Gib's mir! 7 Erotische Geschichten. Trinity Taylor

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dann bitte sofort löschen! Verstanden?«

      Betty nickte, fühlte sich wie eine seiner Schülerinnen. Er nannte ihr die Nummer und Betty tippte sie in ihr Handy.

      »Nein, dort muss erst die drei, dann die acht ...« Er sah ihr über die Schulter und sie spürte seinen Atem in ihrem Nacken. Dann berührte er mit dem Zeigefinger ihren Handrücken. Es kam Betty so vor, als bekäme sie einen Stromschlag. Was war nur los mit ihr? Zu allem Unglück fingen ihre Finger auch noch an zu zittern.

      »Ja, genau. Jetzt ist es richtig.« Er stellte sich wieder vor sie und blickte sie prüfend an.

      Schnell senkte sie den Blick und verstaute das Handy in ihrer Handtasche. »Wunderbar«, sagte sie. »Dann gute Reise!«

      Er streckte seine Hand aus und sah ihr fest in die Augen.

      Betty hatte das Gefühl, die Zeit schien stillzustehen.

      »Nur für den Notfall, okay?!«, sagte er eindringlich und leise.

      Betty nickte. »Ja, nur für den Notfall.«

      ***

      Am Mittwochmorgen rang Betty mit sich selbst. Sie wollte John unbedingt zum Geburtstag gratulieren. Ihr Sohn wurde fünfzehn, und es war das erste Mal, dass sie an seinem Geburtstag nicht dabei war, dass sie ihm nicht sagen konnte, wie glücklich sie war, dass er ihr Sohn war. Sie hätte ihm gern sein Lieblingsessen gemacht: Pfannkuchen, und einen Kuchen gebacken. Doch nun lagen seine Geschenke hier, die bis Donnerstag auf ihn warten mussten.

      Sollte sie seinem Lehrer eine SMS schicken und ihn bitten, John die herzlichsten Grüße auszurichten? Wäre es ein anderer Lehrer gewesen, hätte sie nicht gezögert. Aber dieser Mann ... Das war egal. Es ging ja um ihren Sohn. Schließlich sollte ihm nur ein kurzer Gruß überbracht werden, eine Geste, dass seine Mutter an ihn dachte. Also schrieb Betty:

      »Lieber Mr Jackmann, könnten Sie bitte meinem Sohn ganz herzliche Glückwünsche zu seinem Geburtstag ausrichten? Das wäre sehr nett. Ich hoffe, die Reise gefällt Ihnen und allen Beteiligen. Herzliche Grüße, Betty Handson.«

      Ihr Finger schwebte über dem Sendebutton. Dann drückte sie. Die Nachricht war raus. Es gab kein Zurück.

      »Nur für den Notfall«, hörte sie die mahnenden Worte Mr Jackmanns.

      Das hier war zwar kein Notfall, aber es war wichtig! Schließlich war er Lehrer von Schülern, die Bedürfnisse und auch Eltern hatten. Das gehörte alles zusammen.

      Mit gutem Gefühl kochte sich Betty einen Kaffee. Sie wartete die erste halbe Stunde ungeduldig, dass er ihre Nachricht las. Immer wieder blickte sie auf ihr Handy. Dann hatte er tatsächlich ihre SMS gelesen. Er war online. Ihr Herz beschleunigte sich. Wie dumm von ihr. Wieso passierte das? Dann war er wieder weg. Wieso hatte er nicht geschrieben? Ein einfaches »okay« hätte ja gereicht. Fand er die SMS nicht gut? Unmöglich vielleicht? Und wieso machte sie sich so viele Gedanken darüber, was der Lehrer ihres Sohnes dachte? Wahrscheinlich musste er gerade Ruhe in den Haufen Pubertierender bringen und hatte keine Zeit für eine Rückmeldung.

      Betty versuchte den ganzen Tag, nicht daran zu denken, dass Mr Jackmann nicht geschrieben hatte. Sie lenkte sich mit ihrer Arbeit, ihrem Mittagessen, Gesprächen mit Kollegen und Vorgesetzten und später mit Einkaufen und Abwasch ab. Doch immer wieder schweiften ihre Gedanken zu dieser blöden SMS. Nein, ihre SMS war nicht blöd. Mr Jackmann war blöd. Wieso antwortete er nicht?

      Sie nahm sich vor, ihn am Donnerstag, dem Ankunftstag, darauf anzusprechen, wenn sie John vom Bahnhof wieder abholte.

      ***

      Mit einem Zischen hielt der Zug am Bahnhof. Betty sah schon die junge, wilde Meute sich ungeduldig an die Tür drücken. Die Türen öffneten sich und die jungen Leute stürmten heraus. Sie sahen aus wie Zombies. Dunkle Augenringe, verstrubbelte Haare, zerknitterte Klamotten, schiefhängende Jacken ... Aber alle strahlten. Auch John. Er stieg eher cool aus dem Zug, hatte sich ein neues Base-Cap zugelegt und grinste. Betty schossen die Tränen in die Augen, als sie ihren Sohn sah. Als er sie umarmte, konnte sie nicht sprechen. Er kannte das ja schon von ihr und war cool. »Na, Mum, alles gut bei dir?«

      Sie nickte, wischte sich verstohlen die Tränen aus den Augenwinkeln, konnte zwar noch immer nicht sprechen, aber versuchte es: »Schön, dass du ... wieder da bist ... Herzlichen Glückwunsch, mein Liebling.«

      »Danke, Mum.«

      »Wo ist ... Mr Jackmann?«

      »Äh, keine Ahnung.« John blickte sich suchend um.

      Immer wieder wurden sie angerempelt.

      »Komm, Mum, lass uns erst mal nach Hause fahren.«

      »Nein, ich muss unbedingt mit ihm sprechen!«

      Er sah sie prüfend an. »So, wie du aussiehst, könnte er Angst vor dir bekommen.« Er grinste.

      Geschockt wühlte sie in ihrer Handtasche nach einem kleinen Spiegel. Sie sah hinein. »Oh Gott!« Ihre Wimperntusche war komplett verlaufen, sie sah schlimmer aus, als die ganze Klasse nach ihren durchzechten Nächten zusammen. Sie fing an zu wischen.

      »Mrs Handson?«

      Betty blickte hoch. Vor ihr stand Mr Jackmann. Bloß nicht das! Allerdings sah er nicht erfreut aus, eher grimmig. Sofort ließ sie die Wischerei sein, wappnete sich auf einen Angriff.

      »Ich würde gern morgen mit Ihnen reden, unter vier Augen. Am besten nach der Schule. Das wäre um halb drei.«

      Sofort blickte sie John an. Dieser hob nur unschuldig die Schultern.

      »Geht es um John?«, wollte sie wissen.

      »Um Allgemeines und John. Ich muss jetzt los. Bis morgen.«

      »Äh, ja, danke für die Reise. Bis morgen.«

      Völlig in Gedanken versunken ging Betty mit ihrem Sohn zum Auto. Mr Jackmann hatte nicht mal gefragt, ob sie überhaupt Zeit hatte. Er setzte das voraus. Eigentlich war das richtig frech. So ein Wichtigtuer, so ein Egoist. Sie schnaubte.

      »Alles okay, Mum?«, fragte John.

      »Ja, entschuldige.« Sie hatte sich wenig um ihren Sohn gekümmert. Doch nun sollte seine Redezeit kommen. Sie ging mit ihm als Geburtstagsessen zum Mexikaner. Sie wusste, er mochte das.

      Während des Essens überschüttete er sie mit Erzählungen von der Klassenreise und sie hörte gebannt zu. Diese Zeit gehörte nur ihm, und er freute sich darüber.

      ***

      Betty hatte schlecht geschlafen. Das war nicht gut. Sie fühlte sich wie durch die Mangel gedreht. Permanent hatte sie sich Gedanken gemacht, was Mr Jackmann denn mit ihr zu besprechen hatte. Zwar hatte sie John beim Essen immer wieder gefragt, ob er sich auf der Klassenreise daneben benommen hätte, aber er beteuerte, dass dem nicht so gewesen war.

      Mit einem Flattern im Herzen erklomm sie die Stufen des Treppenhauses zu Johns Klasse. Als sie vor der Tür stand, schloss sie kurz die Augen und atmete tief durch, dann klopfte sie, wartete kurz und machte die Tür auf.

      Mr Jackmann saß an seinem Lehrerpult, vor ihm ein geöffneter Laptop. Er blickte auf, nahm seine Brille ab und erhob sich. »Mrs Handson, bitte.« Seine offene Hand wies auf einen Stuhl, der direkt vor seinem Pult stand.

      Sie schloss die Tür, kam auf ihn zu, nahm die Hand, die er ihr zur Begrüßung reichte.

      »Schön, dass Sie es einrichten konnten«, sagte er und setzte sich zeitgleich mit ihr.

      »Nun, was war so wichtig? Hat John etwas ausgeheckt? Mir gegenüber hat er beteuert, nichts getan zu haben.«

      »Das ist auch so. Es geht in diesem Fall tatsächlich nicht um ihn, sondern um Sie!«

      »Um mich?« Im ersten Moment war Betty wie geschockt. Doch sie schlug die Beine übereinandere und sagte »Ich höre« betont locker, aber ihr Herz hatte einen Hüpfer in ihrer Brust gemacht und hämmerte nun weiter. Gut, dass er sprechen musste.

      »Können Sie sich noch


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