Ich will dich | Erotische Geschichten. Trinity Taylor
sicher!«
Sam räusperte sich und schwieg eine Weile. Ruhig sagte er:
»Kann ich mir nicht vorstellen.«
Caroline hörte, dass er es in ihre Richtung sagte. Sie hielt es für angebracht, wieder aus ihrer Salatschale aufzutauchen.
»Ray redet Unsinn«, bestätigte sie.
Sam nickte zufrieden. »Dachte ich mir. Der Junge hat eine blühende Fantasie. Schön, Köche brauchen das. Ist wirklich wichtig! Caroline, alles okay? Wie geht es deinem Handgelenk?«
Ray wollte sich nicht so schnell geschlagen geben und sagte: »Sie schuldet mir noch einen Gefallen, denn sie hat die Kürbissuppe umgeworfen und der Kürbis fiel auf ...«
»Ray!«, rief Caroline. »Was redest du denn da?«
Doch er ignorierte Carolines Bremsversuch und sprach aus, wie es war. »... fiel auf die Nachos und dann auf die Guacomole.«
Sam blickte erst Ray, dann Caroline an. Sie schluckte und hatte ein ungutes Gefühl. Sam blickte an ihr vorbei auf den Boden, wo der Kürbis stand. »Und warum befindet sich alles an Ort und Stelle, was wir für nachher brauchen?«
Ray wurde vor Wut weiß im Gesicht. Er hatte anscheinend das ungute Gefühl, dass Sam ihm nicht glaubte. »Weil ich alles von Posten zwei organisiert habe, verdammt noch mal!«
»Aha, und warum schuldete Caroline dir einen Gefallen?« Sam sah ernst aus, doch Caroline bemerkte ein belustigtes Zucken um seinen Mundwinkel.
»Weil ich ihr gesagt habe, dass ich es niemandem erzählen werde.«
»So? Jetzt hast du es aber doch erzählt. Nun schuldet Caroline dir keinen Gefallen mehr.«
Chris fing an zu kichern.
Rays Gesicht war wutverzerrt. Er beugte sich nach vorn, als wäre Sam schwerhörig, als er sagte: »Ich habe es ja auch nicht dem Küchenchef oder Souschef erzählt, sondern einem Koch, der den ganzen Tag herumläuft und wohl nichts Besseres zu tun hat, als sich die ganze Zeit die Eier zu schaukeln.«
Sams Gesichtszüge gefroren. »Wenn wir dich heute Abend nicht brauchen würden, dann wärst du längst weg vom Fenster, Freundchen.« Sam wandte sich ab und ging.
***
Die Gäste kamen pünktlich. Mit einem Hochzeitsmarsch und von den Kellnern bereitgehaltenen Sekttabletts wurde das Brautpaar begrüßt. Überrascht, wie schön alles geschmückt und arrangiert war, klatschten sie in die Hände und freuten sich darauf, hier den glücklichsten Tag ihres Lebens zu feiern zu können.
***
Caroline schreckte hoch. Fast hätte sie sich mit ihrem Messer geschnitten, so in Gedanken war sie. Sam war der Grund. Sie stand hinter einem dicken Holzbrett, auf dem angeschnittene Spare Ribs lagen, neben ihr ein kleines Silberblech mit noch dampfenden Rippchen darauf.
»Oh, Schatz, sieh mal, es gibt marinierte Spare Ribs. Das sieht ja lecker aus!« Und zu Caroline gewandt: »Davon möchte ich bitte eine Portion.«
»Gern.« Caroline zählte drei Rippenknochen ab und schnitt durchs zarte Fleisch. Sie hob die Portion mit ihrem Messer hoch und legte die Spare Ribs auf den Teller.
»Vielen Dank.«
»Möchten Sie auch, Sir?«, fragte Caroline den Mann.
»Ja, gern, vielleicht schneiden Sie mir eine Rippe mehr ab, ja?«
»Kein Problem.« Caroline sah den beiden hinterher. Sie waren das gute Beispiel für alle anwesenden Hochzeitsgäste: höflich, begeistert, voller Freude und Ausgelassenheit. Der große Schwung fürs Hauptessen war durch. Sie sah auf die Uhr. Es war zehn. Caroline wartete auf die nächsten Gäste und unterdrückte ein Gähnen.
»Na, Süße, wird Zeit, dass wir beide mal wieder was zu spielen bekommen, oder?«, flüsterte Ray ihr über die Schulter.
Caroline reagierte nicht. Sie blickte den nächsten Gast an. Doch das Gesicht kam ihr nur zu bekannt vor. Grüne Augen sahen sie an. Die Musik spielte laut und Caroline wollte sich schon nach vorn beugen, um besser verstehen zu können, falls er etwas sagte. Sam jedoch schwieg, musterte ihren Arbeitsplatz und dann sie. Unwillkürlich lächelte sie und kam sich albern dabei vor. Er zwinkerte und ging. Sie beobachtete, wie Chris sich mit ihm unterhielt. Sam blickte noch einmal kurz über das Buffet und machte sich auf den Weg.
»Caroline, du kannst deinen Posten zumachen und die Spare Ribs zu Ray stellen. Wir sollen dann schon mal das Dessert holen«, rief Chris ihr zu.
»Okay.« Sie schaltete die Warmhaltelampe aus, unter dem das Fleisch stand und reichte Ray das Blech.
»Hey, was soll das?«, fragte er.
»Chris hat gesagt, das Dessert soll geholt werden und ich soll meine Ribs bei dir hinstellen und ...«
»Mir ist egal, was er sagt. Die Anweisungen kommen bestimmt wieder von diesem Fatzke. Los, stell den Kram auf Chris Posten, wir beide holen das Dessert.« Seine Augen blitzten. Sie drehte sich nach Chris um, aber der war verschwunden.
»Wie redest du eigentlich von Sam!«
»Ach, den findest du wohl klasse, was?«
»Das spielt keine Rolle. Aber wir können nicht einfach den Posten allein lassen. Außerdem ist Chris der Postenchef.«
»Postenchef, pah! Dass ich nicht lache. Der Wurm und Postenchef! Los, mach, was ich sage.«
Verärgert verzog Caroline das Gesicht. Was konnte sie anderes tun, als ihm zu folgen. Sie hatte im Gegensatz zu ihm noch weniger zu sagen. Widerstrebend brachte sie das Blech auf Chris’ Seite.
Ray kam ihr entgegen und brachte ihr Messer mit. »Komm, Schätzchen, jetzt holen wir das Dessert. Hast du deine Knospen schon mal in Sahne getaucht?«
»Untersteh dich, ich kratze dir die Augen aus.«
»Rrr ... eine richtige Wildkatze. Ich glaube auf deinen Titten schmeckt die Sahne besonders süß.«
Caroline stieß scharf die Luft aus und stapfte voraus. Ray überholte nicht, als sie sich durch die feiernden, lachenden und tanzenden Hochzeitsgäste schob. Sie spürte seinen Blick auf ihrem Rücken, besser gesagt, auf ihrem Hintern. Stolz warf sie ihren langen Zopf auf den Rücken und drückte das Kreuz durch.
Chris kam gerade aus dem Kühlwagen, verwundert sah er beide an. »Was macht ihr denn hier? Ihr solltet doch beim Posten bleiben!«
»Tut mir leid, ich ...« weiter kam Caroline nicht.
Ray schnitt ihr das Wort ab. »Unsinn. Bleib mal ganz cool, Kollege! Wir helfen, dann geht es schneller.« Damit verschwand Ray im Wagen und zog Caroline mit sich. Sie warf noch einen schnellen Blick zum Kochzelt, konnte Sam allerdings nirgends sehen. Die Tür des Wagens knallte zu, Caroline zuckte im schummrigen Licht zusammen. Ihr Instinkt sagte, schleunigst aus diesem Transporter zu verschwinden. Doch sie musste ihre Arbeit tun, denn Ray hatte alle Trümpfe in der Hand, sie anzuschwärzen. Sie schlängelte sich zwischen den Stiegen mit duftenden Brownies und Appel Pies hindurch und wollte gerade nach einer großen Schale mit frisch geschnittenem Obstsalat greifen, als Ray ihr zuvorkam. Er packte Caroline, drückte sie, an den Handgelenken festhaltend, gegen die Wand und presste seine Lippen auf ihren Mund. Caroline versuchte, sich zu wehren. Undefinierbare Laute entschlüpften ihren Lippen.
»Halt still, Puppe. Es wird dir gefallen. Hör auf zu zappeln ...«
»Lass mich los, Ray!«
Er lachte. »Das meinst du doch wohl nicht erst, oder?! Komm, Baby, du stehst auf mich, das spüre ich. Wahrscheinlich hat dich bisher noch kein man so gefickt wie ich, oder es ist verdammt lange her. Komm her, Luder.«
Caroline schaffte es nicht, etwas zu sagen, er hatte seine Lippen wieder auf ihre gepresst und hielt mit einer Hand ihre Handgelenke fest. Schmerz durchzuckte sie, als er ihr verletztes Gelenk zu sehr drückte. Mit einem einzigen Ruck riss er die Kochjacke von den Knöpfen und holte eine Brust aus ihrem BH. Obwohl sie sich wehrte, gingen