Butler Parker Paket 2 – Kriminalroman. Günter Dönges

Butler Parker Paket 2 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Vorschlag, Sir, den ich nur als erfreulich bezeichnen kann.«

      Rander und Parker gingen eilig zu der getarnten Tür und betraten hinter ihr einen zweiten Korridorgang, der vor einem Lift endete …

      Aus der Not heraus benutzten sie diesen Lift, der sie prompt und ohne Zwischenfall nach oben trug. Er stoppte, und die Tür schob sich automatisch zur Seite.

      Parker und Rander fanden sich in einem geräumigen Wandschrank wieder, der mit weiblichen Kleidungsstücken aller Art vollgehängt war.

      »Es scheint sich um Kostüme zu handeln, Sir«, stellte der Butler fachmännisch fest.

      »Und die Trägerinnen dieser Kostüme können nicht sehr weit sein«, behauptete der Anwalt. Er deutete auf die Tür, hinter deren Umrisse Licht zu erkennen war. Rander meinte allerdings nicht das Licht, sondern das ziemlich laute Geschnatter einer weiblichen, undisziplinierten Unterhaltung.

      Er riskierte einen herzhaften Blick durch den Türspalt.

      Der Anblick war erfreulich und wärmte sein Herz. Vor einer Doppelreihe von Schminktischen, deren Spiegel gegeneinander gestellt waren, saßen reizvoll anzusehende junge Damen, die sich gerade für die Probearbeit zurechtmachten. Sie befanden sich in allen nur erdenklichen Stadien der Enthüllung.

      »Wollen Sie mal sehen«, sagte Rander, sich an seinen Butler wendend, »reizvolle Aussichten!«

      »Später vielleicht, Sir.« Parker konnte sich nicht vorstellen, daß dies hier der Zugang zum Notausstieg sein sollte. So etwas hätte sich bei den jungen Damen sicher herumgesprochen. Es mußte noch einen zweiten Durchstieg geben.

      Er fand ihn sehr schnell. Ein feiner Luftzug half ihm dabei und ließ ihn auf die Seitenwand des Wandschrankes aufmerksam werden.

      Diese Seitenwand ließ sich um zwei Zapfen drehen, die oben und unten in der Wand befestigt waren. Rander und Parker befanden sich plötzlich in einem Ankleideraum, dessen Verbindungstür zu einem weiteren Raum nur angelehnt war.

      Und in diesem Raum mußte sich ein gewisser Lonsdale befinden. Auf jeden Fall war seine Stimme deutlich und vernehmbar zu hören.

      »Nein … nein! Sie sind bereits hier im Bau … Ja, leider. Wie das geschehen konnte? Keine Ahnung …! Natürlich werden wir sie einfangen, das ist nur noch eine Frage von Sekunden. Wirklich, Sie können sich fest auf mich verlassen.«

      Lonsdale wollte noch etwas mehr sagen, doch in diesem Moment langte der Butler, der hinter ihm stand, mit seiner schwarzen Melone zu.

      Da diese Kopfbedeckung mit Stahlblech ausgefüttert war und eine solide Behelfswaffe darstellte, war die Wirkung frappierend. Lonsdale nahm sich noch nicht einmal die Zeit, den Hörer aus der Hand zu legen, als er eiligst zu Boden ging. Dies mußte Parker für ihn erledigen.

      »Schaffen Sie unsere Psychos aus dem Haus«, sagte eine Stimme im Hörer, »wir müssen damit rechnen, daß Rander und Parker die Polizei verständigt haben, bevor sie ins Haus eindrangen. Es darf nichts gefunden werden. Und bringen Sie die Gäste weg! So schnell wie möglich!«

      »Sehr wohl«, antwortete Parker in seiner höflichen Art und Weise, »es wird für alles gesorgt werden.«

      »Hallo … hallo, wer spricht denn da? Lonsdale?«

      »Butler Josuah Parker«, sagte Parker höflich, »ich hoffe, Sie sind nicht zu sehr enttäuscht?«

      »Parker?«

      »In der Tat, Mister Lonsdale ist im Moment ein wenig indisponiert, wird sich aber wohl bald wieder erholen.«

      »Parker… hören Sie!« Die Stimme am anderen Ende der Leitung klang sachlich und zeigte jetzt bereits keine Überraschung mehr, »mein Kompliment! Sie und Mister Rander haben erstklassige Arbeit geleistet.«

      »Ich bin mir nicht sicher, ob ich dieses Lob ausgerechnet von Ihnen annehmen sollte.«

      »Sie haben mich in eine verflixte Verlegenheit gebracht«, redete die Stimme weiter, die von Sekunde zu Sekunde an Übersicht und Härte gewann, »was halten Sie von einem Vergleich?«

      »Wie sollte dieser Vergleich Ihrer Ansicht nach nun wirklich aussehen?«

      »Wir zahlen Ihnen ein Vermögen, deponiert auf eine Schweizer Bank. Aber halten Sie sich aus unseren Geschäften heraus. Auf die Dauer wird das auch gesünder für Sie sein.«

      »Es bestehen gewisse Verpflichtungen, die Mister Rander und meine bescheidene Wenigkeit eingegangen sind.«

      »Ich weiß, ich weiß … Clayton von der CIA … Was kann die CIA Ihnen schon bieten?«

      »Die Sicherheit, wahrscheinlich auf der richtigen Seite zu sein.«

      »Das ist relativ … Wofür setzen Sie sich überhaupt ein? Wir wollen doch nichts anderes, als angehende Wissenschaftler davor bewahren, für die Kriegsrüstung tätig zu werden.«

      »Eine Behauptung, die ich nicht unbedingt unterschreiben möchte«, gab Parker sofort zurück, »warum konzentrieren sich Ihre Bemühungen einzig und allein auf die amerikanischen Wissenschaftler?«

      »Irgendwo muß man ja anfangen«, lautete die mehr als lahme Ausrede.

      »Und warum haben die Betroffenen keine Möglichkeit, sich frei zu entscheiden?« wollte Parker weiter wissen, »dieser Punkt scheint mir die Crux zu sein.«

      »Hören Sie, Parker, ich habe keine Lust, hier mit Ihnen herumzudebattieren. Gehen Sie auf mein Angebot nun ein oder nicht?«

      »Mister Rander hat mich autorisiert, Ihren Vorschlag abzulehnen.«

      »Dann werden Sie sterben!«

      »Aber Sie werden nicht mehr in der bisherigen Art arbeiten und wirken können.«

      »Was soll’s? Schließen Sie unsere Vergnügungspaläste! Wir werden unter einer anderen Tarnung weitermachen. Und was mich anbetrifft, Parker, so werden Sie mich niemals entdecken. Machen Sie sich keine unnützen Hoffnungen!«

      »Dennoch bin ich davon überzeugt, daß man sich eines Tages Wiedersehen wird«, antwortete Parker, »auch ein Anonymus wie Sie wird eines Tages notgedrungen seine Maske lüften müssen.«

      Parker legte auf und wandte sich seinem jungen Herrn zu, der das Privatbüro Lonsdales bereits peinlich genau durchsuchte.

      »Haben wir Zeit genug, bis ins Detail zu gehen?« fragte Rander.

      »Ich fürchte, verneinen zu müssen, Sir. Man sollte das Feld vielleicht sicherheitshalber räumen. Mit weiteren Hilfstruppen dürfte zu rechnen sein.«

      Dann langte Parker nach dem Telefon und wählte die Nummer ihres Kontaktmannes.

      Jerry Hills war sofort am Draht.

      »Ich gebe sofort Alarm!« sagte er, nachdem Parker ihn ungewöhnlich knapp und präzise informiert hatte, »diesen Laden heben wir aus!«

      »Und ob wir zufrieden sind«, sagte Clayton etwa zwölf Stunden später. Er und Jerry Hills befanden sich im Hotelzimmer Mike Randers und erstatteten Bericht, »wir haben Lonsdale und seine Mitarbeiter festgesetzt. Wir haben den Glaspalast geschlossen und wissen jetzt, wie diese Gangster vorgegangen sind.«

      »Ist es Ihnen auch gelungen, meine Badenixe zu schnappen?« wollte Mike Rander wissen, »Lana Valance?«

      »Wie vom Erdboden verschwunden«, sagte Clayton und hob bedauernd die Hände.

      »Und was ist mit der Lackschwarzen aus dem Flugzeug?«

      »Keine Spur! Die Damen scheinen sich rechtzeitig abgesetzt zu haben, Rander. Tut mir leid!«

      »Ich habe so eine dumpfe Ahnung, daß sie uns noch Schwierigkeiten bereiten werden«, sagte Rander nachdenklich, »diese beiden Mädchen haben es in sich.«

      »Darf man erfahren, ob Sie auch einen gewissen Mister Albany festnehmen konnten?« wollte Parker wissen.

      »Er sitzt wie Lonsdale. Und wie der angebliche Taxifahrer… Und wie die


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