Im Delta der Mekong | Erotischer Roman. Stella Harris
für diese Kreuzfahrtschiffe nur auf gewissen Teilstrecken erlaubt. Sie haben auch gesehen, wie ein Speedboot anlegte, Cai mit einer Schwimmweste versehen einstieg und das Gefährt daraufhin flussabwärts fuhr.
»Nichts. Mir war nur nicht so nach einem Quickie. Das kann doch mal vorkommen. Bist du immer gut drauf?«
»Mike, sei ehrlich, dir ging diese Cai im Kopf herum. Ich verstehe es ja. Aber jetzt, wo sie offensichtlich ins Hospital kommt und versorgt wird, ist doch alles okay.«
Sie rückt näher an ihn heran und legt ihre Arme um ihn. »Komm«, lockt sie, »es wird doch alles wieder gut. Lass uns die Zeit genießen. Es ist eine wunderschöne Tropennacht, wie geschaffen dafür, um unter freiem Himmel zu ficken. Schau mal, sogar der Mond hat sich verzogen, es würde uns keiner sehen.«
Tatsächlich scheint Mike einem Liebesabenteuer nun aufgeschlossener zu sein. Er zeigt auf den kleinen Swimmingpool am Heck des Decks.
»Nacktbaden um Mitternacht? Davon hast du doch immer geträumt.«
Gewagtes Spiel zu dritt
Der Mond verschwindet für einen Moment hinter einer Wolkenbank, auf dem Deck wird es dunkel und Lisa und Mike nutzen die Gelegenheit, um sich auszuziehen, die Kleider auf die Sessel zu werfen und zum Swimmingpool am Ende des Decks zu rennen. Keiner der anderen Gäste scheint Notiz von ihnen zu nehmen, aber das wäre Lisa auch egal. Schamgefühle aus Gründen der Nacktheit sind ihr fremd.
Sie lässt sich hinter Mike in das Wasser gleiten, das ihnen in der nächtlichen Kühle warm erscheint, es hat die Hitze des Tages gespeichert. Beide machen einige Schwimmzüge, dann legt Lisa sich auf den Rücken und lässt sich im Wasser treiben. Ihr Körper ist knapp unter der Wasseroberfläche deutlich zu erkennen: ihre leicht geöffneten Beine geben den Blick auf die völlig glatt rasierte Muschi frei, der flache Bauch mit dem Piercing im Nabel und die von den Wellen umspülten Brüste, deren Nippel wie zwei Bojen aus dem Wasser herausragen, sind für Mike einen heißen Blick wert. Das Licht des Mondes, der für einen Moment wieder hinter einer Wolkenbank hervorkommt, lässt ihn fast jedes Detail erkennen.
»Herrlich«, freut sie sich. »So stelle ich mir eine Tropennacht vor.«
Lisa macht ein paar Beinbewegungen und schwimmt an den Beckenrand, um sich dort festzuhalten. »Komm doch, Mike, leg dich neben mich. Ich möchte deinen Körper an meiner Seite spüren.«
Bereitwillig kommt Mike ihrem Wunsch nach. Er schwimmt zu ihr, greift über seine Schultern hinweg nach der Stange am Beckenrand und hält sich dort fest. Er drückt das Kreuz durch, damit die Hüften nicht versinken und sein Körper in einer Linie unter der Wasseroberfläche liegt.
Vorsichtig hebt er den Kopf, um Lisas Kurven noch einmal anzusehen. Er erinnert sich an frühere Zeiten, als sie es fast jeden Tag miteinander trieben. Egal, wo sie sich gerade befanden: im Auto, im Park beim Joggen, im Urlaub an einem Sandstrand. Auch da lag ihr Körper gänzlich ganz unter Wasser, die Linien ihres fast perfekten Körpers verschwammen unter den Wellen der Brandung, nur die Konturen waren noch erkennbar und ließen Raum für Fantasien. Und er war nackt auf ihr und rammte seinen harten Schwanz in sie hinein. So lange, bis sie schrie, unter Wasser gedrückt wurde und fast keine Luft mehr bekam.
Er schaut auch an seinem Körper hinunter. Zwar ist er kein Athlet, aber er macht sich gut im Pool, findet er. Die Brust ist rasiert, der leichte Bauchansatz nicht erkennbar und zwischen den Beinen ragt sein Penis wie das Sehrohr eines U-Boots empor. Lisa lässt ihre Hand über seinen Oberkörper gleiten, streichelt seinen Bauch und umschließt dann seinen Schwanz.
Warum nur interessiert er sich in den letzten Monaten so wenig für sie? Selbst auf dieser herrlichen Kreuzfahrt, während der sie wieder zueinander finden wollten – jedenfalls war das ihre Vorstellung –, hat er nichts anderes zu tun, als mit einem vietnamesischen Mädchen zu flirten. Ein heimlicher, schneller Fick mit Cai, das hätte sie ja noch verstanden. Aber vor den Augen seiner Frau und denen der anderen Gäste offen mit ihr zu flirten, das lässt auf eine ernste Missstimmung zwischen ihnen schließen. Lisa macht sich Sorgen, sie möchte ihren Mike zurück.
»Soll ich ihn ein wenig wärmen«, fragt sie lüstern. »Ich würde gerne weitermachen, wo wir vorhin aufgehört haben.«
Mike sagt nichts, aber er lässt es geschehen, dass Lisa abwechselnd seine Hoden streichelt und dann den Penis fest umschließt. Und tatsächlich, die Wärme ihrer Hand und der leichte Druck tun ihm gut, er spürt, wie sein Schwanz langsam durchblutet wird und sich Lustgefühle regen.
***
»Da kommt ein Spanner«, sagt Lisa und zeigt zum vorderen Teil des Decks. Ein Angestellter will zu ihnen, er trägt einige Handtücher auf dem Arm.
Er stellt sich an den Rand des Swimmingpools, schaut auf Lisa und weiß weder, was er sagen, noch, wohin er gucken soll. Lisa genießt die Situation, sie öffnet ihre Beine sogar ein wenig. Er kann dies als Einladung oder als Provokation betrachten.
»Sir, der Swimmingpool ist leider schon geschlossen. Sie können ihn nicht mehr benutzen.«
»Und warum nicht?«, fragt Mike.
»Nach Eintritt der Dunkelheit ist keine Aufsicht mehr da, es könnte etwas passieren«.
Lisa kichert. Im fahlen Mondlicht, das durch eine Wolke dringt, hat sie die kleine Ausbuchtung in seiner Hose bemerkt. Und diese wird größer, je länger er zwischen ihre Beine starrt.
»Oh, es wäre doch schön, wenn etwas passiert«, gibt sie zweideutig mit Blick auf Mike zurück, ist sich aber nicht sicher, ob auch der Angestellte den Sinn verstanden hat. Sie reicht ihm einen Arm, damit er ihr aus dem Wasser helfen kann.
Nackt steht sie vor ihm auf den Decksplanken, das Wasser tropft aus ihrem Haar und von den harten Brustspitzen herunter.
»Wie heißt du?«, fragt sie den Mann. Er kann offenbar nicht anders, als sie anzustarren, sein Blick gleitet über ihren Körper und fixiert abwechselnd ihre Brüste und ihre Scham.
»Thien.«
Lisa beobachtet aus den Augenwinkeln, dass Mike ihren nackten Körper ebenso lüstern betrachtet – schließlich hat sie ihn soeben in halb erregtem Zustand im Wasser zurückgelassen und die Konkurrenz des anderen Mannes scheint ihn zu beleben. Sie genießt die Blicke der beiden, betrachtet sie als Kompliment und macht weder Anstalten, das Handtuch zu nehmen, das der Angestellte ihr anbietet, noch, sich abzuwenden.
»Thien, ich habe Durst. Holst du mir einen Gin Tonic?«
»Oh ja, mir auch bitte«, ruft Mike. »Und bring uns auch ein paar Liegen. Wenn wir schon nicht schwimmen dürfen ... Auf dem Deck zu schlafen, wird ja wohl nicht verboten sein.«
Als Thien mit den beiden Liegen im Schlepptau zurückkommt und dann noch die Getränke holt, treibt Mike immer noch im Wasser. Er hat seine Arme auf den Beckenrand gestützt und beobachtet, wie Lisa sich mit dem Handtuch die Haare trocknet.
»Ihr Gin Tonic, Sir«, sagt Thien und reicht erst Lisa das Tablett mit den Drinks, dann Mike. Beide nehmen einen kräftigen Schluck, das Chinin in dem Tonic-Water kühlt den Körper und der Gin regt die Sinne an.
Kennt er das Wort Madam nicht oder kommen Frauen in seiner Welt nicht vor?, wundert sich Lisa. Was soll sie denn noch tun, damit er sie als Frau wahrnimmt und eine Regung zeigt?
»Kannst du mir helfen?«, fragt sie, kommt einen Schritt näher an ihn heran und deutet auf das Handtuch. »Mein Rücken ...«
***
Thien erstarrt. Er soll diese nackte Frau berühren? Nicht, dass sie ihn nicht erregen würde, aber weibliche Kreuzfahrtgäste sind absolut tabu, das hat der Restaurantchef allen Angestellten sehr eindringlich eingebläut.
»Wenn die ausländischen Männer sich an unsere Mädchen heranmachen – gut, dann sollen sie eben dafür bezahlen«, sagte er. »Aber ein vietnamesischer Mann mit einer weißen Frau, das gibt nur Komplikationen.«
Wenn aber diese Frau ihm einen Befehl gibt?
Unsicher schaut Thien Mike an. Als dieser