Jung! Schön! Devot! Erotischer SM-Roman. Leila Robinson
machte er eine Pause. Sie war irritiert, öffnete die Augen. Das Ei vibrierte immer noch in ihr, immer wieder in einem anderen Rhythmus. Sie spürte, wie sie dem Höhepunkt näher kam, und nun wurde ihr auch klar, warum er eine Pause machte … Deutlich hatte sie den Satz im Ohr, den er vor ein paar Minuten gesagt hatte: Wehe du kommst, bevor … Sie konzentrierte sich, versuchte, an etwas anderes zu denken.
Ein Zucken durchfuhr sie, als er wieder den Modus wechselte. Nun begann das Ei stetig an- und abschwellend zu pulsieren, ihre absolute Lieblingseinstellung, der sie nicht widerstehen konnte. Ein Stöhnen entfuhr ihr, das sie vergebens zu unterdrücken versuchte.
»Sub, wage es nicht!« Seine Stimme war rau, unmissverständlich, warnend, aber sie konnte es einfach nicht aufhalten. Wohlig begann ihr Unterleib sich zusammenzuziehen, das unheimlich intensive Gefühl, das sie trotz aller Anstrengung nicht verhindern konnte, überrollte sie.
»Das habe ich mir schon gedacht! Du geiles Miststück, ich glaube, meine Anweisung war deutlich. Was hast du daran nicht verstanden?« Seine Hand vergrub sich in ihren Haaren und zog sie hart so weit nach hinten, wie es ihr Nacken zuließ.
»Meister, verzeih mir, aber ich konnte es nicht aufhalten, du machst mich so scharf, bitte sei nicht böse. Das bist alles du!«
»Willst du nun mir die Schuld geben? Fräulein, wir sollten dich mal abkühlen.«
Noch bevor sie etwas antworten konnte, schob er seine Hand zwischen ihre Beine, und noch bevor er sie wirklich berührte, spürte sie bereits den kalten Nebel der Eiswürfel, die er unbemerkt aus dem Eisfach geholt haben musste.
Eine Mischung aus Schmerz, Kälte und Lust durchfuhr sie, als er sie an ihre empfindlichste Stelle drückte. Sie zog scharf die Luft ein, stellte sich auf die Zehenspitzen, um der Kälte zu entkommen. Die Eiswürfel begannen sofort zu schmelzen, das Wasser lief ihr an den Beinen entlang und tropfte auf den Boden, während es weiter zwischen ihren Beinen brannte.
»Nun machst du auch noch den ganzen Boden nass«, schimpfte Marc mit einem Grollen in der Stimme. »Du bist heute Abend mehr als unartig, was soll ich nur mit dir machen? Bei deinem Verhalten hast du es nicht verdient, ausgeführt zu werden.«
Sina atmete heftig aus, als er nach einer gefühlten Ewigkeit endlich von ihr abließ, allerdings nicht ohne den Rest des Eises auf ihren Brüsten zu verreiben.
»Dann also noch mal von vorn, zehn Schläge – mitzählen.«
Das Ei zog er ruckartig aus ihr heraus. »Nur, damit du nicht wieder auf dumme Gedanken kommst …«
Sie gab sich ganz den folgenden Schlägen hin, zuckte bei manchen, die fester waren als andere, zusammen, zählte laut mit, so wie er es gewünscht hatte.
Noch einmal mochte sie ihn nicht enttäuschen und sich schon gar nicht eine weitere Strafe einhandeln. Sie wollte ihn zufriedenstellen.
»Zehn«, stieß sie die letzte Zahl mit zusammengebissenen Zähnen hervor und sank noch weiter auf den Tisch nieder, als sie merkte, wie anstrengend diese Position geworden war. Ihr Atem ging schnell, während das Ziehen auf ihrem Hintern langsam nachließ, aber deutlich nachhallte.
»Mein Engel, sehr brav, ich wusste, dass du das kannst.« Marc strich ihr nun sanft über den brennenden Po, den Rücken hinauf bis in ihren Nacken. Eine Gänsehaut lief über ihren ganzen Körper und sie erschauderte, sehnte sich nach seinen Armen, warm und sicher.
Als könnte er ihre Gedanken lesen, zog er sie aus ihrer gebeugten Haltung in die Aufrechte und hielt sie fest, denn das lange Stehen in einer Position hatte sie nun etwas unsicher auf den Beinen gemacht. Ein Klicken verriet ihr, dass er den Karabiner gelöst hatte, und sie ließ die Arme sinken – auch sie fühlten sich etwas taub an. Sina drehte sich um und legte ihren Kopf an seine Schulter. Ihr Atem wurde ruhiger und ihre Muskeln hörten langsam auf zu zittern. Sie versank ganz in sich, in ihm, in ihrem Gefühl – ihrer eigenen Welt. Noch immer strich er ihr sanft über den Rücken, von den Schultern bis nach unten, immer und immer wieder.
Als sie das Gefühl hatte, sich selbst wieder halten zu können, schaute sie ihm in die Augen, die jetzt so sanftmütig waren. Er lächelte. »Mein Mädchen, ich liebe dich.«
Sie lächelte zurück. »Meister, darf ich jetzt unter die Dusche, ich möchte nicht schuld sein, wenn wir zu spät im Restaurant sind.«
»Guter Einwand, also los, mach dich hübsch für mich.« Dabei zwinkerte er ihr zu, halb scherzend, und verpasste ihr noch einen Klaps auf den Hintern, als sie sich in Richtung Bad aufmachte. Auf der ohnehin schon gereizten Haut fühlte es sich nach weitaus mehr an als einem Klaps, was sie zusammenzucken ließ.
Er schmunzelte, während Sina mit einem leisen Grummeln im Badezimmer verschwand.
Nachdem sie schnell geduscht, sich frisiert und geschminkt hatte, fuhren sie in die Innenstadt. Marc hatte einen Tisch in einem schicken Lokal reserviert und Sina hatte sich schon die ganze Woche auf diesen Abend gefreut.
Zur Feier des Tages der letzten Klausur wollte sie alles hinter sich lassen und den Abend in vollen Zügen genießen. Als sie sich setzte, spürte sie, wie sich ein Schmerz bemerkbar machte – oh je, das würde bestimmt blitzblau werden.
Als sie aufschaute, blickte sie in Marcs breites Grinsen. »Na, sind die Stühle zu hart?«
»Haha, sehr witzig.« Sie verzog das Gesicht.
»Na, meine Liebe, wenn du zu Hause das Ganze nicht wiederholen möchtest, solltest du dein Mundwerk besser unter Kontrolle halten.« Ein Funkeln blitzte in seinen Augen auf.
Sina lächelte versöhnlich. »Lieber nicht, ich schätze, das wird schon so ein Farbenspiel geben.« Sie griff zur Karte und teilte ihm schließlich mit, was sie essen wollte, denn wie immer bestellte er für sie. Das war eine seiner Regeln: Sie hatte zwar die Wahl, aber konnte sie sich nicht entscheiden oder war sie ihm zu langsam, bestimmte er. Seitdem war sie wesentlich entschlussfreudiger, was das Essen anging.
Nach Vorspeise, Hauptgericht und Nachtisch war sie pappsatt und lehnte sich entspannt in ihrem Stuhl zurück. »Danke für das tolle Essen.«
»Gern geschehen. Kleiner Gedankensprung: Wollen wir am Wochenende eigentlich wieder zur Szeneparty? Hattest du nicht Luna sogar angeboten, sich das Ganze mal aus der Nähe anzuschauen?«
Sina überlegte kurz. »Also, ich hab noch nichts vor. Ja, ich hab Luna vorgeschlagen, dass sie gern mitkommen kann, um zu sehen, dass das alles ganz normale Leute sind. Aber ob sie das tut, weiß ich nicht. Sie wollte darüber nachdenken und es im Zweifel spontan entscheiden.«
»Vielleicht sollten wir es so machen, dass wir ihr von vornherein erst kurz vorher Bescheid geben, dann kann sie sich nicht so viele Gedanken machen«, schlug Marc vor.
»Keine schlechte Idee«, fand auch Sina. Sie wurde langsam müde. Es war ein langer Tag gewesen, inklusive der Aufregung während der Prüfung, und sie begann vor sich hin zu träumen.
»Hallo?« Marc schaute sie an. »Oh je, ich glaube, wir sollten nach Hause und ins Bett verschwinden, du schläfst ja fast ein.«
Sina lächelte zustimmend. »Stimmt, ich bin total kaputt.«
Marc bezahlte und holte ihre Jacken von der Garderobe. »Na, komm.« Arm in Arm verließen sie das Restaurant. Bei Marc schlüpfte Sina schnell in ihre Schlafsachen und Marc legte sich wie gewohnt in Boxershorts zu ihr, drehte sich auf den Rücken und bot ihr seine Schulter an. Sie rutschte sofort an ihn heran und schloss zufrieden die Augen. Es dauerte keine fünf Minuten und sie war eingeschlafen. Marc lächelte, gab ihr noch einen Kuss auf die Haare und schlief ebenfalls sofort ein.
5
Dass Marc sich am Morgen zur Arbeit aufmachte, bekam Sina nur im Halbschlaf mit. Nachdem gestern die letzte Klausur gewesen war, hatte sie nun keine Uni mehr und ab nächster Woche Semesterferien. Danach würde sie, wie alle anderen auch, in die Arbeitswelt einsteigen – oder eher gesagt wieder.
Sina hatte zunächst eine Ausbildung zur Ergotherapeutin gemacht und nach ein paar Jahren Praxis nun ein Pädagogikstudium absolviert,