       An Christian Gottfried Körner, Weimar 10. Dezember 1804

       An Johann Wolfgang Goethe, Weimar 22. Februar 1805

       An Wilhelm von Humboldt, Weimar 2. April 1805

       Doch noch kein Auge schaute / Den Meister, der es baute

       Parabeln und Rätsel

       Demetrius

       Abschied vom Leser

       Nachbemerkung

      DIE GEGENWART

      Friedrich Schiller ist keineswegs auf einzelne – oft aus den unterschiedlichsten Motiven popularisierte – Aspekte zu reduzieren, seine Persönlichkeit nicht und auch nicht sein Werk. Er war nicht ausschließlich der enthusiastische Stürmer und Dränger, noch war er nur der pathosschwere Dramatiker, auch nicht der abstrakt-philosophische Gedankenlyriker, der Verfasser von Balladen, die zur Parodie reizen, und schon gar nicht der Sentenzenschreiber oder Versveredler von Volksweisheiten. Die Vorurteile, ja der Spott schon der Romantiker haben den Blick auf Schiller und sein Werk verstellt, die Vereinnahmung zum ‚deutschen Nationaldichter‘ und Charakterisierungen wie „erhaben, edel, herzerhebend“ haben „seine poetische Individualität, seine unbändige Imagination und seine überragende Intellektualität“ (Norbert Oellers) verdeckt.

      Der Vielschichtigkeit und Lebendigkeit seiner Ideen und seines Werkes will die vorliegende Sammlung Ausdruck geben, voran mit Gedichten aller Gattungen, von den Hymnen bis zu den Xenien. In der Gedichtauswahl wie in den Auszügen aus den Prosaschriften und den Dramen erscheint überraschenderweise ein sehr modernes Bild des Klassikers. In den Briefen, die hier versammelt sind, in den Briefen an Freunde, die ihn, wie Christian Gottfried Körner oder Johann Wolfgang Goethe, lange Zeit begleiteten, wird sein inneres Leben, seine Zerrissenheit sichtbar. Zu schaffen machten ihm seine schwierige Stellung in der höfischen Gesellschaft Weimars, die Abwehr von Intrigen, finanzielle Nöte, die drückende Sorge um die Familie, Existenzängste. Er hat – auch das wird in der Anthologie deutlich – sein Werk einem ständigen Kampf gegen sich selbst abgetrotzt, vor allem gegen seine Krankheit; oft hat er seine Arbeit geradezu als Sklaverei empfunden. Nur auf diesem Hintergrund sind Hochgestimmtheit und Witz, Begeisterung und Verzweiflung zu verstehen, die sein Werk durchziehen.

      Neben den Alltagsproblemen des Dichters, die auch heute noch berühren und so gar nicht fremd sind, zeigt der Band die großen Themen des Menschseins, um deren Klärung Schiller gerungen hat, Fragen nach der Glückseligkeit, der Vollkommenheit und Würde, der Natur, der Schönheit, der Sittlichkeit und Tugend, der Hoffnungen, der Liebe und Freundschaft; Schiller gibt Einblicke in die Abgründe der menschlichen Seele und offenbart gleichermaßen seinen nie verlorenen Glauben an eine höhere Gerechtigkeit.

      Seine ästhetischen Schriften sind vom Nachdenken über das Verhältnis von Sinnlichkeit, Schönheit und Freiheit geprägt. Im Zentrum seiner Dramen steht die Idee der Freiheit, sowohl der politischen und gesellschaftlichen als auch der persönlichen Freiheit, die ihm Voraussetzung für jene war. Der Freiheitsgedanke blieb von den „Räubern“ über „Don Carlos“„bis in die letzte Lebenszeit, in der das Tell-Drama entstand, sein Leitmotiv.

      Nicht erst aufgrund der Französischen Revolution allerdings verstand er Freiheit als eine keineswegs unproblematische Aufgabe der Menschheit ... er demonstrierte die inhumanen Folgen eines bis zum Extrem getriebenen Freiheitskonzepts“ (Jochen Schmidt). Toleranz und Freiheit des einzelnen enden dort, wo dem anderen sein Recht auf Selbstverwirklichung genommen wird. Auch das ein hochaktueller Gedanke. Als ‚Dialektiker der Freiheit‘, der die humanitären Chancen ebenso wie die Aporien erkannte, wurde Schiller bezeichnet.

      Die Sammlung belegt sowohl die Zeitlosigkeit als auch die biographischen und geschichtlichen Hintergründe des Schillerschen Denkens und Schreibens. Kontexte bleiben erkennbar, und zugleich wird die Gegenwärtigkeit Schillers unmittelbar ersichtlich.

      Welchen Leser ich wünsche? Den unbefangensten, der mich, Sich und die Welt vergißt und in dem Buche nur lebt.

      BLICK UMHER

       An die Parzen

      Nicht ins Gewühl der rauschenden Redouten

      Wo Stutzerwitz sich wunderherrlich spreißt

      Und leichter als das Netz der fliegenden Bajouten

      Die Tugend junger Schönen reißt; –

      Nicht vor die schmeichlerische Toilette,

      Wovor die Eitelkeit, als ihrem Götzen, kniet,

      Und oft in wärmere Gebete

      Als zu dem Himmel selbst entglüht;

      Nicht hinter der Gardinen listgen Schleier,

      Wo heuchlerische Nacht das Aug der Welt betrügt

      Und Herzen, kalt im Sonnenfeuer,

      In glühende Begierden wiegt,

      Wo wir die Weisheit schamrot überraschen,

      Die kühnlich Phöbus’ Strahlen trinkt,

      Wo


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