Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin Bucha

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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von Dahlens Lippen. »Willst du deinen alten Vater allein lassen?«

      Jutta legte ihren Arm um seinen Hals.

      »Sei ganz beruhigt, Vater, ich weiß etwas sehr Schönes.« – Sie warf Klaus einen Blick zu; er nickte zustimmend zurück, und sie sprach weiter: »Hast du dir schon einmal Gedanken gemacht, wer dein Nachfolger in den Werken wird?«

      Wie eine kalte Hand griff es ihm ans Herz. Ging jetzt auch sein letzter Traum in die Brüche?

      »Nein – ich habe nicht gewagt, irgendwelche Vorschläge zu machen.«

      »Vater!« Jutta drückte ihre Wange innig an die seine. »Ich kann die Sorge von dir nehmen! Mein Klaus übernimmt die Werke – und wir bleiben bei dir.«

      »Jutta!« Dahlen war bis in die Seele hinein aufgewühlt. Nie hatte er sein Kind inniger an sich gedrückt.

      Frau Melitta aber sandte ihrem Kinde einen dankbaren Blick zu. – Jut­ta – du liebenswertes Geschöpf! sann sie.

      So war das Glück auch noch zu Bernhard Dahlen gekommen.

      – E N D E –

Cover Du bist die Welt für mich

      Komme sofort stop bin verrückt vor Freude

      Annemarie

      Immer wieder liest Marina das Telegramm. Ja, so ist Annemarie. Ein feiner Kerl, impulsiv, aber durch und durch gerecht und ehrlich und unbestechlich in ihrem Urteil. Daß sie fünf Jahre älter ist als Marina, stört ihre Freundschaft nicht. Sie ist Innenarchitektin und hat sich von dem Vermögen, das ihr ihre Eltern hinterlassen hatten, selbständig gemacht.

      Drei Jahre hatten sie sich nicht gesehen, nur geschrieben.

      Marina Braun läßt sich in dem Sessel am Fenster nieder und träumt vor sich hin. Es wird ein gutes Leben mit Annemarie werden. Sie haben sich immer glänzend verstanden. Selbst wenn sie die Stelle bei der Firma Illermann, bei der sie sich beworben hat, nicht bekommt, ist ihr nicht bange. Annemarie wird Rat wissen. Sie weiß in jeder Situation Rat.

      Merkwürdig ist Marina zumute. Sie geht einer unbekannten Zukunft entgegen, da sie noch nicht einmal weiß, ob sie die Stellung im Illermann-Konzern erhält.

      Aber Annemarie wird schon Rat wissen, macht sie sich selbst Mut. Auch Neugier ist in ihr. Ja, es ist ihr, als würde gerade diese Zukunft, die für sie in Dunkel gehüllt ist, ganz bestimmte Überraschungen für sie aufbewahren.

      *

      Annemarie Kolber läuft aufgeregt in ihrer entzückenden Zweizimmerwohnung umher.

      Es sind zwei geräumige, ineinandergehende Wohnzimmer, geschmackvoll und originell eingerichtet, wie sie es als Innenarchitektin für richtig hielt.

      Als es Zeit ist, Marina vom Bahnhof abzuholen, hat sie alles für ein festliches Mahl vorbereitet. Sie zieht sich rasch um und besteigt den vor dem Haus wartenden Wagen.

      Eine halbe Stunde später liegen sich die Freundinnen in den Armen. Sie sind beide gerührt von dem Wiedersehen.

      Marina hat das Gefühl, als sei sie nach jahrelanger Reise heimgekehrt. Herzlichkeit und Vitalität gehen von Annemarie aus. Marina hat Annemarie schon immer bewundert. Nie wird sie so viel Selbstsicherheit wie die Freundin besitzen. Ewig wird sie ein Hasenfuß bleiben.

      Später, während Annemarie zwischen Küche und Wohnzimmer hin und her saust, geht Marina bewundernd durch die Wohnung, die sie noch nicht kennt.

      »Schön hast du es dir eingerichtet, Annemarie«, stellt sie aufrichtig fest. »Kein Wunder, daß du eine gesuchte Innenarchitektin geworden bist. Du besitzt Geschmack und Schönheitssinn.«

      Annemarie stellt die letzte Schüssel auf den Tisch und lädt Marina zum Platznehmen ein. »So«, sagte sie und streicht sich eine Locke des blonden Haares aus der Stirn, »jetzt machen wir es uns gemütlich.« Schon springt sie wieder auf. »Zuerst einen Sherry, Liebes, damit du etwas Farbe bekommst.«

      Sie reicht Marina ein gefülltes Glas. »Austrinken, nicht nippen«, befiehlt sie, und Marina gehorcht lächelnd. So war es immer, Annemarie gibt den Ton an.

      Und so ist es auch jetzt, nachdem der Tisch abgeräumt ist und Annemarie die Kaffeemaschine in Gang gesetzt hat.

      »Zigarette?« Sie reicht Marina die Zigarettendose und setzt sich neben die Freundin.

      »Paß auf, Kleines, die Sache mit dem Illermann-Konzern klappt. Vielleicht beginnt für dich jetzt eine Glückssträhne?«

      »Ich weiß nicht, Annemarie.« Marina drückt die Zigarette aus. Sie macht keinen besonders glücklichen Eindruck. »Schon beginne ich mir Sorgen zu machen, was geschieht, wenn ich die Stelle nun nicht bekomme.«

      Annemarie faltet die Zeugnisse Marinas sorgfältig. »Bei deinen Zeugnissen, Kind? Damit bist du so gut wie engagiert.«

      Marina fühlt sich zwar nicht recht wohl in ihrer Haut, aber bei so viel gesundem Optimismus lächelt sie doch.

      »Na, siehst du, Liebes«, triumphiert Annemarie. »Schon scheint die Sonne wieder. Du brauchst ganz einfach einen Menschen, der dir kleinen Träumerin hin und wieder einen sanften Stoß gibt.«

      Bewundernd sieht Marina die Freundin an. »Das glaube ich beinahe selbst, Annemarie. Ich bin viel zu schwerfällig.«

      Annemarie drückt die Freundin abermals herzlich an sich. »Dabei bist du die Gutmütigere von uns beiden. Du läßt dein Herz sprechen – ich den Verstand.«

      »Mir scheint, du bist mit deinem Verstand weiter gekommen als ich«, meint Marina mit unsicherer Stimme. »Immer hatte ich Pech mit meinen Chefs…«

      »Das kommt daher, weil du viel zu hübsch bist. Auf dich fliegen die Männer direkt«, lacht Annemarie, ohne eine Spur von Neid. Außerdem weiß sie selbst, daß sie eine gutaussehende Frau ist, der es an Bewunderern nicht fehlt.

      »Vielleicht sollte ich mir eine unmögliche Frisur zulegen.«

      »Warum nicht gleich in Sack und Asche gehen?« lacht Annemarie dazwischen. Sie winkt energisch ab. »Du bleibst, wie du bist, ein entzückendes Mädchen mit strahlend blauen Augen und rötlich braunen Haaren. Weißt du, daß alle meine Bekannten nicht glauben wollten, daß deine Haarfarbe Natur ist?«

      Unwillkürlich greift Marina mit beiden Händen in ihr Haar. »Findest du es wirklich so hübsch?«

      »Hübsch? Ich finde es einfach zauberhaft. Überhaupt deine ganze kleine Person ist zauberhaft. Und wie du bereits bemerkt hast, bin ich nicht die einzige, die das festgestellt hat.«

      Entsetzt läßt Marina die Hände sinken. »Erinnere mich bloß nicht an meine zweifelhaften Eroberungen. Sie haben mir nichts als Kummer eingebracht…«

      »Nun sag bloß, du wirst nie, nie heiraten, nur weil ein paar Exemplare der sonst gar nicht so üblen Männerwelt sich unmöglich benommen haben.«

      »Ans Heiraten habe ich überhaupt noch nicht gedacht, Mie«, erwiderte Marina ernsthaft. »Ich möchte in meinem Beruf vorwärtskommen und mein Können unter Beweis stellen. Vor allem wünsche ich, in Ruhe arbeiten zu können.«

      »Na, schön, mein Schatz.« Annemarie nimmt wieder in ihrem Sessel Platz und gießt die Tassen noch einmal voll. Sie reicht der Freundin das silberne Körbchen mit dem feinen Gebäck. »Iß, Marina, und vergiß, was hinter dir liegt. Jetzt beginnt für dich ein neues Leben.«

      Marina preßt die schlanken Hände zusammen.

      »Wo werde ich denn wohnen, Mie?« erkundigt sie sich vorsichtig.

      Annemarie macht erstaunte Augen. »Natürlich bei mir, du Schäfchen. Oder dachtest du, ich würde dich hinausjagen und vom Leben prügeln lassen?«

      »Du bist einfach wunderbar«, stößt Marina aus tiefstem Herzen hervor.

      »Na,


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