La façon - Das Elixier der Begierde | Erotischer SM-Roman. Caroline Powell

La façon - Das Elixier der Begierde | Erotischer SM-Roman - Caroline Powell


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hier vor dem Grünstreifen«, unterbreche ich ihren Redeschwall, als wir ankommen, und deute mit dem Finger auf die rechte Seite.

      »Am besten du wartest hier, und ich hole dein Handy«, vervollständige ich meinen Satz, weil ich befürchte, sie könnte mich begleiten wollen. Ruhe, pocht es in meinem Kopf, als ich die Treppen nach oben steige, bis die Stille durch das Piepen meines Handys unterbrochen wird. Nervös zucke ich zusammen und denke sofort an Jenny. Doch dann wird mir klar, dass ihr Telefon ja im Büro liegt. Plötzlich aufgekratzt beginne ich in meiner Tasche zu kramen, weil der Gedanke an Luca sofort aufflammt. Doch als mein Blick auf den Absender der Nachricht fällt, schwindet das Feuer wie eine ausgeblasene Kerzenflamme.

      »Bin für 1 Woche in Deutschland. Was meinst du, morgen 19.00 Uhr beim Spanier? Besito, Alano.«

      Mein lieber Alano, wie ich deine Küsschen liebe, aber irgendwie kommen sie immer im denkbar schlechtesten Augenblick.

      »Ich weiß, du bist immer für mich da«, murmele ich laut vor mich hin, »doch jetzt sind meine Gedanken einfach woanders.«

      Eigentlich kann ich dich jetzt gerade nicht in meiner Nähe ertragen, flüstere ich still in meinem Kopf, dein süßer Dackelblick würde mich nur aggressiv und noch launischer machen. Was tust du überhaupt in Deutschland, frage ich mich weiter, als ich Jenny vom Fenster aus beobachte, die noch immer mit laufendem Motor vor dem Grünstreifen parkt. Mittlerweile regnet es Bindfäden, sodass ich mir überlege, mich von ihr wieder nach Hause fahren zu lassen. Angesäuert, weil Luca nichts von sich hören lässt, werfe ich mein Handy zurück in die Tasche und greife nach dem von Jenny, bevor ich wieder nach unten und zurück zum Auto laufe.

      »Da bist du ja«, wirft sie mir sofort entgegen.

      »Das hat aber lange gedauert, ich hatte schon befürchtet, es würde nicht dort sein.«

      »Nein, nein, es ist alles in Ordnung. Doch sei bitte so nett und fahr mich zurück nach Hause. Ich wollte eigentlich zum Italiener, aber bei dem Regen habe ich absolut keine Lust, von dort aus nach Hause zu laufen.«

      »Oh, Italiener«, kreischt sie verzückt.

      »Wenn du magst, dann können wir gemeinsam dorthin. Ich habe auch Hunger und anschließend bringe ich dich zurück. Was meinst du?«

      Und dann blickt sie mich mit demselben Dackelgesicht an, wie Alano es tun würde, sodass ich einfach nicht Nein sagen kann.

      »Ja, klar, das können wir machen«, antworte ich leise.

      »Dann fahr los, ich bin schon halb verhungert!«

      Als sie mich am späten Abend zurückbringt, begrüßt mich das blinkende Lämpchen des Anrufbeantworters hektisch. Doch der Rotwein hat meine Nerven ein wenig gezügelt, und so gelingt mir eine Gelassenheit von fast 10 Minuten, bis mein Zeigefinger deutlich zu zucken beginnt, und ich gespannt den Wiedergabeknopf drücke.

      »Hola querida, ich bin es, Alano. Hatte dir schon eine Nachricht auf dein Handy geschickt. Bin morgen in deiner Nähe. Wenn du Zeit hast, würde ich dich gerne treffen. Ansonsten vielleicht beim nächsten Mal. Spätestens im August. Ich hoffe, es geht dir gut, Guapa. Ruf mich an oder schick mir eine SMS.«

      Für einen Moment greife ich den Gedanken auf, ihn sofort zurückzurufen, doch um diese Zeit liegt er bestimmt bereits im Bett. Und dahin gehöre ich jetzt auch, verordne ich mir selbst.

      ***

      Am nächsten Morgen fühle ich mich komplett gerädert, denn die Pizza lag wie ein Stein in meinem Magen und meine Gedanken kreisten so lange um die Villa, bis mir schwindelig wurde. Reiß dich zusammen, souffliert mein innerer Teufel, du machst heute in aller Ruhe dein Ding, und dann werden wir weitersehen. Ich muss lächeln, es ist wirklich eine dumme Angewohnheit geworden, ständig mit mir selbst zu reden. Wer mich beobachtet, erklärt mich eines Tages für verrückt. Doch dann fällt mein Blick auf das leere Display meines Handys und mein Lächeln verpufft wie eine Seifenblase.

      »Vergiss es einfach«, brumme ich vor mich hin, während ich aus dem Bett krieche, um mich im Bad frisch zu machen.

      »Ich bin mir sicher, DER meldet sich sowieso nicht mehr.«

      Plötzlich fällt mir wieder ein, dass ich Alano heute unbedingt eine Antwort senden muss und beschließe, es später vom Büro aus zu tun. Als ich das Radio anstelle, kündigt der Moderator gerade den Beginn der 8.30 Uhr Nachrichten an.

      » So ein Mist«, rufe ich laut aus und renne zurück ins Schlafzimmer.

      »Mistding«, fluche ich wie ein Rohrspatz und lasse meinen Wecker mit einer Handbewegung vom Schrank kippen.

      »Deine Stunden sind jetzt endgültig gezählt«, beschließe ich und lasse ihn hilflos verkehrt herum daliegen. Gehetzt blicke ich aus dem Fenster und stelle fest, dass es wenigstens aufgehört hat zu regnen.

      »Gut«, versuche ich mich zu beruhigen und ziehe sofort die Möglichkeit in Betracht, mit dem Fahrrad zu fahren, um die fehlende Zeit aufzuholen. Ohne Frühstück und Kaffee mache ich mich angesäuert auf den Weg. Als ich in die Kirchstraße biege, schlägt die Kirchturmglocke gerade 9.00 Uhr. Innerlich triumphierend renne ich die Stufen nach oben und fühle mich wie ein Marathonläufer vor der Ziellinie, hinter dem ein Telefon läutet. Komplett außer Atem schaffe ich es noch rechtzeitig, nach dem Hörer zu greifen, aus dem mir jedoch nur ein schrilles Piepen entgegenpfeift.

      »Zum Henker«, fauche ich in die Telefonmuschel und drücke den Startbutton für das ankommende Fax, das wahrscheinlich wie jeden Morgen von der Kanzlei Bringmeyer & Sohn kommt. Schon seit Jahren versuche ich, Walter davon zu überzeugen, endlich eine modernere Telefonanlage zu installieren. Aber er will kein unnötiges Geld für unnötige Dinge ausgeben. Nur bekommt er ja auch nicht dieses fiese Piepen zu hören. Dennoch fühle ich mich langsam wieder geerdet und beschließe, mich um meinen morgendlichen Kaffee zu kümmern. Mit dem duftenden Gebräu in der Hand kehre ich zurück zum Schreibtisch, wo mich urplötzlich ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend trifft. Bereits auf dem Kopf stehend, erkenne ich die Überschrift des Dokuments. Villa ZeRen…»Was ist das denn?«, frage ich mich, während ich meinen Arm ausstrecke, um nach der Seite zu greifen.

      Villa ZeRen

      Ich gehe davon aus, dass deine Finger gerade zittern, während du diese Zeilen liest. Vielleicht aus Furcht, ertappt zu werden. Aber sicher auch vor Freude, von mir zu lesen. Du hast befürchtet, ich werde mich nicht melden. Ehrlich gesagt ist mir das nicht in den Sinn gekommen. Mich traf eher der Gedanke, dich zu bestrafen, weil deine Lippen mir etwas nicht Passendes hinterhergeworfen hatten. Sicher erinnerst du dich? Meine Augen sind sehr gut, musst du wissen, und können selbst im Rückspiegel einiges deuten.

      Doch genug davon!

      Ich weiß, dass jetzt, wo du meine Zeilen liest, dein Höschen bereits feucht ist, und dies nicht vom Schweiß herrührt, der dir gerade den Nacken herunterrinnt.

      Ich habe dich sehr genau beobachtet, dort in der Villa. Du hast meine Sinne gefüttert und meinen Augen Lust bereitet. Vor allem aber konnte ich deine aufbrechende Gier riechen und mein Vergnügen aus deinem Schmerz ziehen.

      Dein Leid ist meine Befriedigung. Deine Zuckungen sind meine Wollust.

      Dich zu ficken, ist nicht meine Priorität! Nein, doch dich mir zu unterwerfen, zu binden, zu knebeln, zu quälen und vielleicht dann zu ficken, das schon!

      Ich gebe dir die Gelegenheit, über meine Worte nachzudenken und etwas für dich zu entscheiden. Ich will, dass du festlegst, ob du solche Tage und auch Nächte wie in der Villa erneut erleben willst. Oder ob du darauf verzichten möchtest.

      Falls du allem eher entsagen möchtest, habe ich mich womöglich in dir getäuscht. Dann danke ich dir für diese eine Nacht.

      Entscheidest du dich jedoch dafür, dann wirst du mir über Grenzen hinaus folgen müssen!

      Überdenke alles in deinem süßen Köpfchen!

      Hierfür offeriere ich dir eine Antwortmöglichkeit. Ich werde dich in 11 Tagen, also am Freitag in einer Woche, anrufen, und dann will ich ein klares und deutliches ›Ja, Meister Luca‹,


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