Tagebuch eines Kriegers. Cube Kid
ähnelt tatsächlich keinem von uns. Was, wenn er die Wahrheit sagt? Wenn er wirklich aus einer anderen Welt kommt? Er hat etwas … Trauriges in seinen Augen. Ich versuchte, ihn ein wenig aufzuheitern.
– Na gut, ich hoffe, du wirst deinen Weg finden, sagte ich zu ihm. Ich wette, dass du deinen Eltern sehr fehlen wirst.
– Danke … Aber warte mal, du glaubst mir? Wirklich?
Ich nickte.
– Aber sicher. Du hast schließlich unser Dorf gerettet, weil du uns gezeigt hast, wie man eine Festung baut. Danke!
– Das war doch selbstverständlich. Eure Monster sind sehr stark, und so habe ich mir gedacht, dass ihr ein wenig Hilfe gebrauchen könntet.
Ich musste ihm wieder zustimmen. Dann war es sehr still. Keiner von uns sagte etwas.
– ...
– ...
Schließlich war ich der Erste, der wieder sprach.
– Du, Steve? Denkst du, dass ein Dorfbewohner ein Krieger werden kann?
Steve schenkte mir ein breites Lächeln. Er sagte:
– Wie ich sehe, hast du deine Schlacht gegen das Gras gewonnen … Warum also nicht!
– Aber die Ältesten verbieten es uns. Sie sagen, es sei zu gefährlich.
– Manchmal. Aber man muss sich eben auch verteidigen. Das gehört dazu. Ich seufzte.
– Ich kann aber nur Pflanzen gießen. Und Hühner und Schweine füttern.
Steve legte seine Hand auf meine Schulter.
– Du verpasst nicht viel. Glaub mir! Letzte Woche musste ich mir in letzter Minute einen Unterschlupf bauen. Es war nur ein armseliges, in den Boden gegrabenes Loch und ich hatte nur rohen Fisch zu essen.
Glaubst du, dass so etwas Spaß macht?
– Nicht wirklich ...
– Also mach das Beste aus dem, was du hast.
– Du hast vielleicht Recht. Hurrrrrr.
– Übrigens, hat die Schule wieder angefangen?
– Morgen.
– Mmmh. Ich zeig dir ein paar handwerkliche Tricks.
Ich verbrachte den ganzen Tag mit Steve. Er ist handwerklich sehr geschickt, und ich lernte viel von ihm. Er stellte Werkzeuge her und fragte mich beiläufig, ob er meine Stöcke haben könne. Ich antwortete ihm, dass er sie haben könne, für nur 20 Smaragde ...
Yep.
Ich lerne schnell.
MONTAG
Heute fängt die Schule an.
Dorfschule von Minecraftia
Es gibt nichts Hässlicheres.
Max hat gesehen, dass ich ein Tagebuch schreibe. Als künftiger Bibliothekar möchte er es selbstverständlich lesen. Das habe ich natürlich verhindert. Er sollte nicht unbedingt lesen, dass ich mir ausmalte, wie er vor mir kniet. Wahrscheinlich würde er sich rächen. Er würde aller Welt Lügen über mich erzählen, und sicherlich auch haufenweise alberne Geschichten über mich verbreiten, beispielsweise dass ich Angst vor dem Kaka-Heuler hätte.
Die Eltern standen in der Nähe und unterhielten sich im Dialekt des Dorfes:
„...rurr ...hurrr-hurr,..., rhurrr .. rurr?...rhurrhurrhuurrrrrr...“
Etwas später haben wir unsere Stundenpläne von den Lehrern bekommen. Hier sind meine Fächer:
*** VORMITTAG ***
HANDWERK
GRUNDLAGEN DES MAUERBAUS
ANTI-CREEPER-BEFESTIGUNGEN
ZOMBIES TÄUSCHEN
ZOMBIES ENTWISCHEN
*** NACHMITTAG ***
WIE MAN SICH VOR SKELETTEN SCHÜTZT
GRUNDLAGEN DES HANDELS
LEISTUNGSKURS WEIZENANBAU
GRRRR!
Um ehrlich zu sein, Handwerk ist nicht mein Ding. Ich mag Landwirtschaft lieber. Meine Eltern haben mir schon die Grundlagen beigebracht, darum fällt mir dieses Fach leichter.
Plötzlich sind die Ältesten in die Schule gekommen, mit dem Bürgermeister höchstpersönlich. Da ist was passiert, das ist sicher. Mein Herz sprang vor Aufregung, als er begann, von Monstern zu sprechen.
– Wir sind gezwungen, uns anzupassen, sagte der Bürgermeister. Die Kreaturen sind intelligenter geworden. Und stärker. Sie haben gelernt zusammenzuarbeiten. Darauf müssen wir reagieren und uns verteidigen.
– Einige fordern das ja schon länger, fuhr ein anderer fort. Es ist nun wohl an der Zeit, uns nicht mehr wie Feiglinge zu verstecken ...
Der Schulleiter trat vor.
– Und deshalb haben wir beschlossen … dass die fünf besten Schüler der Schule … die Möglichkeit bekommen, Krieger zu werden ...
Zuerst schrien alle durcheinander, dann war plötzlich Totenstille. Die Leute trauten ihren Ohren nicht. Ich dachte, ich träume. Also waren die Gerüchte doch wahr? Es war, als wären meine Gebete erhört worden. (Manchmal habe ich wirklich in unserer Dorfkirche dafür gebetet).
Allerdings sind wir 150 Schüler … Die Konkurrenz ist also groß. Max wird sicherlich auch sein Glück versuchen, wenn auch nur, um später stolz davon zu erzählen. Und Pierre auch, er ist noch schlimmer als Max! Wenn ich darüber nachdenke, werden viele Schüler es versuchen. Mit dem Schwert kämpfen? Eine Rüstung tragen? Das wäre zu schön!
Die Ältesten wissen, dass wir nun verflixt motiviert sind, die Schule erfolgreich abzuschließen. Nach der Rede habe ich mich mit meinem Freund Mastoc unterhalten. Er war noch aufgeregter als ich.
Eine Stunde später gab es einen nicht angekündigten Test. Es ging um einfache Sachen: einen Stock herstellen, Weizen pflanzen … aber es war so wenig Zeit.
Anschließend haben uns die Lehrer die Beurteilung gegeben.
Das ist meine:
LEISTUNGEN VON MINUS:
LANDWIRTSCHAFT | 6% |
ARCHITEKTUR | 0% |
HANDWERK
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