Ein Krokodil für Zagreb. Marina Achenbach
Wellen rollen heran und lecken am Rand. Wo ist sie nur hingeraten? Wer von ihren Leuten hat je dieses Meer gesehen? So unruhig und trüb, so anders als die felsumrahmte blaue Adria, so eigenartig lebendig, denn es hebt und senkt sich sacht und unentwegt. Vor diesem Meer zieht sie den Schal fest, verschränkt die Arme vor der Brust, stemmt die Beine gegen den Boden. Sie tastet den Horizont ab, der Blick kann sich nirgends halten, sie schickt ihn den Strand entlang, der sich als schmale Linie an einem fernen Waldrand verliert.
Seka kehrt auf der Dorfstraße zurück zum Haus, ein breiter Wiesenstreifen an der Straße, weiße Gänse rupfen das taufeuchte Gras und zischen sie an, sie geht mit ihren wippenden Schritten an den Zäunen entlang bis zum Partikel’schen Haus aus blassen hellrosa und gelben Ziegelsteinen und Fachwerkbalken. Der Maler hat es mit eigenen Händen gebaut.
Und was sie denkt und nicht aufhören kann zu denken, ist: endlich allein. Sie versteht sich selbst nicht, wie kann gerade jetzt ein Glücksgefühl aufsteigen, das ist unangemessen, zu leichtsinnig, fast schändlich, aber die Freude nimmt in ihr immer mehr Raum ein. Sie ist 26 Jahre alt.
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