Heathens Ink: Mein Heiler. K.M. Neuhold

Heathens Ink: Mein Heiler - K.M. Neuhold


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Beine und meinen Arsch phänomenal aussehen. Aber sie bringen meine Füße um, deshalb brauche ich nach dem Tanzen eine Pause. Wenn du deine Karten richtig ausspielst, lasse ich mich vielleicht überreden, sie irgendwann nur für dich zu tragen.«

      Gages Gesicht läuft feuerrot an und er reißt die Augen auf.

      Er wird eine spaßige Herausforderung, das weiß ich jetzt schon.

      Gage

      Mir schießt die Vorstellung in den Kopf, wie Beck seine straffen Beine um meine Mitte schlingt und sich die Absätze seiner Schuhe in meine Oberschenkel bohren, während ich in ihn stoße.

      Heiße Lust sammelt sich in meiner Magengrube und raubt mir den Atem.

      Ich habe nicht mehr so empfunden, seit Johnny gestorben ist. Nicht, dass ich in den letzten acht Jahren im Zölibat gelebt habe. Aber dieses Gefühl allumfassenden Verlangens ist etwas, von dem ich dachte, ich würde es nicht mehr empfinden können.

      Schuldgefühle folgen dieser Welle der Lust auf dem Fuße.

      Ich habe Johnny versprochen, dass er bis zu meinem Tod der Einzige für mich sein würde. Ich habe nie die schreckliche Möglichkeit in Betracht gezogen, dass er weg ist und ich noch immer hier sein würde.

      ***

      Als wir die Bar betreten, sehe ich, dass die Jungs ein paar Tische in der hinteren Ecke in Beschlag genommen haben. Sie alle wirken in letzter Zeit so glücklich. Alle berühren sich, küssen sich oder sehen ihre Partner sehnsüchtig an.

      Ich freue mich für sie, aber es ist nicht schön, der Außenseiter zu sein.

      »Einziger Single in der Gruppe?«, stellt Beck fest, als er meinem Blick folgt.

      »Owen ist Single.« Ich deute auf den einzigen meiner Freunde, der nicht in einer Beziehung ist. Aber er scheint sehr zufrieden damit zu sein und nicht so schmerzhaft einsam wie ich. »Aber ansonsten schon.«

      »Das ist beschissen.«

      Ich zucke mit den Schultern. Es ist beschissen, aber ich habe nie erwartet, dass meine Freunde wie ich für den Rest ihres Lebens einsame, armselige Mistkerle sind.

      »Was trinkst du?«, frage ich und drehe mich zur Bar um.

      »Bier vom Fass, was auch immer sie dahaben. Ich bin nicht wählerisch.«

      Meine Überraschung muss mir anzusehen sein, denn Beck stemmt eine Hand in die Hüfte und blickt mich böse an.

      »Du hast gedacht, ich würde einen ausgefallenen Cocktail wollen, nicht wahr?«, beschuldigt er mich.

      Anstatt mich selbst zu belasten, ignoriere ich die Frage, winke den Barkeeper heran und bestelle zwei Bier vom Fass. Sobald wir unsere Getränke haben, dreht sich Beck zu mir und lächelt mich süß an.

      »Ich kann für heute Nacht dein Liebling sein, wenn du willst«, bietet er an und klimpert dann mit seinen unendlich langen Wimpern.

      »Mein Liebling?«

      »Ja, du weißt schon, dein Mann, dein Süßer, dein Honigbienchen…«

      »Okay, ich hab's verstanden.« Ich hebe die Hände, als würde ich all die kitschigen Spitznamen abwehren wollen, die er vorschlägt.

      »Ich will nur helfen.«

      »Das weiß ich zu schätzen, aber wenn ich mit einem Liebling da rübergehe, müssten sie annehmen, dass die Körperfresser gekommen sind.«

      »Du hast nicht oft Dates?«

      »Versuch es mit nie«, korrigiere ich ihn.

      Beck trinkt einen Schluck von seinem Bier und ich bin beeindruckt, dass er nicht einmal einen Abdruck seines roten Lippenstifts auf dem Glas hinterlässt. Ich frage mich, ob er verwischt, wenn er ausgedehnt rummacht oder ob er je einen Schwanz mit seinem Lippenstift beschmiert hat.

      »Was ist mit Sex?«

      Ich verschlucke mich an meinem Bier.

      »Was ist mit Sex?«

      »Hast du welchen?«, fragt Beck beiläufig.

      »Das ist direkt, vor allem, da wir uns nicht kennen.«

      Beck zuckt mit den Schultern.

      »Mir war nicht klar, dass du prüde bist.«

      »Ich bin nicht prüde. Ich will nur mein Sexleben nicht mit einem Fremden besprechen«, fauche ich.

      »Du bist temperamentvoll. Das gefällt mir.«

      Ich schnaube verärgert. Ich hätte abhauen sollen, als er sich umgezogen hat. Ich muss den Verstand verloren haben.

      »Komm mit, bevor ich meine Meinung ändere.« Mit einem Nicken deute ich auf meine Freunde und Beck folgt mir.

      Sobald wir in der Nähe der Tische sind, spüre ich, wie sich sieben Blicke in mich bohren. Ihre Mienen reichen von besorgt bis hin zu freudiger Neugier.

      Bis auf Adam hat mich noch keiner von ihnen jemals mit einem Mann gesehen. Nicht, dass ich mit Beck zusammen bin.

      »Sieh an, sieh an, wen haben wir denn hier?«, fragt Royal.

      »Ich bin Beck«, stellt er sich selbst vor.

      »Nett, dich kennenzulernen, Beck«, sagt Royal. Das Funkeln in seinen Augen verrät mir, dass er mich später damit aufziehen wird. »Das sind meine Partner Nash und Zade. Da drüben sind Madden und sein Verlobter Thane. Adam und sein Freund Nox sitzen am Ende. Und dieser umwerfende Single ist Owen.« Royal deutet reihum auf die anderen und Beck versucht, ihm zu folgen.

      »Woher kennst du Gage?«, fragt Adam.

      »Er hat mich vor ein paar Monaten tätowiert. Ich bin ihm über den Weg gelaufen, als ich das Theater nach dem Auftritt verlassen habe. Er hat mich praktisch angefleht, mit ihm auszugehen«, übertreibt Beck. »Ich glaube, er versucht, mir an die Wäsche zu gehen«, flüstert er übertrieben laut und Royal spuckt beinahe seinen Drink aus.

      »Ich mag den Kerl«, verkündet Madden und rutscht mit seinem Stuhl zur Seite, um Platz für Beck zu machen.

      Ich bin nicht überrascht, dass Beck nach kaum dreißig Sekunden in meinen Freundeskreis passt, als würde er schon immer dazugehören. Ich habe das Gefühl, dass er einfach diese Art Mensch ist. Die Art, die überall Freunde findet und sich nie wie ein Außenseiter fühlt.

      Der Schmerz, den ich in seinen Augen gesehen habe, als er im Theater seine Schwester erwähnt hat, ist nun verschwunden, aber ich kann auch nicht behaupten, dass das Lächeln seine Augen erreicht.

      Ich höre, wie Adam Nox leise etwas zuflüstert, der daraufhin lacht. Ich habe eindeutig das Gefühl, dass sie über mich reden, aber ich ignoriere sie. Erst als Beck zu mir sieht und mir mitten in seinem Gespräch mit Madden zuzwinkert, wird mir klar, dass ich ihn angestarrt habe.

      Mein Blick richtet sich auf mein Getränk und ich bin unglaublich von den Kohlesäureblasen in meinem Glas fasziniert.

      Beck stößt mir den Ellbogen in die Rippen, dann umgibt mich die Hitze seines Körpers, als er sich näher beugt und flüstert: »Stört es dich, dass ich hier bin? Ich kann gehen, wenn das der Fall ist.«

      »Nein«, sage ich zu schnell. Ich verstehe nicht warum, aber es gefällt mir, Beck hier zu haben. Auch wenn ich ihn nicht kenne. »Bleib. Ich bin einfach… so. Ich hab die meiste Zeit über das Gefühl, als würde ich wie im Nebel durchs Leben gehen. Es ist schön, dass du hier bist, du bist voller Farbe.«

      Beck klimpert mit den Wimpern.

      »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, dass du mich magst, Gage.«

      »Ich kenne dich nicht«, stelle ich klar, um von der Behauptung abzulenken. Die Wahrheit ist, dass ich mich nicht erinnern kann, wie es ist, irgendetwas zu fühlen, geschweige denn Zuneigung oder Lust.

      »Du weißt etwas, das sonst niemand weiß.«

      »Das


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