Ich will dich, Pirat! Erotisches Abenteuer. Trinity Taylor

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in Erinnerung.«

      »Ach, was! Es wird schon nichts passieren.«

       Kapitel 7

      Viel zu schnell fanden sie das Piratenschiff. Jana hätte nicht gedacht, dass Miguel das anhand des kleinen Kompasses schaffen würde.

      Das Ruderboot tanzte wie eine Nussschale auf dem offenen Meer. Miguel hielt die Strickleiter, die noch über der Reling hing, fest und wollte Jana beim Betreten der ersten Sprosse behilflich sein, als sie aussprach, was sie die ganze Zeit schon gedacht hatte. »Ich habe Angst zurückzukehren.«

      »Das brauchst du nicht. Ich bin ja auch noch da.«

      Jana nickte wenig überzeugt und drehte sich zur Leiter, da zog Miguel sie noch einmal zu sich herum und gab ihr einen tiefen und langen Zungenkuss, den sie erwiderte. Eng umschlungen pressten sie wie zwei Ertrinkende ihre Körper aneinander. Schließlich löste Miguel sich von ihr, zog mit einem Ruck das Lederband mit dem Stein vom Hals.

      »Was tust du?«

      Miguel legte ihr die Kette um. »Mir hat sie immer Glück gebracht. Vielleicht brauchst du sie.«

      Jana befühlte den Stein um ihren Hals und lächelte: »Danke.« Dann raffte sie den Rock und kletterte die Strickleiter hinauf. Miguel folgte ihr mit der Arzttasche.

      Kaum erreichte Jana die Reling, da half ihr auch schon José hinüber. »Hallo Prinzessin, wir haben Euch sehnlichst erwartet! Flüchtig gewesen und doch wiedergekehrt ...«

      Jana schwieg, nur ihr Herz raste. Sie wollte sich seinem Arm entziehen, doch er hielt sie fest wie in einem Schraubstock.

      Miguel tauchte auf. Er sprang von der Reling an Bord. Bootsmann Rodney stand vor ihm. »Und dich haben wir auch vermisst, Wasserratte. Du weißt ja, was einem flüchtigen Piraten blüht, nicht wahr? Wenn du wieder aufwachst, wirst du es erfahren!« Mit einem hämischen Grinsen schlug er Miguel eine Holzbohle auf den Hinterkopf. Jana stieß einen Schrei aus. Miguel brach sofort zusammen und blieb reglos auf dem Boden liegen ...

      »Haltet die Klappe, Mädchen«, rief Captain Pablo. »Ganz eindeutig habt Ihr gegen eine Regel verstoßen. Wisst Ihr auch gegen welche?«

      Jana war unfähig zu sprechen. In ihrem Kopf raste es und sie war sich keiner Schuld bewusst. Sie wollte doch nur eine zweitägige Abenteuerreise auf einem Piratenschiff mitmachen, von dem sie ja nicht wusste, dass es hier zuging, wie auf einem echten Schiff vor ein paar hundert Jahren. Jana starrte auf Miguel, der noch immer reglos auf den Planken lag, und schluckte hart.

      Captain Pablo riss Jana zu sich herum: »Ihr habt das Schiff verlassen, ohne vorher um Erlaubnis gefragt zu haben! Deshalb werdet Ihr eine satte Strafe bekommen!«

      Die Schiffsmannschaft hatte sich stumm versammelt und scharrte sich nun um das Schiffsereignis.

      »Mal sehen, wie gut Ihr mit Haien umgehen könnt«, lachte Captain Pablo und kam dicht an Jana heran, sodass sie seinen schlechten Atem riechen konnte. Er raunte: »Ich habe gehört, Ihr habt ein ganz besonders gutes Verhältnis zu ihnen.«

      Janas Blut stockte ihr in den Adern. Panik kroch in ihr hoch. Nicht schon wieder!

      »Holt ein Seil, wir werden die Lady ein bisschen zum Schwimmen schicken«, befahl der Captain.

      »Nein!«, schrie Jana. »Nein! Bitte nicht! Nicht ins Wasser! Ich nehme jede Strafe auf mich, aber nicht ins Wasser!«

      Captain Pablo drehte sich zu ihr um und blickte sie mit schräg gelegtem Kopf an. »Aha, jede Strafe also. Hm, da wird sich doch etwas anderes finden lassen, das dem Strafmaß entspricht.« Er lachte wieder. »Mein Gott, ich hätte Richter werden sollen.« Er schüttete sich weiter aus, während einige der Zuschauer mitlachten. Jana verzog keine Miene.

      »Keine Bange, Lady, ich werde mir für Euch etwas Schönes ausdenken. So, nun zu diesem Fahnenflüchtigen. Miguel. Ich schlage vor: sieben Peitschenhiebe! José, findet Ihr das auch angemessen?«

      Dieser nickte. »Auf jeden Fall, Captain! Das ist sogar noch zu wenig.«

      »Na, na. Wir wollen ja nicht, dass ihm gleich die ganze Haut abfällt. So, ich möchte jetzt frühstücken und dabei nicht gestört werden. Macht Euren Job. Alles klar soweit?«

      »Aye, Captain«, sagte José und als Captain Pablo unter Deck verschwunden war: »So, meine lieben Piratenfreunde. Ihr habt den Captain gehört. Sieben Hiebe! Und damit das Ganze aber noch mehr Spaß macht, werden wir den guten Miguel aufwecken. Er soll, genau wie wir, etwas davon haben.«

      Jana konnte nicht glauben, was sie zu sehen bekommen sollte. Es musste sich um einen Scherz handeln. Niemand wurde heutzutage wegen irgendeines Vergehens ausgepeitscht! Noch dazu wegen einer Sache, die absolut nicht strafbar war. Miguel und sie hatten niemandem ein Haar gekrümmt, sie hatten lediglich das Schiff für ein paar Stunden verlassen.

      »Und Ihr, Prinzessin«, frohlockte José, »dürft im Krähennest Platz nehmen. Von dort oben habt ihr einen wunderbaren Blick auf die Zeremonie.«

      Es war klar, dass er sich wieder eine Bosheit für sie ausgedacht hatte. Nur lag er diesmal damit völlig falsch. Es machte Jana nicht im Geringsten etwas aus. Bevor sie jedoch ihren Rock raffen konnte, bedeutete er ihr zu warten, bis eine Frau, die bereits im Krähennest gesessen hatte, dort ausstieg. Diese klammerte sich in die Wanten, der Teil der netzartig gespannten Taue, und schluchzte.

      »Was ist los? Warum kommt Ihr nicht herunter«, rief José hinauf.

      »Ich kann nicht. Das ist einfach zu viel für mich gewesen. Die ganze Nacht und ...« Sie schluchzte wieder.

      »Los, kommt schon herunter. Aber zack, zack! Nicht so anstellen, Lady.«

      Doch sie rührte sich nicht von der Stelle, ihr Körper wurde geschüttelt von Schluchzern. José stöhnte und rief: »Rodney, komm her und hol die Frau da runter.«

      »Aye!« Rodney kletterte katzengleich die Wanten hoch.

      Jana bemerkte, dass sein Arm nicht mehr in der Schlinge lag. Stattdessen war ein Verband um seinen Oberarm gewickelt. Vorsichtig brachte er die Frau mit.

      Jana fragte sich, warum ihr nur negative Dinge passierten, warum sie ständig bestraft wurde und die anderen anscheinend ungeschoren davonkamen. Wobei, eine ganze Nacht in der Mastspitze zu kauern, wie die schluchzende Frau, war auch nicht gerade wenig.

      Kaum auf dem Deck angekommen, knickten der Frau die Knie ein. Jana fasste sie spontan an einen Arm. »Soll ich ihr helfen?«

      »Warum?«, fragte José. »Ihr wollt wohl nicht ins Krähennest.«

      »Doch, kein Problem. Ich frage nur deshalb, weil ich Ärztin bin.«

      »Aha«, José überlegte einen Augenblick und nickte dann. »Na schön, kann nicht schaden. Sonst bekomme ich wieder den Ärger, wenn’s etwas Schlimmes ist!« Und zu den anderen: »Okay, dann bindet mal den guten Miguel an den Mast, er bekommt jetzt seine kleine Strafe.«

      Jana gefror das Blut in den Adern. Sie schloss kurz die Augen und legte die Hand um den Stein an der Halskette, die Miguel ihr geschenkt hatte. Vielleicht war es ganz gut, dass sie das nicht mit ansehen musste. Sie griff nach dem Arm der Frau und wollte gerade unter Deck mit ihr gehen, als Rodney Jana festhielt.

      Schnell blickte sie ihn an. »Was ist?«

      »Ihr solltet Euch auf keinen Fall entgehen lassen, wie Euer Retter bestraft wird.«

      »Ich mache mir nichts aus ihm, falls Sie das meinen«, versuchte Jana gleichgültig zu sagen.

      »Klar, erst springt er Euch beim Plankenlauf hinterher, dann fahrt ihr beide mit dem Boot sonst wohin und nun ist es Euch plötzlich egal, ob er leidet.«

      »Tja, so ist es wohl.« Jana zeigte ein kurzes gespieltes Lächeln und stieg die erste Stufe hinab.

      »Halt, Schätzchen, nicht so schnell. Wenn es Euch nichts ausmacht, dann könnt Ihr auch getrost zusehen.«

      »Kein Problem!«, sagte Jana und unterdrückte den Drang zu


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