Hotel subKult und die BDSM-Idioten. Stefan Bouxsein

Hotel subKult und die BDSM-Idioten - Stefan  Bouxsein


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       VIER MONATE SPÄTER

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      Stefan Bouxsein

       Hotel subKult

       und die BDSM-Idioten

      Das zweite Abenteuer mit Hans Bremer

      © 2016 by Traumwelt Verlag

      Stefan Bouxsein

      Johanna-Kirchner-Str. 20 · 60488 Frankfurt/Main

      www.traumwelt-verlag.de · [email protected]

      Alle Rechte vorbehalten.

      Lektorat: Stefanie Reimann

      Titelbild: Mirko Tepes

      ISBN 978-3-939362-26-5

      2. Auflage, 2021

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      »Ein Hotel?«

      »Ein Hotel in idyllischer Lage. Im Odenwald. Es steht seit einem halben Jahr zum Verkauf. Ein wunderschönes Landhotel mit 14 Zimmern. Da könnte man was draus machen.« Susanne saß nachdenklich vor dem Laptop und betrachtete sich Fotos von dem Objekt. Ich hörte nur mit halbem Ohr zu, denn ich lag gerade auf dem Sofa und schaute Fußball. Seitdem ich Sky empfangen konnte, schaute ich ziemlich häufig Fußball. Irgendwo gab es ja immer ein interessantes Spiel. Momentan lief die zweite Halbzeit der Partie zwischen dem Fußballclub Wüstensöhne von Katar und dem KT Dubai. Die Klimatechniker aus Dubai wurden von einem Klimaanlagenhersteller gesponsert, wie ich bei der Halbzeitanalyse von einem fachkundigen Moderator erfahren habe.

      »Vom Prinzip her könnten wir es nach dem gleichen Schema aufziehen, wie wir es mit unserem Bauernhof gemacht haben«, murmelte Susanne vor sich hin.

      »Ein FKK-Hotel?«, fragte ich mit wenig Enthusiasmus in der Stimme. Susanne und ich hatten vor einiger Zeit in der Wetterau ein Ferienparadies für Nudisten eröffnet. Einen FKK-Bauernhof, der kurz nach seiner spektakulären Eröffnung abgebrannt war.

      »Nein, natürlich kein FKK-Hotel«, sagte Susanne und ich ahnte, dass sich in ihrem Kopf etwas zusammenbraute. »Aber so etwas Ähnliches. Ein Hotel für Gäste mit speziellen Interessen.«

      Ich war mehr auf Al Ach Achmarain konzentriert. Der Stürmer von KT Dubai schoss gerade das 4:2. »Was für Interessen?«, fragte ich noch recht desinteressiert. Der Treffer von Al Ach Achmarain kam mir währenddessen aus der Perspektive der dritten Zeitlupeneinstellung sehr abseitsverdächtig vor.

      »Dominanz und Devotion«, verkündete Susanne mit sakraler Stimme.

      Diese Information konnte ich im Moment nicht wirklich verarbeiten, deswegen verdrängte ich sie zunächst. Die Wüstensöhne von Katar liefen nämlich wie die Irren auf das Tor des KT Dubai zu. Die abgezockten Klimatechniker behielten aber einen kühlen Kopf und konterten die Wüstensöhne eiskalt aus. Al Ach Achmarain lupfte dann auch mit spielerischer Leichtigkeit zum 5:2 ein. Die Kamera schwenkte auf die Ehrentribüne und zeigte die versteinerte Miene von Scheich Hasch al Hassan Bin Schaschlik. Der Präsident der katarischen Wüstensöhne wirkte leicht angefressen. Jede Wette, dass er seinem Kumpel Scheich Hasch al Hassan Bin Maschlik, dem ehrwürdigen Präsidenten des KT Dubai, schon kurz nach Spielende einen Deal anbieten würde. Eine Flotte fabrikneuer Boing 747 gegen den treffsicheren Al Ach Achmarain. Oder so etwas in der Art. So lief das ja bei den Arabern. Das waren Geschäftsleute. Al Ach Achmarain machte seinen Job jedenfalls sehr ordentlich, und als der Schiedsrichter abpfiff, hatte er noch zwei Mal nachgelegt. Die Wüstensöhne von Katar verließen mit hängenden Köpfen den Platz und ich schaltete den Fernseher aus.

      Seit vier Wochen wohnte ich jetzt mit Susanne in Suite 202 im Frankfurter Hof. Nachdem unsere Existenzgrundlage, die FKK-Oase auf meinem Bauernhof in der Wetterau, abgebrannt war, hatten wir uns hier niedergelassen. Neben Sky gab es einen hervorragenden Zimmerservice, einen Spa-Bereich mit Sauna, Massage- und Wellness-Angeboten, eine Bar, die keine Wünsche offen ließ, und ein Restaurant, in dem allerhand Köstlichkeiten serviert wurden. Eigentlich fühlten wir uns hier pudelwohl. Wenn uns mal die Decke auf den Kopf fiel, setzten wir uns in Susannes Porsche Carrera Cabrio Turbo Dingsbums und brausten durch den Taunus. Aber vor einer Woche war ich mit Susanne im Kino gewesen und seither war sie nicht mehr so richtig zufrieden mit unserem dekadenten Dasein im Frankfurter Hof. Wir hatten uns Shades of Grey angeschaut. Susanne war nach der Vorstellung wie elektrisiert aus dem Kino gegangen. Ich hatte schon so ein komisches Gefühl, als Susanne die Karten vorbestellt hatte. Mir kam nämlich wieder in den Sinn, wie und wo wir uns eigentlich kennen gelernt hatten. Nämlich in einem erotischen Urlaubsdorf auf den Seychellen. Der Reiseveranstalter hatte sich einiges einfallen lassen, um die erotischen Träume der zahlenden Kundschaft auf der Insel im Indischen Ozean in Erfüllung gehen zu lassen. Ich hatte die Reise bei einem Online-Gewinnspiel


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