Butler Parker Jubiläumsbox 7 – Kriminalroman. Günter Dönges

Butler Parker Jubiläumsbox 7 – Kriminalroman - Günter Dönges


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später in die Enge treiben.«

      »Das ist vollkommen richtig«, antwortete der Butler und nickte zur Bestätigung. »Aber diese Verfolgung bewirkt womöglich, daß wir ungehindert an die A-Geschosse herankommen, was ich ungemein begrüßen würde!«

      »Dafür werde ich sorgen, Parker.«

      »Was haben Sie vor, Miß Judy?« fragte Parker besorgt. Ihm war der energische Ausdruck in ihrem Gesicht nicht entgangen.

      »Ich lenke die Kerle von Ihrer Spur«, sagte sie. Dann nahm sie Parker überraschend eine der beiden Maschinenpistolen aus der Hand und... war im nächsten Augenblick schon im dichten Unterholz verschwunden.

      »Frauen neigen in der Tat zu überraschenden Reaktionen«, stellte der Butler halblaut und verwundert fest. Doch er versuchte erst gar nicht, sie zurückzurufen. Er wußte im voraus, daß dies sinnlos war. Judy Malone wollte ihren Teil an diesem Unternehmen liefern.

      Wie geschickt sie war und was sie plante, hörte Parker wenig später, als er in einem dichten Busch verschwand, um die heranrückenden Gangster an sich vorbeizulassen.

      Judy Malone - sie mußte bereits eine weite Strecke hinter sich gebracht haben - schoß plötzlich.

      Die hellhörigen Burschen stürmten daraufhin an Parkers Versteck vorbei und machten sich aus Zeitgründen nicht die Mühe, hier nach dem Butler zu suchen. Sie überliefen ihn förmlich und schufen so die Voraussetzung dafür, daß Parker, wie es geplant war, sich mit den Atomgeschossen näher befassen konnte.

      Sie waren unter sich.

      Calderhan, Clem und Andy standen in der Palmstammhütte und arbeiteten wie besessen.

      Sie wußten nicht, daß sie von Josuah Parker belauscht wurden, der sich nahe an die Hütte herangepirscht hatte. Sie unterhielten sich ungeniert miteinander.

      »Dieses Schwein hat die beiden Kisten hochgehen lassen«, sagte Clem gerade, womit er mit Sicherheit den Butler meinte. »Der Außenborder ist auch hin, Chef. Wie kommen wir jetzt von dieser verdammten Insel runter?«

      »Vorläufig können wir überhaupt nichts machen«, gab Calderhan zurück.

      »Bei dem Sturm wären wir auch sonst nicht weggekommen.«

      »Was machen wir aber, wenn’s wieder ruhig ist?« wollte der »Neandertaler« Andy Nissen wissen.

      »Wir verschwinden im Schlauchboot«, sagte Calderhan.

      »Und die Dinger, Chef?« fragte Clem.

      »Die nehmen wir im Segelboot mit.«

      »Wenn das mal gutgeht«, unkte Clem.

      »Ich zerreiß diesen Butler in der Luft«, schimpfte Andy, »seitdem er aufgetaucht ist, haben wir keine Ruhe mehr.«

      »Er kann ja auch nicht entwischen. Den finden wir...!« Calderhan lachte leise. »Wenn man nur wüßte, was wirklich mit ihm los ist. Langsam glaub’ ich einfach nicht, daß er zu Sherman gehört.«

      »FBI, wenn ihr mich fragt«, sagte Andy.

      »Na, dann ist hier bald was gefällig«, unkte Clem.

      Parker, der sich informiert hatte, wußte genug.

      Er benutzte ein paar leere Kisten, die neben der Hüttenwand standen, um vorsichtig hinauf aufs Dach zu klettern. Der tobende Sturm sorgte dafür, daß er kaum gehört wurde.

      Genau über dem Eingang legte er sich flach auf das Dach und nahm seinen Universalregenschirm in die Hand. Er ließ die bleigefütterte Krücke nach unten baumeln und schrie dann gellend um Hilfe.

      Seine verwehte Stimme wurde in der Hütte tatsächlich gehört.

      Als erster kam Andy nach draußen. Er wollte sich informieren, was los war.

      Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, ließ Parker den bleigefütterten Griff seines Regenschirms senkrecht nach unten fallen. Wie eine Ramme zischte der Griff nach unten und traf den Hinterkopf des Gangsters, der seine Überraschung nicht mehr äußern konnte.

      Der »Neandertaler« rutschte zu Boden und rollte über das abschüssige Ufer hinunter zur Innenlagune.

      Parker rief erneut um Hilfe.

      Und wieder öffnete sich die Hüttentür.

      Nun trat Clem hinaus ins Freie, um sich näher zu informieren.

      Parker ließ den bleigefütterten Griff erneut nach unten fallen. Und traf natürlich auch diesen Hinterkopf.

      Clem stöhnte wohlig auf, bevor er in den Sand fiel und ebenfalls hinunter ans Wasser rollte.

      Parker war mit der Ausbeute seiner Bemühungen durchaus zufrieden. Blieb jetzt nur noch Mr. Calderhan, der Chef der angeblichen Schatzsucher und Gangster.

      Er rief also zum dritten Mal um Hilfe.

      Doch er wartete vergebens. Calderhan ließ sich nicht blicken. Er zog es vor, in der Hütte zu bleiben. Oder sollte er sie auf irgendeinem geheimen Weg inzwischen verlassen haben?

      Parker richtete sich auf.

      Er sah eine Gestalt, die hinüber zum Stichkanal lief. Es konnte sich nur um Calderhan handeln.

      Parker stieg vom Hüttendach und nahm die Verfolgung auf. Doch nach wenigen Schritten bremste er sich ab und ging zurück zur Hütte. Er dachte an die beiden Gangster und an die A-Geschosse. Dies alles war erst einmal wichtiger als Calderhan, der die Insel natürlich auch nicht verlassen konnte. Wenigstens nicht bei dem augenblicklich herrschenden Wetter.

      Nachdem Parker Clem und Andy verschnürt hatte, ging er in die Hütte und suchte nach den A-Geschossen. Er befragte den Miniatur-Geigerzähler in seiner Zwiebeluhr.

      Der Zeigerausschlag war enorm.

      Parker räumte einige Bohlen zur Seite und... sah dann einige schmale, rechteckige Kisten, in die ohne weiteres ein Geschoß vom Kaliber 20 Zentimeter hineinpaßte.

      Das mußten die gesuchten A-Geschosse sein. Ein Irrtum war so gut wie ausgeschlossen.

      Parker wollte gerade hinuntersteigen, um die Kisten noch eingehender zu inspizieren, als er plötzlich einen massiven Schlag auf den Schädel erhielt, der ihn wie ein Blitz fällte, ein Zwischenfall, mit dem er keineswegs gerechnet hatte...

      *

      Als der Butler wieder zu sich kam, brummte sein Kopf wie ein Motor. Er saß in einem zusammenlegbaren Safarisessel und war nicht gefesselt, worüber er sich ehrlich wunderte.

      Als er aufsah, bemerkte er einige Zivilisten, die durchweg einen energischen Eindruck machten. Einer dieser Männer mochte etwa fünfzig Jahre alt sein. Er war beleibt, ohne eigentlich dick zu sein. Er wirkte massig wie ein Kampfstier, doch sein glattes Gesicht sah durchschnittlich aus.

      »Sind Sie Josuah Parker?« fragte der Mann ihn mit kalter, energischer Stimme.

      »Durchaus, Sir. Und mit wem habe ich die Ehre, die sich hoffentlich nicht als zweifelhaft herausstellt.«

      »Sie sind Parker«, meinte der massige Mann und schmunzelte. »Genauso sind Sie mir von Mike Rander geschildert worden.«

      Parker richtete sich auf.

      »Sie haben Nachricht von Mister Rander?« wollte er wissen. »Wie geht es ihm, Sir?«

      »Es geht ihm prächtig. Ich bin übrigens Stew Criswood von der CIA. Dies hier sind meine Kollegen!«

      »Dann darf ich unterstellen, daß ich von Ihnen überrascht wurde, ja?«

      »Tut uns leid, daß wir Sie erst mal verwechselten«, gab Criswood auflachend zurück.

      »Haben Sie sich bereits um Miß Judy Malone gekümmert?«

      »Hier auf der Insel ist alles in bester Ordnung«, sagte Criswood. »Machen Sie sich bloß keine unnötigen Gedanken. Miß Malone hat die Hetzjagd glücklich überstanden. Die Gangster weniger!«

      »Sie


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