Dein Licht, das mich umfängt. Avon Gale
gebaut, egal, was die langweiligen, bösen Bauunternehmer und Geschäftsleute zu tun versuchen. Und er ist Lacroix dankbar, dass er sich fast ausschließlich mit ihnen beschäftigt, obwohl er manchmal in einigen Punkten nachgibt, von denen Avery sich wirklich wünscht, er würde standhaft bleiben. Er lernt – zähneknirschend –, dass es ein Teil des Prozesses ist. Es könnte ein sehr faszinierendes Verfahren sein – trotz des gelegentlichen Aufflackerns seines Temperaments und des Verkümmerns seiner künstlerischen Seele –, wenn er nicht wegen Lacroix vor Lust entbrannt wäre.
Er erlebt eine höllische Woche, in der die Investoren plötzlich eine Menge über Kapitalkosten, Bauauflagen und Kapazitätsstudien sagen – Dinge, die er theoretisch aus seinem Wirtschaftsunterricht kennt, die Lacroix aber nicht glücklich zu machen scheinen. Damit verbunden ist eine ermüdende Menge an E-Mails. Avery schläft beinahe am Schreibtisch ein und hat das Gefühl, dass AutoCAD mit seinem Gehirn verschmolzen ist. Er kann sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal die Arbeit verlassen hat, als es draußen hell war.
Oder wann er das letzte Mal bei Tageslicht angekommen ist.
Avery ist in Lacroix' Büro. Und es ist spät – fast halb zehn Uhr abends. Er hat vor etwa einer Woche den Überblick verloren, welcher Tag gerade ist, aber er glaubt, es könnte Dienstag sein. Oder Donnerstag? Er ist sich jedenfalls sicher, dass ein D drin ist. Er sitzt auf dem Stuhl, der normalerweise gegenüber von Lacroix' Schreibtisch steht, und wie üblich hat er ihn so gedreht, dass er seine Füße auf den anderen Stuhl oder sogar auf Lacroix' Schreibtisch legen kann – obwohl er sie zugegebenermaßen nicht lange dort lässt. Diesmal sitzt er nur todmüde auf dem Stuhl und sieht Lacroix bei seinem fünfundsiebzigsten Telefonat des Tages zu. Er kann nicht einmal die Energie aufbringen, sich zu strecken.
Lacroix ist offensichtlich nicht zufrieden mit seinem Gesprächspartner. Er schreit nicht. Er erhebt nur selten die Stimme, zeigt kaum Temperament, es sei denn, es ist Avery, der ihn wütend macht. Aber er ist so angespannt, dass er aussieht, als würde sein Kiefer irgendwann während des Telefonats brechen. Alles, was er sagt, ist: »Ja, ich verstehe. Ja. Natürlich werden wir das. Ja, das ist völlig verständlich.« Doch er sieht aus, als wolle er sagen, dass sein Gesprächspartner ein verdammter Idiot ist, und sein Telefon nach etwas werfen.
Avery wünscht sich, er würde es tun, einfach, weil es etwas Neues wäre.
Als er das Gespräch beendet, lehnt Avery seinen Kopf gegen den Stuhl und unterdrückt ein Gähnen. »Stellen sie sich wieder an, oder was?« Sein Tonfall ist mild. Er ist zu müde, um absichtlich trotzig oder lästig zu sein.
Lacroix antwortet – lauter harte, wütende Silben. Eine Sekunde lang ist Avery besorgt, dass er verrückt geworden ist, weil er absolut keine Ahnung hat, was die Worte bedeuten. Und er braucht ein paar Augenblicke, um zu erkennen, dass das daran liegt, dass Lacroix gerade nicht Englisch gesprochen hat.
Avery hat Lacroix noch nie eine andere Sprache als Englisch sprechen hören. Tatsächlich hat Avery ihn auf ihrer letzten Fahrt zur Knight-Baustelle immer wieder gebeten, ihm beleidigende Sätze auf Französisch beizubringen, damit er Leute damit anschreien kann, wenn er wütend wird. Lacroix lehnte ab, weil er Spaß hasst. Also schrie Avery sie einfach auf Englisch an und bekam einen Vortrag über Professionalität. Man konnte es dem Mann einfach nicht recht machen.
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