Turmschatten. Peter Grandl

Turmschatten - Peter Grandl


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      Das Neue Berlin –

      eine Marke der Eulenspiegel Verlagsgruppe Buchverlage

      ISBN E-Book 978-3-360-50164-6

      ISBN Buch 978-3-360-01356-9

      1. Auflage 2020

      © Eulenspiegel Verlagsgruppe Buchverlage GmbH, Berlin

      Umschlaggestaltung: Buchgut, Berlin,

      unter Verwendung eines Fotos von AdobeStock/Robert Lerich

       www.eulenspiegel.com

      INHALTSVERZEICHNIS

       PROLOG DER TURM I

       EPHRAIM I

       KARL I

       SELIGMANN I

       MARIE I

       KARL II

       MARIE II

       ESTHER

       EPHRAIM II

       DER TURM II

       THIELEN I

       EPHRAIM III

       KARL III

       STEINER I

       KLEINFELD

       KOCH I

       STEINER II

       MARIE III

       STEINER III

       CONRAD

       SELIGMANN II

       DER TURM III

       UDO I

       MARIE IV

       UDO II

       THOMAS I

       KOCH II

       DER TURM IV

       UDO III

       THOMAS II

       SHALHEVET

       KARL IV

       THIELEN II

       KARL V

       DER TURM V

       RABBI SHLOMO MOSHE

       THIELEN III

       EPILOG

       NON-FICTION FACTS

      Mein blaues Klavier

      Ich habe zu Hause ein blaues Klavier

      Und kenne doch keine Note.

      Es steht im Dunkel der Kellertür,

      Seitdem die Welt verrohte.

      Es spielten Sternenhände vier –

      Die Mondfrau sang im Boote –

      Nun tanzen die Ratten im Geklirr.

      Zerbrochen ist die Klaviatür.

      Ich beweine die blaue Tote.

      Ach liebe Engel öffnet mir –

      Ich aß vom bitteren Brote –

      Mir lebend schon die Himmelstür,

      Auch wider dem Verbote.

      Else Lasker-Schüler, 1937

      PROLOG DER TURM I

      MONTAG, 8. JANUAR 1945

      Es war kurz nach Mitternacht. Ein auf- und abschwellender Signalton zerriss die Stille der abgedunkelten, deutschen Großstadt. Nur acht Kilometer östlich vom Stadtzentrum standen nahe eines Moosfeldes wenige Häuser, gruppiert um eine kleine Kirche, deren Glocken jetzt ebenfalls Alarm schlugen und den bevorstehenden Bombenangriff einläuteten. Die Bombenangriffe galten bisher immer nur der Innenstadt, aber was waren schon acht Kilometer? Erst am Tag zuvor war einer der britischen Bomber im Wald abgestürzt und in einer riesigen Explosion in Flammen aufgegangen. Bomben hatten die angrenzenden Felder verwüstet, einen großen Bauernhof mit all seinem noch verbliebenen Viehbestand mit einem Schlag vernichtet und das tief gefrorene Ackerland in eine unwirtliche Kraterlandschaft verwandelt. Am nächsten Tag fand man eine einzige Kuh, die in der Mitte eines Bombenkraters stand und brüllend versuchte, die steile Anhöhe zu erklimmen. Ihre Artgenossen waren, angekettet im Stall, der Feuersbrunst zum Opfer gefallen.

      So fürchterlich diese Bombenangriffe auch waren, so sehr gehörten sie inzwischen zur schaurigen Routine der Stadtbewohner. Die langen Abstände zwischen den Angriffen halfen dabei, das Grauen zu verarbeiten und den Unverbesserlichen wieder Hoffnung auf den Endsieg zu geben. Zwischen Juli und Dezember 1944 hatte man die Stadt gänzlich verschont. Die Strategen des »Moral


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