Western Helden 20 – Erotik Western. Nolan F. Ross

Western Helden 20 – Erotik Western - Nolan F. Ross


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      »Ich bin eine Heilerin«, erwiderte Ruth. Ihre Stimme war ruhig. Sie hatte die Angst bereits hinter sich gelassen.

      »Zum Glück bin ich nicht krank«, lachte der Glatzkopf. »Es geht mir sogar ausgesprochen gut, wie du unschwer erkennen kannst.« Bei dieser Bemerkung deutete er auf die grandiose Beule in seiner Hose.

      »Jetzt zieh dir endlich deine Klamotten aus.«

      »Was soll der Blödsinn?«

      Der Schlaksige mit dem Zigarren­stumpen trat in den Wagen. »Du kannst dich mit der Lady vergnügen, wenn ich mit ihr fertig bin. Schließlich bin ich der Boss. Was ist, Baby?«, wandte er sich an Ruth. »Bist du bereit für einen scharfen Ritt?«

      Die Angesprochene sah den Schurken furchtlos an.

      »Dafür wirst du in der Hölle schmoren«, zischte sie.

      »Das mag sein. Vorher werde ich mit deinem Körper allerdings noch den Himmel erkunden!«

      »Niemals!« Ruth schüttelte entschlossen den Kopf. »Wenn du mich willst, wirst du mich mit Gewalt nehmen müssen.«

      »Das dürfte kein Problem sein.«

      Der Glatzkopf griff in ihre Haare und zog sie zu sich. Ruth stieß einen Schmerzensschrei aus.

      »Hast du nicht verstanden, was ich gesagt habe?«, herrschte ihn der dürre Kerl an. »Stell dich gefälligst hinten an und … was ist das?«

      »Was meinst du?«

      »Halt einfach mal die Klappe! Sind das nicht Stimmen?«

      Bevor er eine Antwort auf seine Frage bekam, bellte ein Schuss auf.

      »Sieh mal nach, was da los ist!«

      Der Glatzkopf eilte aus dem Wagen. Als er ein fremdes Pferd neben seinem auf dem Boden liegen Kumpel stehen sah, stolperte er unbeholfen vom Wagen.

      »Was zur Hölle ist passiert?«

      Er kniete sich neben den Schwachkopf, den sie als Wache zurückgelassen hatten. Wer immer für seinen Tod verantwortlich war, musste sich noch hier verstecken. Er würde ihn finden und aus den Stiefeln pusten.

      Plötzlich bellte ein Schuss auf. Ein grauenvoller Schmerz zuckte durch seinen Fuß. Die Glatze fiel in den Staub. Nun wusste er, wo sich der Angreifer versteckt hatte. Cassidys graue Augen waren allerdings das Letzte, was er in seinem Leben sah.

      »Ich bin gleich wieder bei dir, Süße. Rühr dich nicht von der Stelle, hast du das verstanden?«

      Nachdem zwei weitere Schüsse gefallen waren, rannte der schlaksige Kerl nach draußen. Ruth hatte nicht vor, sich an seine Anweisung zu halten.

      Sie musste sofort von hier verschwinden. Dazu rappelte sie sich auf und schlich nach vorn. Als sie vor dem Wagen zwei Leichen sah, huschte ein grimmiges Lächeln über ihr Gesicht. Die Bastarde hatten nur bekommen, was sie verdient hatten.

      Dem Rappen nach zu urteilen, musste der Fremde noch in der Nähe sein. Ihr Blick fiel auf die Winchester, die neben der Bank lehnte. Die Galgenvögel schienen allen Ernstes zu glauben, dass eine Frau nicht mit der Waffe umgehen konnte.

      Entschlossen nahm Ruth das Gewehr an sich. Ohne das geringste Geräusch zu verursachen, glitt sie vom Wagen.

      Ihr Peiniger richtete gerade seinen Colt auf einen unbekannten Mann, der sich unter dem Wagen versteckt haben musste. Er hatte ein stoppelbärtiges Gesicht. Unter seinem rechten Auge verlief eine zart schimmernde Narbe, die nur von einem Messer stammen konnte. Der Kerl hatte in seinem Leben bestimmt schon einige harte Fights überstanden.

      Als der Anführer der Ganoven den Hahn seines Colts spannte, sah sie direkt in die Augen des Fremden. Der Blick traf sie mitten in ihr Herz.

      Einen Moment lang überlegte Ruth, warum sie plötzlich so sicher war, dass dieser Mann ihr nichts antun würde. Zumindest nichts Schlimmes …

      Entschlossen stieß sie einen Pfiff aus. Der Kerl mit dem Zigarrenstumpen wirbelte herum. Dann zerfetzte ein Schuss die Stille.

      *

      Als der Bastard die Mündung seines Colts direkt auf Cassidys Kopf gerichtet hatte, hob der Abenteurer seinen Arm. Aber er würde die Mündung seines Peacemakers nicht mehr rechtzeitig auf seinen Feind richten können. Sein Gegner musste schließlich nur noch den Abzug durchziehen.

      Doch plötzlich erschien ein Engel. In den Händen hielt diese wundervolle Erscheinung ein Gewehr.

      Im Bruchteil einer Sekunde nahm Cassidy alles in sich auf. Ihre sonnengebräunte Haut. Ihre pechschwarzen Haare, die das Gesicht sanft umrahmten. Ihre fein geschwungenen Lippen, die er nur zu gern einmal küssen würde.

      Als die himmlische Erscheinung einen Pfiff ausstieß, war der Augenblick vorbei. Sein Feind wirbelte herum. Cassidys Waffenarm schnellte hervor. Bevor er aber den Abzug durchziehen konnte, bellte bereits ein Schuss auf.

      Der Galgenvogel starrte die Frau, die ihm eine Ladung heißes Blei verpasst hatte, ungläubig an. Dann kippt er um wie ein gefällter Baum.

      »Warum haben Sie vorher gepfiffen? Jede andere Frau hätte ihn einfach umgenietet.«

      Cassidy stand auf und klopfte sich den Staub von der Hose. Dann hob er seinen Hut auf und setzte ihn sich auf seine schwarzen Haare. Eine Strähne lugte keck darunter hervor.

      »Ich schieße niemanden in den Rücken«, entgegnete die unbekannte La­dy. Sie repetierte die Waffe und richtete sie nun auf Cassidy.

      »Ich hoffe, Sie pusten mich mit dem Ding nicht auch noch aus den Stiefeln. Darf ich mich zumindest noch vorstellen, bevor Sie mich umlegen? Mein Name ist Cassidy.«

      Mit einer lässigen Bewegung tippte sich der Abenteurer an seinen Hut.

      »Cassidy. Einfach nur Cassidy?«

      Er nickte ihr lächelnd zu.

      »Ein Mann. Ein Name. Gibt es daran etwas auszusetzen?«

      »Nein natürlich nicht. Ich bin Ruth.«

      Auch wenn sie den Lauf der Winchester nun senkte, zweifelte Cassidy keine Sekunde daran, dass sie die Waffe bei Gefahr sofort wieder hochreißen und ihm eine Kugel in den Pelz brennen würde. »Was treibst du denn in dieser trostlosen Gegend, Cassidy?«

      »Ich bin auf dem Weg nach Cheyenne. Dort will ich mir einen Job suchen.«

      »Dann bist du keiner von den Galgenvögeln, die mich schänden wollten?«

      »Ich habe mit den Verbrechern nichts zu schaffen. Ich dachte nur, dass du vielleicht etwas Hilfe gebrauchen könntest.«

      »Ich komme ganz gut allein klar«, erwiderte die braun gebrannte Schönheit fast trotzig.

      »Du kannst mit der Winchester wirklich ganz gut umgehen. Gut, dann kann ich mich ja wieder auf den Weg machen.«

      »Nicht so schnell, Cowboy. Ich habe mich doch noch gar nicht für deine Hilfe bedankt. Ohne dein Eingreifen wäre ich … Wären sie…«

      Ruth schwieg. Es gab keine Worte für die grauenvollen Dinge, die ihr die Bastarde angetan hätten.

      »Nicht der Rede wert«, winkte Cassidy lässig ab und verstaute seinen Peacemaker wieder im Holster. Er sah sie an. Kein Wunder, dass die Männer bei ihrem Anblick nur noch an eines denken konnten.

      Die Frau war auch ganz nach Cassidys Geschmack. Ihre vollen Brüste schienen nur darauf zu warten, dass er sie endlich aus der groben Baumwollbluse befreite. Ihr knackiger Hintern hatte bestimmt schon so manchen Mann auf unanständige Gedanken gebracht. Zwischen ihren wohlgeformten Schenkeln würde er ein ganz besonderes Vergnügen finden.

      Wenn sie sich bei ihm auf eine weibliche Art für sein Eingreifen bedanken wollte, würde er sie bestimmt nicht daran hindern.

      *

      Der Kerl war wirklich heiß. Ruth wusste nur zu gut, dass sie einen Mann wie diesen Cassidy nicht mit ihrer Winchester bekämpfen


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