Gehorche, Sklavin! Erotischer SM-Roman. Corinne du Pré
des Weges zurückgelegt hatten. Man brachte sie hierher zurück, natürlich habe ich die beiden Polizisten fürstlich belohnt. Es versteht sich von selbst, dass die beiden Mädchen bestraft worden sind!«
»Welche Strafe haben sie erhalten?«
»Ach, das sage ich dir jetzt nicht. Du sollst deinen Aufenthalt hier mit positiven Gedanken beginnen!«
Im Haus wurden sie von einer stämmigen und ziemlich beleibten Frau begrüßt. Sie trug einen kurzen, geblümten Kittel und um die Taille einen Gürtel, an dem eine kurze Reitpeitsche hing. Katrin schätzte diese Frau auf Mitte bis Ende vierzig. Sie sprach Englisch mit einem Akzent, den Katrin nicht kannte.
»Das ist unsere Umm-el-harim«, stellte Lady Hunter sie vor. »Das bedeutet ›Mutter‹ oder ›Herrin‹. Aber wir alle nennen sie nur ›Mama Tembo‹. Sie passt auf, dass ihr alle immer schön lieb seid und euch an die Hausordnung haltet. Und Kemal ist, wie ich bereits sagte, ihr Ehemann – auch schon seit elf Jahren, beide stammen aus Marokko. Er ist unser Chauffeur, Hausmeister, Gärtner und Aufseher.«
Das Bad, das Katrin dann nehmen konnte, war wohltuend und entspannend. Wieder sprach sie in Gedanken zu sich selbst: Ruhe bewahren ist jetzt das Wichtigste. Nicht die Nerven verlieren! Ich lebe noch. Und ich will weiterleben, aber nicht als Sklavin einer überspannten Millionärswitwe.
Nach einer Weile betrat Lady Hunter das Badezimmer. Sie sagte zu Katrin: »Ich möchte dir beim Waschen behilflich sein. Steh auf und stell dich mit dem Rücken zu mir!« Sie begann dann, Katrin einzuseifen, dabei sagte sie: »Du bist ein hübsches Mädchen, was für ein herrlicher Hintern! Du wirst unseren Gästen viel Freude bereiten!«
»Was meinen Sie damit?«
»Dass du schön lieb zu ihnen sein musst.«
»Also Prostitution. Zwangsprostitution!«
»Diese Worte möchte ich nicht noch einmal von dir hören! Wir befinden uns hier in einer islamischen Republik und es gilt das Gesetz der Scharia. Danach gelten Prostitution und Ehebruch als Unzucht, deshalb ist so was bei Strafe verboten. Du erbringst eine Dienstleistung, weiter nichts. Das ist nicht anders, als wenn eine Kellnerin fröhlich und gut gelaunt ihre Gäste bedient.«
Lady Hunter ergriff die Handbrause, um den Seifenschaum von Katrins Körper zu spülen. Sie wollte dann wissen: »Sag mal, was sind das für Striemen auf deinem Po?«
»Das war noch in Marseille, ein widerlicher Schmierlappen namens Paul hat mich mit einer Lederpeitsche vermöbelt. Er gehört zu der Bande, die mich entführt hat.«
»Sonst haben sie dir nichts getan?«
»Nein, Gott sei Dank!«
»Wie sieht’s denn mit deinem Liebesleben aus?«
»Ich habe einen festen Freund in Deutschland. Er hat mich auch schon in Marseille besucht.«
»Liebst du ihn?«
»Diese Frage habe ich mir noch gar nicht gestellt, ehrlich gesagt. Ja, ich glaube schon, dass ich ihn liebe.«
»Und er – liebt er dich?«
»Gesagt hat er es mir noch nie. Ich gehe mal davon aus, dass er es tut.«
Lady Hunter fuhr mit den Fingerspitzen über die leicht angeschwollenen Striemen und sagte: »Ich gebe dir nachher eine Salbe, sie enthält Hamamelis- und Schafgarbenextrakt, sie wirkt gegen Schwellungen und Entzündungen und zieht ganz schnell in die Haut ein. Die trägst du alle zwei Stunden und vor dem Schlafengehen auf, hörst du?«
»Ja, vielen Dank!«
Lady Hunter rubbelte Katrin dann mit einem Badetuch trocken, als sei sie ihre kleine Tochter, die sie liebevoll versorgte. Katrin bekam dann einen Baumwollslip, Shorts, ein ärmelloses Top und Sandalen. Sie zog sich an und wurde ins Esszimmer geführt, wo an einem langen Holztisch schon vier Personen Platz genommen hatten. Links saß ein sehr schönes Mädchen, daneben ein ebenfalls gut aussehender Junge, ferner Mama Tembo und Kemal.
Lady Hunter erklärte Katrin: »Also, kleines Fräulein, Mama Tembo und Kemal kennst du ja bereits, das Mädchen heißt Axana und der Junge Burhan, wir nennen ihn aber alle Bubu.«
Wie Katrin später erfuhr, war Axana fünfzehn Jahre alt und »Tingitanierin«. Die Stadt Tanger hieß ehemals »Tingis« und war die Hauptstadt des tingitanischen Mauretanien. Deshalb hießen ihre Bewohner »Tingitanos«. Bubu hingegen war Araber und sechzehn Jahre alt. Beide waren von ihren Eltern verkauft worden und bereits seit vier Jahren bei Lady Hunter.
Zwei junge Frauen servierten dann das Essen. Sie trugen, wie auch Axana und Bubu, Lederhalsbänder mit Eisenringen daran. Lady Hunter stellte auch diese Frauen vor: »Das sind Brooke und Nancy, zweiundzwanzig und dreiundzwanzig Jahre alt, beide kommen aus Rumänien, die englischen Namen habe ich ihnen gegeben. Sie sind unsere Köchinnen und Wasch- und Putzfrauen, sie stellen auch den Ziegenkäse her, den wir einmal wöchentlich in Nouakchott auf dem Markt verkaufen. Die Ziegen versorgen und melken gehört auch zu ihren Aufgaben.«
Wie Katrin später von Brooke erfuhr, waren Brooke und Nancy mit falschen Versprechungen nach Frankreich gelockt worden. Sie wurden dort zunächst in ein Bordell gesteckt, dann aber an Mädchenhändler verkauft und nach Mauretanien verschleppt. Lady Hunter hatte sie wenig später – wegen ihres Alters zu einem sehr geringen Preis – ersteigert. Wenn ein Mädchen sechzehn Jahre alt geworden war, verlor es auf den orientalischen Sklavenmärkten mit jedem weiteren Geburtstag an Wert.
Zu essen gab es mit Ziegenkäse gefüllte Hacksteaks, Süßkartoffeln und einen Salat aus Tomaten, Oliven und Artischockenherzen, dazu eine Fruchtschorle. Katrin aß mit gutem Appetit, sie war völlig ausgehungert, was sie aber aufgrund der nervlichen Anspannung der letzten Tage gar nicht wahrgenommen hatte.
Nach dem Essen wurde Katrin von Brooke in die zweite Etage des Hauses geführt, wo sich die Schlafräume der Sklaven befanden. Im ersten Stock gab es sechs Gästezimmer, jedes mit Doppelbett ausgestattet, Waschräume, Duschen und Toiletten. Katrin bekam ein eigenes Zimmer, auch Bubu und Axana hatten ein Zimmer für sich. Nancy und Brooke sowie Mama Tembo und Kemal bewohnten jeweils gemeinsam einen Raum. Katrin entkleidete sich bis auf den Slip, legte sich ins Bett und sank sofort in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
***
Am nächsten Tag fühlte sich Katrin bedeutend besser, zumal zunächst einmal Ruhe in ihr Leben eingekehrt war. Seit den Peitschenhieben in Marseille, den zwangsweise verabreichten K.-o.-Tropfen und den Spritzen war ihr ja nichts mehr angetan worden.
Nach dem Frühstück machte Lady Hunter Katrin mit dem üblichen Tagesablauf und der Hausordnung vertraut. Weil Katrin gutes, flüssiges Englisch sprach, bekam sie die Order, Axana, Bubu, Brooke und Nancy Englischunterricht zu erteilen. Dieser sollte täglich – außer am Sonntag – vormittags von zehn bis elf Uhr dreißig im Esszimmer stattfinden.
»Ich wünsche, dass meine Mitarbeiter Englisch sprechen, lesen und schreiben können!«, erklärte Lady Hunter. Wieder hatte sie das Wort »Sklaven« vermieden. »Sie sind ab sofort deine Schüler und haben dir zu gehorchen«, fuhr sie fort. »Wer den erforderlichen Lerneifer vermissen lässt und die Hausaufgaben nicht gewissenhaft erledigt, wird bestraft. Das gilt besonders für Bubu, der tut sich noch schwer damit. Und das Englisch von Brooke und Nancy ist auch ziemlich holprig. Bisher habe ich persönlich den Unterricht erteilt, doch das übernimmst jetzt du, die dadurch gewonnene Zeit kann ich sehr gut anderweitig verwenden. Was die Strafen betrifft: Auf Ungehorsam und Verstöße gegen die Hausordnung steht die Prügelstrafe. Heute Abend gibt es einen Vollzug, dann kannst du sehen, wie so was vonstattengeht.«
»Wer wird denn geprügelt und wofür?«, wollte Katrin wissen.
»Das ist gut, dass du danach fragst«, erwiderte Lady Hunter. »Es ist Bubu, der sich Schläge verdient hat. Mama Tembo fand heute Morgen Spermaflecken in seiner Bettwäsche, also hat er onaniert. Er weiß, dass das verboten ist und muss gehorchen lernen. Er bekommt dreißig Stockhiebe plus Extrastrafe. Jedwede sexuelle Betätigung findet nur mit meiner Erlaubnis und unter meiner Aufsicht statt! Fleiß, Ordnung, Sauberkeit und Keuschheit – so lauten hier die obersten