Butler Parker Paket 2 – Kriminalroman. Günter Dönges

Butler Parker Paket 2 – Kriminalroman - Günter Dönges


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der Mittelständler, der am Steuer seines Wagens saß. Er nickte der neben ihm sitzenden Badenixe lächelnd zu. »Gute Arbeit, Lana! Sie waren überzeugend. Jetzt werden wir die beiden Schnüffler bald in der Tasche haben.«

      Er stellte das Autoradio ab, das bis jetzt jedes Wort geliefert hatte, das in Randers Hotelzimmer gesprochen worden war.“

      »Täuschen Sie sich nicht, Artie«, warnte die Badenixe Lana Valance. »Für meinen Geschmack sind sie zu schnell einverstanden. Man sollte sie sehr intensiv überwachen lassen.«

      »Das geschieht ohnehin«, beruhigte Artie Albany, wie der Mittelständler hieß, seine Begleiterin, »wir werden sie nicht eine Sekunde aus den Augen lassen. Uns legt man nicht herein.«

      Er ließ den Motor seines Wagens anspringen und fuhr langsam davon. Er passierte eine Reihe parkender Wagen und nickte den Insassen dieser Wagen kaum merklich zu.

      »Lonsdale«, meldete sich die kühle Stimme, nachdem der Butler den Telefonhörer abgenommen hatte, »Miß Valance war bei Ihnen?«

      »In der Tat!«

      »Sehr vernünftig, daß wir uns aussprechen wollen«.« Lonsdale blieb überlegen und sachlich. »Ich schlage vor, daß wir uns um acht Uhr im Glaspalast treffen. Benutzen Sie die Tiefgarage! Meine Sekretärin, Miß Valance, wird sie dort erwarten. Ich hoffe, daß unser gegenseitiger Ärger damit ausgestanden sein wird.«

      »Man wird sehen, Mister Lonsdale.«

      »Natürlich … Man wird sehen. Ich will Ihnen nicht drohen, aber kommen Sie nur nicht auf den Gedanken, uns hereinlegen zu wollen. Ich würde dann sauer reagieren.«

      Es knackte in der Leitung. Mister Lonsdale hatte aufgelegt. Parker wandte sich an seinen jungen Herrn.

      »Bis zur Unterredung mit Mister Lonsdale sollte man sich vielleicht wirklich ruhig verhalten«, schlug er dann überraschenderweise vor, »wer weiß, welch ein interessantes Angebot Mister Lonsdale machen wird?«

      »Einverstanden«, erwiderte Rander, »ich denke auch, wir sollten das Gespräch mit Lonsdale nicht unnötig gefährden.«

      Der angebliche Taxifahrer und seine beiden Begleiter, die von Josuah Parker elegant ausgebootet worden waren, saßen in einer Limousine und hatten die Unterhaltung in Randers Hotelzimmer Wort für Wort mitbekommen.

      »Dieser Naivling«, sagte der Taxifahrer und lächelte abfällig, »die sollten ihre Zeit nutzen und sich ein paar Grabsteine besorgen.«

      Er nickte den beiden jungen Männern zu, die nach der Ankunft von Rander und Parker in Los Angeles Bomben geworfen hatten. Sie stiegen aus dem Wagen und schlenderten hinüber zur Hauptstraße, um von dort aus, zusammen mit anderen Beobachtern, das Hotel unter Kontrolle zu halten.

      Sie hatten gerade ihre Posten bezogen, als ein Wäschereiwagen vor dem Seiteneingang für Lieferanten hielt. Ein völlig normaler Vorgang, dem man kaum Beachtung schenkte.

      Der Wäschereifahrer schob auf einer Sackkarre Wäschesack auf Wäschesack zu seinem Wagen und verstaute sie auf der Ladefläche des geschlossenen Aufbaues.

      Falls die Beobachter aus dem Jenseits etwas genauer hingesehen hätten, wäre ihnen wohl aufgefallen, daß zwei Wäschesäcke besonders schwer waren. Der Fahrer mühte sich mit ihnen ab und hatte Schwierigkeiten, sie in den Wagen zu bekommen. Er schaffte es, gewiß, aber er hatte seine liebe Mühe und Not damit.

      Wenig später stellte er der Wäschereibeschließerin des Hotels eine Quittung aus, setzte sich ans Steuer und fuhr los. Kaum beachtet von den scharfen Beobachtern, die davon überzeugt waren, daß sie ihr Fach erstklassig verstanden.

      Selbst bei einer möglichen Verfolgung des Wäschereiwagens wäre nichts aufgefallen. Das Fahrzeug rollte an zwei weiteren Hotels vorbei, kassierte Wäschesäcke ab und verschwand schließlich auf dem Gelände der Wäscherei.

      Einen harmloseren Vorgang hätte es wirklich nicht geben können.

      »Sie haben ausgezeichnet gearbeitet«, bedankte Parker sich bei dem Fahrer und reichte ihm diskret einige Banknoten. Dann half Parker seinem jungen Herrn aus dem Wäschesack und lüftete höflich seine schwarze Melone.

      »Ich hoffe, Sir, Sie hatten eine relativ angenehme Fahrt.«

      »Ich bin schon schlechter transportiert worden«, meinte Anwalt Rander lächelnd und nickte dem Wäschefahrer zu, »ich denke, mein Butler und ich haben die Wette gewonnen. Wir dürften unbemerkt das Hotel verlassen haben!«

      Der Fahrer grinste verstehend. Parker hatte ihm wortreich und barock erklärt, es handele sich um eine Wette. Aus diesem Grunde würde man den Umweg über einen der Wäschesäcke bevorzugen, um das Hotel zu verlassen.

      Was der Fahrer wirklich glaubte, sagte er nicht. Er dachte sich jedoch seinen Teil. Er rechnete mit irgendeiner Frauengeschichte. Dank der reichlich verschenkten Banknoten stellte er keine Fragen. Er dachte nur an sein Privatkonto.

      Mit einer kleinen Taschenbürste arbeitete Parker an seinem jungen Herrn herum, bis Mike Rander untadelig aussah. Parket rückte sich den schwarzen Zweireiher zurecht, prüfte den Sitz seiner Melone und war bereit, seinen jungen Herrn ins nächste Abenteuer zu bugsieren.

      Das scheinbar naive Eingehen auf die Pläne Lonsdales war nichts als ein Trick gewesen. Parker hatte selbstverständlich gesehen, daß Lana Valance vor ihrem Weggehen einen kleinen Minisender im Hotelzimmer zurückgelassen hatte.

      Diese freundlich dargebotene Möglichkeit war von Parker benutzt worden, den Gegnern auf direktem Weg Sand in die Augen zu streuen. Sie brauchten und durften nicht wissen, was Rander und Parker wirklich planten.

      Und sie hatten eine ganze Menge vor!

      »Natürlich werden sie kommen«, sagte Artie Albany, der Mittelständler mit der Brille. Seine Stimme ließ Selbstzufriedenheit und Sicherheit erkennen. »Rander und Parker glauben besonders schlau zu sein, aber sie werden verdammt schnell herausbekommen, daß sie mit Zitronen gehandelt haben.«

      Albany befand sich im Büro von Bert Lonsdale.

      Lonsdale, ein etwas über mittelgroßer, kräftiger Mann von etwa fünfundvierzig Jahren, mit einem energischen Gesicht und kalten, grauen Augen, sah Albany abschätzend an.

      »Unterschätzen Sie bloß nicht Rander und Parker«, sagte er dann, »wir haben schon ausreichende Kostproben von ihnen erhalten. Nach normalen Maßstäben müßten sie längst in irgendeiner Leichenhalle liegen. Aber was tun sie? Sie machen uns Ärger am laufenden Band.«

      »Nicht mehr lange.«

      »Hoffentlich, Albany. Sie haben schließlich diesen Fall übertragen bekommen. Sie wissen, wie sauer unsere Auftraggeber reagieren, wenn man nicht spurt.«

      »Heute noch kassieren wir sie ab. Bestimmt!« Albany pumpte sich voll Sicherheit. Er brauchte diesen Optimismus, weil er innerlich doch recht unsicher war. Auch er hatte da gewisse Zweifel, aber er wollte sie selbstverständlich nicht hochkommen lassen.

      Für Lonsdale war das Thema erledigt. Er trat vor sein Fernsehgerät, schaltete es ein und nahm dann einen Schaltkasten für die Fernbedienung in die Hand. Damit regelte er aber keineswegs den Kontrast oder die Helligkeit, Er drückte auf einen der vielen farbigen Knöpfe und nickte, als auf dem Bildschirm ein Bild zu sehen war.

      Dieses Bild zeigte einen kleinen, sehr intim eingerichteten Raum, der mit rotem Dekorstoff ausgeschlagen war. Auf einer breiten Couch, die schon einem französischen Bett glich, lag ein mittelgroßer, dickbäuchiger Mann von etwa fünfundfünfzig Jahren, auf dessen Stirn sich große Schweißtropfen gebildet hatten.

      Mit weit geöffneten Augen starrte der Mann senkrecht hinauf zur Zimmerdecke.

      »Paul Bend!« sagte Lonsdale, »Hausmeister in einem Wohnhotel in Culver City. Er betreut unter anderem drei wissenschaftliche Assistenten, die in seinem Haus wohnen.«

      »Interessante Schlüsselfigur.« Albany lächelte wissend.

      »Und weich wie Wachs«, stellte Lonsdale fest, »ich denke, daß wir ihn heute


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