Stella Block – Reporterin mit Lust und Leidenschaft | Erotischer Roman. Anne Sheldon

Stella Block – Reporterin mit Lust und Leidenschaft | Erotischer Roman - Anne Sheldon


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Danach nahm er selbst einen Martini aus der gleichen Flasche. Noah entschied sich für einen weißen Rum. Schweigend standen sie beieinander und nippten von ihren Getränken. Die Luft im Raum schien elektrisiert zu sein. Die unergründlichen Blicke der Männer jagten Stella einen wohligen Schauer nach dem anderen den Rücken herunter.

      Wenn Stella jetzt nicht in die Offensive ging, würde sie in der Gesellschaft der beiden scharfen Typen wie Wachs zerfließen. Sie versuchte sich zu konzentrieren, spürte aber schon die Wirkung des Alkohols und besann sich auf den Anlass ihres Besuches im Haus der berühmten Illusionisten.

      »Wie erarbeiten Sie eigentlich Ihre Tricks?«, fragte sie und leckte sich genießerisch über die Lippen.

      Logan und Noah tauschten einen Blick, dann räusperte sich Logan. »Es sind keine Tricks«, informierte er sie. »Wir nennen es Kunststücke.« Er schnalzte in gespielter Empörung mit der Zunge. »Das Wort Trick klingt immer etwas negativ, es birgt unterschwellig das Wort Betrug in sich, finden Sie nicht?«

      Stella wiegte den Kopf. »Da man weiß, dass es in Wirklichkeit keine Magie gibt, geht man mit einer anderen Erwartungshaltung in eine Zaubershow«, fand sie. Kaum, dass sie es ausgesprochen hatte, biss sie sich auf die Zunge. Ihr Argument war ein wenig vorlaut und provokant gewesen. Das sah sie auch an den verschlossenen Mienen der beiden attraktiven Magier.

      »Woher wissen Sie, dass es keine Magie gibt?«, fragte Noah mit erhobener Augenbraue.

      Bevor Stella antworten konnte, sagte Logan: »Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, von denen unsere Wissenschaftler nichts ahnen.« Ein geheimnisvolles Lächeln lag auf seinen Lippen.

      Noah nickte. »Unser Publikum kommt in die Show, um sich entführen zu lassen. Es möchte für eine Zeitlang abtauchen in die Welt der Magie, möchte die Wirklichkeit vergessen, alles ausblenden und sich verzaubern lassen, bevor es zurückkehrt in die hektische Welt.«

      »Dann bieten Sie Ihren Zuschauern eine Auszeit vom Alltag?«, fragte Stella ein wenig vorsichtiger. Sie nahm ihr iPhone aus der Tasche und schaltete die Diktierfunktion ein.

      »So kann man es bezeichnen«, nickte Logan gnädig. »Ich bin sicher, dass es auch Ihnen manchmal guttun würde, dem Alltag zu entfliehen, oder irre ich mich?«

      Während Stella nach den richtigen Worten suchte, nahm ihr Noah das Smartphone aus der Hand, schaltete das Diktiergerät aus und legte es auf eine der halbhohen Kommoden.

      Stella war nicht imstande, ihm zu widersprechen. »Aber … Magie gibt es nicht«, wagte sie einen zögerlichen Einspruch. Was war los mit ihr? Normalerweise war sie tough, stellte haarscharfe Fragen und hielt ihre Interviewpartner so lange in der Zange, bis sie die Antworten hörte, über die sie schreiben wollte. Bei den beiden Männern war es anders. Irgendetwas stimmte nicht. Die beiden hatten sie mit einem Bann belegt, der sie unfähig machte, einen klaren Gedanken zu fassen.

      Was rede ich für einen Stuss?, durchzuckte es sie plötzlich. Sie haben mich mit einem Bann belegt. – Alles Humbug, schalt sie sich eine Närrin und versuchte, sich auf das Gespräch zu konzentrieren.

      »Seit drei Jahren sind Sie beide jetzt gemeinsam auf Tour, Sie bereisen viele Länder und sind quer über den Globus unterwegs, füllen ganze Hallen und bestreiten abendfüllende Fernsehshows mit Ihrer … Zauberei. Wie haben Sie zueinander gefunden und was ist das Geheimnis Ihres Erfolges?«

      Noah Pearl lachte amüsiert. Er bleckte zwei Reihen strahlend weißer Zähne. Stella ertappte sich bei der Frage, wie es wohl wäre, wenn er an ihrer Halsbeuge knabbern würde. Zärtlich und doch voll Verlangen. Sie spürte, wie ihre Möse zu kochen begann, und zwang sich zur Ruhe. Dennoch … das Kribbeln in ihrem Unterleib blieb.

      »Das Geheimnis unseres Erfolges werden Sie mir nicht entlocken können«, beschied Noah ihr. »Aber Logan und ich sind uns auf einer anderen Ebene sehr, sehr nahe.«

      »Sind Sie ein Paar?«

      Beide lachten. »Natürlich nicht, auch, wenn sich die Gerüchte, wir seien homosexuell, hartnäckig in der Regenbogenpresse halten.« Logan winkte ab. »Anfangs haben wir auf Gegendarstellungen gepocht, haben unsere Anwälte auf diese Schmierenschreiber angesetzt, um ihnen das Handwerk zu legen. Irgendwann aber« – er seufzte theatralisch – »irgendwann aber hatten wir es satt, mehr mit unseren Anwälten zu telefonieren, als auf der Bühne zu stehen.«

      »Aber feste Partnerinnen haben Sie beide nicht?«

      »Die Welt ist schön, das Leben ist kurz und wir sind Genießer – auch das verbindet uns«, schmunzelte Logan.

      Ihr vögelt euch durch die Betten eurer weiblichen Fans, soll das heißen. Stellas Gedanken gingen mit ihr durch. Sie spürte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss. Als Noah ihr in die Augen blickte, war es, als könnte er ihre Gedanken lesen. Sie senkte den Blick.

      »Ja, wir genießen die freie Liebe«, sagte er leise, stellte sein Glas ab und streckte die Hand nach Stella aus. Er nahm ihr Kinn zwischen Zeigefinger und Daumen und hob ihr Gesicht hoch, sodass sie ihn ansehen musste. »Und Sie?«, fragte er mit rauer Stimme. »Sind Sie gebunden?« Er warf einen flüchtigen Blick auf ihre Hände. »Einen Ring tragen Sie jedenfalls nicht.«

      »Nein.« Stella schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht liiert, mein Leben im Jetset würde sich wohl kein Mann auf Dauer bieten lassen.«

      »Wie bedauerlich«, sagte Logan Cook. »Ich würde Sie aber als eine selbstbewusste Singlefrau einschätzen, die sich ihrer Attraktivität bewusst ist und anderweitig auf ihre Kosten kommt.«

      Eine Singlefrau, die nichts anbrennen lässt und sich locker-flockig durchs Leben vögelt, träfe es besser, dachte Stella, sprach es aber nicht aus. Die erotische Spannung, die plötzlich in der Luft hing, elektrisierte Stella. Sie spürte einen angenehmen Schauer durch ihren Körper rieseln und registrierte das Spannen ihrer Brüste.

      »Was tun Sie, wenn Sie nicht proben oder auf der Bühne stehen?«, versuchte sie sich auf das Interview zu konzentrieren.

      »Wir haben … gemeinsame Interessen«, antwortete Logan und lächelte seinem Partner zu.

      »Darf ich erfahren, was –«, setzte Stella an, wurde aber durch eine Handbewegung von Noah zum Schweigen gebracht.

      »Sind Sie bereit für eine neue Erfahrung?«

      Stella überlegte. Sie war kein naiver Teenager und ahnte längst, was die beiden Männer planten. Sie würden eine Gegenleistung für das Exklusivinterview einfordern. Eine Gegenleistung, mit der Stella sehr einverstanden war. Sie spürte eine wohltuende Hitze zwischen ihren Schenkeln aufsteigen. Beide Männer waren heiße Typen, äußerst attraktiv und sicher trotz ihrer Gegensätze in der Frauenwelt heiß begehrt. Und sie würde gleich in den Genuss kommen, Logan Cook und Noah Pearl von einer ganz anderen Seite kennenzulernen. Der Gedanke daran genügte bereits, um sie wahnsinnig werden zu lassen.

      »Frau Block – haben wir Sie verwirrt?«, riss Logans angenehm tiefe Stimme sie aus den Gedanken.

      Sie blickte auf und lächelte. »Nein«, sagte sie. »Das geht nicht so schnell. Also – was für eine Erfahrung soll das sein, meine Herren?«

      Logan tauschte einen kurzen Blick mit seinem Partner, dann machte er eine einladende Geste. »Folgen Sie mir.«

      Stella stellte ihr leeres Glas auf einem Tisch ab, dann folgte sie ihm aus dem Raum. Noah war ihr auf den Fersen.

      Als sie in der Halle vor einer Tür angekommen waren, wandte sich Logan zu ihr um. »Ich muss nicht betonen, dass das, was wir Ihnen jetzt zeigen werden, niemals in der Zeitung stehen wird. Es ist unser bestgehütetes Geheimnis, Frau Block.«

      »Sicher.« Stella nickte. Ihre Spannung auf das, was hinter der Tür auf sie wartete, wuchs ins Unermessliche. »Diskretion und Journalismus sind keine Gegensätze«, versprach sie. Längst schon hatte sie eine fiebrige Erregung ergriffen. War sie jetzt dem Geheimnis der beiden Magier auf der Spur? Würde sie gleich erfahren, was sie hüteten wie ihren Augapfel?

      »Gut.« Logan nickte, dann zog er einen Schlüssel aus der Hosentasche, schob ihn in das massive Schloss der Tür und


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