Dein Licht, das mich umfängt. Avon Gale
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Deutsche Erstausgabe (ePub) Juni 2020
Für die Originalausgabe:
© 2015 by Avon Gale
Titel der amerikanischen Originalausgabe:
»Let the Wrong Light In«
Originalverlag:
Published by Arrangement with Dreamspinner Press LLC, 5032 Capital Circle SW, Ste 2, PMB# 279, Tallahassee, FL 32305-7886 USA
Für die deutschsprachige Ausgabe:
© 2020 by Cursed Verlag
Inh. Julia Schwenk
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,
des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung
durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile,
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit
Genehmigung des Verlages.
Bildrechte Umschlagillustration
vermittelt durch Shutterstock LLC; iStock
Satz & Layout: Cursed Verlag
Covergestaltung: Hannelore Nistor
Druckerei: CPI Deutschland
Lektorat: Debora Exner
ISBN-13: 978-3-95823-823-7
Besuchen Sie uns im Internet:
www.cursed-verlag.de
Aus dem Englischen von Charlotte Roiß
Liebe Lesende,
vielen Dank, dass ihr dieses eBook gekauft habt! Damit unterstützt ihr vor allem die Autorin des Buches und zeigt eure Wertschätzung gegenüber ihrer Arbeit. Außerdem schafft ihr dadurch die Grundlage für viele weitere Romane der Autorin und aus unserem Verlag, mit denen wir euch auch in Zukunft erfreuen möchten.
Vielen Dank!
Euer Cursed-Team
Klappentext:
Nachdem Avery seinen Traumjob als Juniorpartner in einem Architekturbüro ergattert hat, muss er feststellen, dass die Arbeit teilweise gar nicht so traumhaft ist, wie er es sich vorgestellt hat. Vor allem sein Chef Malin Lacroix, der ständig seine Entwürfe ablehnt, treibt ihn regelmäßig in den Wahnsinn. Als irgendwann tatsächlich einer von Averys Gebäudeplänen umgesetzt werden soll, muss er wohl oder übel mit Malin zusammenarbeiten. Die gegenseitige Abneigung entlädt sich allerdings in einem ziemlich heißen Zusammenstoß, bei dem die beiden so unterschiedlichen Männer herausfinden, dass sie eine gemeinsame Vorliebe teilen. Werden sie die härtere Spielart der Leidenschaft weiter zusammen erkunden oder ist ihnen das Risiko und ihr Altersunterschied doch zu groß?
Für meine Mutter,
die mich dazu ermutigt hat, Geschichten zu erzählen,
lange bevor ich gelernt habe, sie niederzuschreiben.
Für Eric, Robin, Kristen und Jen,
weil sie irgendwie immer wissen, wann sie ein Anker und wann ein Gewittersturm sein müssen.
Und für Morgan und Eileen,
die mich wieder etwas bauen ließen, als ich glaubte,
vergessen zu haben, wie man zeichnet.
Die andauernde Unterstützung und Ermunterung von euch allen bedeutet mir mehr als ich in Worte fassen kann.
Genau wie eure Geduld mit meinem übertriebenen Gebrauch von Metaphern.
Ich liebe euch, Leute!! <3
Kapitel 1
Der zigste Entwurf, der wieder auf seinem Tisch landet – begleitet von einer knappen Notiz, die im Prinzip auf gar keinen Fall lautet –, ist der sprichwörtliche, nachhaltige und umweltfreundliche Tropfen, der für Avery Hextall das Fass zum Überlaufen bringt.
Er ist schon seit zwei Jahren im Architekturbüro Ratcliff and Roberts angestellt und hat sich geduldig zum Juniorpartner hochgearbeitet. Als er sich dann an einem ergonomisch designten Tisch wiedergefunden und seinen eigenen Anrufbeantworter erhalten hat, dachte er, dass sein erstes Projekt nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Leider hat man ihm einen Projektmanager vor die Nase gesetzt, der ein Despot sondergleichen ist und eine diebische Freude daran hat, jeden einzelnen Entwurf abzulehnen, den Avery ihm vorlegt.
Er hat keine Ahnung, was er getan hat, um Malin Lacroix zu verärgern, aber was immer es ist, er ist offenbar deutlich besser darin als im Entwerfen von Gebäuden. Fuck. Man denke nur an all die Studienkredite, die er sich hätte sparen können, wenn er das vorher gewusst hätte.
Sein letzter Entwurf allerdings… Er ist wirklich stolz darauf und ist sich sicher gewesen, dass er es am Schreibtisch von Projektmanager Kleinkariert vorbeischaffen würde. Er hat drei Wochen seines Lebens damit verbracht, von Kaffee gelebt, der mit zwei dieser Fünf-Stunden-Energy-Zusätze aufgepeppt war, und nichts als Frosted Flakes gegessen. Er ist sich ziemlich sicher, das verdammte Ding sogar im Schlaf weiter designt zu haben – wenn er denn irgendwann geschlafen hatte. Da ist er sich immer noch nicht sicher.
Eine Sache weiß er allerdings mit Sicherheit: Er hat sich während dieser Zeit in die Grundrisse von jedem Gebäude vertieft, das er je geliebt hat, und über jedem Design aus dem Masterstudium gebrütet, das er je angefertigt hat. Zur Hölle, er hat sich sogar den Mist angesehen, den er im Kunstunterricht der fünften Klasse gezeichnet hat, und seine Mutter gefragt, ob sie seine Lego-Kreationen besonders innovativ und nachhaltig fand. Sie hat ihm sehr ruhig gesagt, er solle ein wenig schlafen, und dann aufgelegt. Avery hat das als Nein interpretiert.
Als er fertig war, hat er das Ganze zu seinem Freund aus dem Master, Blake Everett, geschickt, der selbst als Architekt in einem preisgekrönten Büro in Seattle arbeitet. Dann ist er in seinem Wohnzimmer auf und ab gelaufen, hat Zigaretten geraucht, die irgendein Mädel vor ein, zwei Monaten in seiner Wohnung vergessen hat, und darauf gewartet, dass Everett zurückschreibt.
Everetts Antwort kam ein paar Stunden später – fick dich, du verdammter, brillanter Bastard – und Avery hat seiner Katze – oder seinem Kissen – ein High Five gegeben. Wie auch immer. Er ist wirklich müde gewesen. Und dann ist er unverzüglich ins Bett gegangen, auch wenn es zwei Uhr an einem Samstagnachmittag gewesen ist.
Den nächsten Tag hat er damit verbracht, fieberhaft seinen Entwurf aufs Einreichen vorzubereiten, und zwei Bier getrunken. Er hat bei der E-Mail an Lacroix auf Senden gedrückt, als alles hochgeladen war, hat sich ein paar lesbische Pornos auf dem Spice Channel angesehen und ist dann auf der Couch eingeschlafen.
Am Montagmorgen ist er in der festen Überzeugung zur Arbeit spaziert, dass er es endlich geschafft hat, dass er endlich ein Design von Avery Hextall nicht nur auf einem Computerbildschirm sehen wird. Die nächsten zwei Wochen ist er wie ein Drachen durch die Lüfte gesegelt, genau bis vor zwei Minuten, als er vom Mittagessen zurückgekommen ist.
Da liegt er, sein Entwurf, genau in der Mitte des Tisches, mit Lacroix' sauberer Handschrift in roter Tinte auf dem Deckblatt. Lacroix benutzt rote Tinte, weil er ein sadistischer Hurensohn ist. Oder vielleicht hat er eine wiederkehrende Highschool-Mathelehrer-Fantasie. Was auch immer. Avery weiß, was das bedeutet, bevor er es überhaupt liest, und es fühlt sich an, als hätte eine Gewitterwolke gerade einen Sturm auf seinen Drachen losgelassen und das verdammte Ding in einem Baum verheddert.
Oder so etwas in der Art. Scheiß drauf. Er ist zu wütend für passende Metaphern.
Er ist stocksauer. Und er wird sich ein paar gottverdammte Antworten besorgen. Nämlich was Lacroix' Notiz – zu kompliziert angesichts