Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche (Mit über 1500 Rezepten). Henriette Davidis

Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche (Mit über 1500 Rezepten) - Henriette Davidis


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Aufbewahren eignen sich am besten März-, April- und Septembereier. Sie dürfen aber nicht bebrütet sein, denn angebrütete Eier verderben sehr schnell. Man legt die Eier in einen steinernen Topf und übergießt sie mit dünnem Kalkwasser, das mehrere Zentimeter über den Eiern stehen muß. Der Topf muß zugedeckt, am besten im Keller, aufbewahrt werden.

      Mehl- und Kolonialwaren

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      Die Aufbewahrung ist eine sehr einfache. Das Haupterfordernis zu ihrer Konservierung ist Trockenheit. Am trockenen Orte aufbewahrt, am besten in offenen Kästen oder Steintöpfen, die man nur zudeckt, wenn die Speisekammer gereinigt wird, halten sie sich sehr lange. Man tut jedoch gut, größere Vorräte von Mehl und ähnlichen Stoffen wöchentlich einmal mit einer Kelle umzurühren, wodurch das Dumpfwerden verhindert wird. Von Kaffee und Tee empfiehlt es sich, nicht große Vorräte einzukaufen, Weil sie an Aroma einbüßen. Man bewahrt Kaffee und Tee am besten in einer Glas- oder Porzellanbüchse mit luftdichtem Patentverschluß auf.

      Abkürzungen

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      Beim Einkauf sowohl wie bei der Verwendung der Rohstoffe ist es von Wichtigkeit, daß man über die gebräuchlichsten Maße und Gewichte genau orientiert sei. Als Abkürzungen, die durchweg in den Rezepten gebraucht sind, merke man sich:

      Hektoliter = hl, Liter =l, Schock = Schck., Mandel = Mdl., Groß = Groß, Dutzend = Dtzd., Stück = Stck., Zentner = Zt., Kilogramm = kg, Gramm = g.

      Waage und Maße

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      Um das richtige Gewicht eingekaufter Waren kontrollieren zu können, und um die zum Kochen erforderlichen Mengen festzustellen, hält man sich in der Küche eine Waage mit den dazu gehörigen Gewichten. An Hohlmaßen sollte man wenigstens ½ und ¼ Litermaß haben; damit kann man sich gut aushelfen. Man braucht in bezug auf die zu verwendenden Mengen nicht allzu ängstlich zu sein.

      Praktisches Abmessen

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      Es wird keiner Hausfrau oder Köchin einfallen, jede Kleinigkeit mit der Waage abzuwiegen. Sie benutzt vielmehr die Maße, die ihr bequem zur Hand sind, nämlich Löffel, Gläser und Teller. Wie Maße und Gewichte sich hierzu verhalten, das geht aus folgender Aufstellung hervor:

      1 l = 4 Wassergläser oder 6 bis 8 kleine Obertassen oder 8 bis 9 Weingläser.

      1 Weinflasche oder 6 Weingläser = ¾ l.

      1 Weinglas = 6 Eßlöffel.

      1 gestrichener Eßlöffel = 3 gestrichene Teelöffel.

      1 Suppenteller = ¼ l.

      1 kleiner Tassenkopf = 1/8 l.

      1 Weinglas = 1/8 l.

      1 l Wasser oder Milch wiegt 1000 g.

      1 gewöhnliche Kaffeetasse hält 100g Mehl, 75 g geriebene Semmel, 150 g Grieß, 150 g Zucker, 175 g Reis, 175 g Sago.

      1 gehäufter Eßlöffel hält 25 g Mehl, 15 g geriebene Semmel, knapp 35 g Zucker, 35 g Grieß, reichlich 35 g Reis, 35 g Butter.

      Die Menge der Zutaten

       Inhaltsverzeichnis

      Die Menge der Zutaten hängt von verschiedenen Umständen ab. Zuerst spielt hier der Appetit, der bei vielen sehr verschieden ist, eine große Rolle. Ferner hängt die Menge von der Anzahl der Gerichte ab. Um der Anfängerin in der Kochkunst wenigstens einige Winke darüber zu geben, möge hier eine kurze Aufstellung folgen, an deren Hand die Hausfrau bald selbst Erfahrungen sammeln wird, die sie dann zum eigenen Nutz und Frommen anwenden kann. Um den Einkauf gerade für die Anfängerin zu erleichtern, sind sämtliche Vorschriften im Buche, wo es angängig war, für vier Personen berechnet.

      Zu Fleischsuppe rechnet man für 4 Personen ½ bis ¾ kg Fleisch oder ½ kg Knochen und 75-100 g Niere. Ein großes altes Huhn gibt eine kräftige Suppe für 6 Personen.

      Braten von Schlachtvieh rechnet man auf die Person etwa 250 g, Beefsteak oder Kotelett ½ kg für 3-4 Personen.

      Gehacktes Fleisch zu Bouletten, Klops und dergleichen reicht ½ kg für 4-6 Personen.

      Ein Hase reicht für 6-8 Personen, ein Rehrücken oder -ziemer für 15-20 Personen, eine Rehkeule oder ein Rehschlegel für 12-16 Personen, ein Rehblatt für 6 Personen und eine Hirschkeule oder Hirschschlegel für 14-18 Personen.

      Eine Gans ist ausreichend für 8-10 Personen, eine Ente für 4 Personen, ein Puter, Truthahn oder Indian für 12-18 Personen, ein junges Huhn je nach der Größe für 1-2 Personen, ein altes Huhn zu Frikassee für 4-6 Personen, 1-2 Tauben für 1 Person.

      Sauce. ½ l gute kräftige Bratensauce ist ausreichend für 10 bis 12 Personen. Buttersauce zu Fischen und Gemüsen muß man etwas reichlicher zubereiten. Auch von süßen Saucen zu Mehlspeisen muß man mehr berechnen, etwa ½ l für 5 bis 6 Personen.

      Von Fischen rechnet man als einziges Gericht etwa 250 g auf 1 Person, als Vorspeise oder mit Klößen oder Kohl ist 150g für 1 Person ausreichend; von Lachs und Stockfisch braucht man nur etwa 125 g auf 1 Person zu rechnen.

      Von Gemüsen, wie Bohnen, Schoten, Möhren und Rüben, rechnet man, dieselben fertig vorbereitet, etwa 1 Suppenteller voll auf 1 Person. Kohl ist je nach der Größe der Köpfe 1 Kopf ausreichend für 2-3 Personen. 500 g Spargel ist ausreichend für 2-3 Personen. 500 g getrocknete Hülsenfrüchte genügen für 4-6 Personen; auf 1 Person rechnet man 50-75 g Reis.

      Bei Bereitung der Mehlspeisen rechnet man im Durchschnitt 1 Ei auf 1 Person und richtet danach die übrigen Zutaten ein. Bei süßen Speisen, die ohne Eier zubereitet werden, rechnet man etwa ¼ l Masse auf 1 Person.

      Gefrorenes. Reichlich 1 l fertig gestellte Masse gibt Gefrorenes für 10-12 Personen.

      Im Frühjahr (März bis Mai)

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      Schlachtvieh: Rind, Kalb, Hammel, Schwein, Kaninchen, Lamm und junge Ziege.

      Wild: von Mai ab Frischling, Rehbock und Schmaltier.

      Geflügel: Huhn, Kapaun (im März), Poularde, Puter (März und April), Taube, Wildente, Schnepfe, Bekassine und Feldhuhn; Kibitzeier.

      Fische und Schaltiere: Nur im März Barsch, Karpfen, Hecht, Karausche; grüne Heringe; bis April Lachs und Schlei; Dorsch, Kabeljau, Schellfisch, Seezunge, Butte, Scholle; von April ab Aal, Forelle, Austern, Kaviar, Schnecken, Garnelen, Hummer und Languste; von Mai ab Neunauge, Matjeshering und geräucherter Lachs.

      Gemüse: Nur noch im März Artischocken, Kardy, Karotten, Meerrettich, Pastinaken, Steckrüben, Schwarzwurzeln, Teltower Rübchen, Hülsenfrüchte, Sauerkraut; von März bis Mai Blumenkohl, Rosenkohl, Sprossenkohl und Spinat; März und April Sauerampfer, Rapünzchen, Radieschen, Morcheln; April und Mai Brunnenkresse, Hopfenkeimchen, junge Petersilie und Gewürzkräuter, Spargel, Salat und Rhabarber.

      Früchte: Nur noch im März Nüsse, Mandeln, getrocknete Früchte, von März bis Mai Apfelsinen, von Mai ab Kirschen, Erdbeeren und unreife


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