Teuflische Versuchung - Blaues Inferno | Erotischer SM-Roman. Angelique Corse
»Dann hol dir doch mehr.«
Gespielt verärgert schaute er sie an, legte die feuchte Hand um ihren Hals und drückte leicht zu. Melissa starrte ihn an, würde Garet tatsächlich so weit gehen?
»Ich weiß, was du willst.« Sein Lächeln ähnelte dem des Leibhaftigen. »Und ich bin gewillt, deinen Wunsch zu erfüllen. Jedoch …« trügerisch sanft schmiegte er sich an ihre Brüste und setzte eilig ein paar Klemmen an.
Melissa funkelte ihn erbost an. »Was fällt dir ein?«
»Als ob es dir nicht gefallen würde.« Garet schmunzelte. »Außerdem siehst du so noch viel verführerischer aus.«
Melissa sank zurück auf das schwarze Laken, sichtlich bemüht, eine unbeteiligte Miene aufzusetzen, aber die Gänsehaut über ihrem Körper sowie das Zucken ihrer Muskeln verrieten, wie sehr sie den Schmerz genoss.
Garets Glied pochte. Allein die Vorstellung, seine Schwester so vor sich liegen zu sehen, machte ihn fast wahnsinnig.
Grinsend holte Garet die Peitsche hervor und hielt sie vor Melissas Gesicht. Die zwölf aus hartem Leder geflochtenen Riemen ließen sie erschrocken den Kopf schütteln.
»Fürchte dich nicht.« In letzter Sekunde gelang es ihm, das Wort »Liebste« zu unterdrücken und er ließ die Peitsche zuerst auf Melissas Schenkel, anschließend auf ihren Oberkörper niedersausen.
Diese wandte sich wie ein Fisch auf dem Trockenen, wobei die Klemmen den Schmerzreiz nicht unerheblich verstärkten. Nach einer Viertelstunde griff er ohne Vorwarnung zwischen ihre Schenkel und wieder glänzten seine Finger.
»Du hast recht.« Garet musterte seine Schwester mit einem tiefen Blick. »Mein Durst ist unermesslich … ich kann mich nicht mehr beherrschen.«
Ehe Melissa etwas sagen oder sich sträuben konnte, vergrub er den Kopf zwischen ihren Schenkeln und leckte hingebungsvoll durch die feuchte Spalte. Lockend stupste er zuerst ihre Schamlippen und peitschte sie anschließend. Bei ihrer Klitoris hielt er sich nicht lange zurück und saugte wie ein Ertrinkender daran. Melissa schrie auf, denn das Lustzentrum war bis zur Grenze angeschwollen und jene angestachelte Leidenschaft drohte, sie innerlich zu zerreißen.
Garet kicherte, spreizte ihre Schenkel noch ein wenig mehr und versenkte die Zunge in ihr. Die unwiderstehliche Nässe ließ ihn keuchen, wie mochte es erst sein, das steife Glied dort zu versenken. Allein die Vorstellung sorgte dafür, dass sein Zungenspiel noch stärker wurde. Garet wandte sich um und löste mit zwei schnellen Bewegungen die Klemmen.
Abrupt bäumte Melissa sich auf, als ihr Lebenssaft wie befreit durch die erregten Nippel schoss und diese sich von einer Sekunde auf die andere dunkelrot färbten. Ein teuflisches Lächeln huschte über seine Lippen, sollte er die sensiblen, gekräuselten Höfe noch einmal zusätzlich quälen? Sie beißen? Zwirbeln? Oder nur streicheln? Sein Innerstes schien danach, jenem Impuls nachzugeben, denn täte er dies, würde seine Schwester vor Lust regelrecht vergehen.
Und nichts anderes wollte Garet. Einzig und allein sein bis zur Unerträglichkeit pulsierendes Glied hinderte ihn daran. Jenes wollte Erlösung und zwar sofort. Mit einem animalischen Knurren positionierte er sich zwischen den Beinen, schob seine Arme und Hände unter den wohlgeformten Po und drang ruckartig in sie ein.
Melissa bog sich ihm entgegen, küsste ihn. Ihre Gesten zeigten, dass sie sich am liebsten irgendwo festgehalten hätte, jene Gnade gewährte Garet ihr jedoch nicht. Im Gegenteil. Immer härter stieß er in sie, umfasste ihre Hüften und streichelte den Bauch. Es dauerte nicht lange, ehe beide schreiend den Höhepunkt erreichten.
Aber nicht nur das Traumbild schrie. Auch in der Wirklichkeit sank Garet völlig erschöpft in die Kissen. Dass der Film längst zu Ende war, hatte er nicht bemerkt. Nur das Testbild flimmerte farbenfroh über die Scheibe. Mit zitternden Händen griff Garet nach der Fernbedienung, schaltete den Fernseher aus und strich sich die schweißnassen Haare aus der Stirn. Seine Atmung normalisierte sich wieder, nicht jedoch die Hitze auf seinen Wangen.
Verloren blickte Garet auf seine Finger, die von seinem Saft bedeckt glänzten. Ein Zeugnis seiner verbotenen Gefühle! Tränen kühlten die Röte, perlten salzig über seine Lippen. Wie konnte er aufhören, seine Schwester als Frau zu sehen? Es schien unmöglich.
Kapitel 2
Auch am nächsten Tag sah die Stimmung nicht besser aus. Zwar hatte Garet in seiner Ausbildung, welche mit einem dualen Studium verknüpft war, genug Ablenkung. Obwohl er dort ein Außenseiter war und seine Kollegen nie mehr als das Nötigste mit ihm besprachen. Doch jenes störte Garet nur begrenzt, schließlich kannte er es selten anders.
Früher hatte dieses Dasein zuweilen geschmerzt, auch weil die anderen sich mit ihrer Meinung nicht zurückhielten und diese lautstark kundtaten. Selbst physische Gewalt blieb nicht aus. Doch anstatt zu den Verantwortlichen zu gehen, wählte Garet seine eigene Vergeltung. Er lernte Karate und Kickboxen und zeigte in Form von Schürfwunden sowie einigen blauen Flecken, dass er kein wehrloses Opfer war.
Zwar waren die Universität und insbesondere Chris alles andere als erfreut über den Vorfall, doch aufgrund seiner vorbildlichen Leistungen und weil Garet eindeutige Beweise für das Mobbing zeigen konnte, beließ man es bei einer scharfen Verwarnung. Seitdem wurden die Worte Schwuchtel und Perverser nur noch hinter vorgehaltener Hand getuschelt.
Garet lächelte traurig. Obwohl es ihm niemand geglaubt hatte, war er alles andere als stolz auf seine Tat. Zumal Melissa ihn einige Minuten lang wie einen Fremden gemustert hatte. Den Schrecken und die Fassungslosigkeit in ihrem Blick würde er niemals vergessen. Trotzdem zwang Garet sich, sich zuerst auf die Arbeit und anschließend im Unterricht zu konzentrieren. Dies war die Chance, aus seinem Leben etwas zu machen, also musste er sie nutzen. Zu seiner eigenen Überraschung funktionierte diese Taktik, obgleich er sich immer wieder gedankenverloren durch die Haare strich.
Kaum, dass die Tür des Hörsaals hinter ihm ins Schloss gefallen war, kehrten die Fragmente von letzter Nacht wie ein Donnerschlag zurück. Garet taumelte und griff sich an die Schläfen. Niemals hätte er sich diesen Fantasien hingeben dürfen. Seine eigene Schwester. Es war verboten, abartig.
Nachdem Garet sich wieder gefangen hatte, verließ er so schnell wie möglich das Universitätsgelände, bevor jemand seinen Gefühlsausbruch mitbekam. Jener wäre ein gefundenes Fressen für seine Neider, die ihre Empfindungen aus anderen, banalen Gründen versteckten.
In einem Punkt haben sie allerdings recht, dachte Garet mit einem Hauch von Bitterkeit. Ich bin ein Perverser.
Erleichtert stellte er fest, dass der schwarze Samtbeutel noch immer über seiner Schulter lag, er war weder verloren noch beschädigt. Entschlossen steuerte Garet auf eine große öffentliche Toilette zu und schloss sich in dem großzügigen Häuschen ein. Er hatte lange gebraucht, sich zu entscheiden, doch vielleicht war Sex die einzige Möglichkeit, Melissa wenigstens für kurze Zeit zu vergessen. Denn so konnte es nicht weitergehen.
Garet schaute in den Spiegel. Allein die Ruhe an diesem Örtchen tat gut. Innerhalb der letzten zwei Jahre hatte sein Äußeres sich, wie er fand, nicht zum Schlechten verändert. Im Gegenteil. Durch Chris’ finanzielle Unterstützung konnte er sich ein paar Eitelkeiten erlauben, die früher undenkbar gewesen wären. Mithilfe diverser Pflegeprodukte waren seine schwarzen Haare kräftiger, voller und sogar das gelegentliche Färben einiger Strähnen verkrafteten sie deutlich besser.
Selbiges traf auf sein Gesicht zu. Die ehemals, durch unregelmäßige Nahrung, eingefallenen Wangen waren nahezu vollständig verschwunden, ebenso wie die leichte Akne, welche er stets mit billigem Make-up zu kaschieren versucht hatte. Jenes war ihm zuvor oft gelungen, doch seine Haut hatte ihm schnell die Konsequenzen gezeigt.
Garet lächelte und entledigte sich Stück für Stück seiner Alltagskleidung. Noch immer verabscheute er den Schnitt, die Stoffe, beides erschien kalt und schrecklich glanzlos. Doch Garet sah ein, dass es im täglichen Leben ein notwendiges Übel war. Sogar Chris musste sich in seiner Firma anpassen.
Seine Lippen pressten sich zu einem farblosen Strich zusammen. Auch nach zwei Jahren konnte er nicht sagen, in welchem Licht