Todeswunsch (Blutsbündnis-Serie Buch 12). Amy Blankenship

Todeswunsch (Blutsbündnis-Serie Buch 12) - Amy Blankenship


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das Fest war, aber auf dem Schild stand: ‚Alle Paranormalen brauchen eine Einladung, um eintreten zu können‘. Er wollte es an der Tür direkt auf Augenhöhe anbringen, damit man es nicht übersehen konnte.

      Ren rieb sich sein Kinn, als er nachdenklich die Badezimmertür anstarrte. Er hatte recht gehabt, als er gedacht hatte, dass Lacey ein neutralisierendes Parfum getragen hatte, als sie gestern Nacht eingebrochen hatte. Jetzt, wo sie es alles abgewaschen hatte, konnte er sie riechen. Diese hilfreiche Macht lieh er wohl von der verliebten Miezekatze, die gerade hinter Gypsy her nach oben gerannt war.

      Er konnte ihre Angst riechen und ihren rasenden Herzschlag hören, als sie sich schnell anzog. Sie hatte ihn wieder angelogen. Was auch immer sie in dem Spiegel gesehen hatte, machte ihr große Angst, und ihm war sehr wohl klar, dass er mit Fragen nicht mehr weiterkommen würde. Da entschied er, dass genug genug war.

      Während er sein Handy aus seiner Hosentasche zog, wählte Ren mit seinen Gedanken Storms Nummer und wartete, dann lächelte er, als der Anruf mitten im ersten Klingeln beantwortet wurde.

      „Ich werde sehen, ob ich Zachary für dich von seiner Frau losreißen kann“, sagte Storm und legte auf, bevor Ren auch nur ein Wort sagen konnte. Er war nicht einmal überrascht, als die beiden Männer plötzlich bei ihm in Gypsys Wohnzimmer erschienen.

      „Was, zur Hölle, Storm?!“, beschwerte sich Zachary, während er sein nicht zugeknöpftes Hemd wieder in seine nicht zugeknöpfte Hose steckte. Er würde ein Wörtchen mit dem Zeitreisenden sprechen müssen, damit er nicht wieder einfach so in seinem Schlafzimmer erschien. Es war schon schlimm genug, dass Nachtfalke sich diesen kleinen Trick angewöhnt hatte. „Ich war gerade mit etwas sehr Wichtigem beschäftigt, wie du wohl sehen konntest!“

      „Es wird nur eine Minute dauern“, sagte Ren und grinste gemein, denn er wusste genau, womit Zachary beschäftigt gewesen war. Er kannte Storms Humor gut genug, um zu wissen, wie der Zeitreisende die Sache sah… es kam immer aufs richtige Timing an.

      Er nahm seine Sonnenbrille ab und steckte sie in seine Hemdtasche, wusste, dass er Lacey direkt in die Augen sehen musste, wenn er die Macht des Phönix‘ benutzte.

      Kapitel 4

      Lacey zog sich fertig an, wobei sie es vermied, in den Spiegel zu sehen, und jammerte leise vor sich hin. Wieso musste dieser Typ immer darauf bestehen, sie zu retten… es ging ihr gut, danke sehr. Klar hatte sie Momente, in denen sie sich zu Tode ängstigte, aber nichts, was sie nicht selbst im Griff hätte. Ihr Ärger verblasste schnell, als das Bewusstsein kam, dass die Dämonen sie gefunden hatten, und sie nicht lange genug am Leben sein würde, um es ihm zurückzuzahlen.

      Sie verschloss die Schachtel mit den Kleidern wieder, ehe sie der Wand entlang zur Tür kroch, um nicht in den Spiegel sehen zu müssen.

      Rens Lächeln wurde richtiggehend teuflisch, als der Türgriff sich bewegte, und er sich direkt vor die Badezimmertür teleportierte. Er ließ sie keinen Schritt machen, ehe er schnell seinen Arm hob, und seine Handfläche auf ihre Stirn legte, während seine andere Hand sich um ihren Hinterkopf schloss, um sie festzuhalten.

      Er beugte ihren Kopf zurück, sodass er mit seinen silbernen Augen genau in ihre schaute.

      Lacey öffnete ihren Mund, um ihn anzuschreien, aber ihre Stimme versagte, als sie plötzlich dunkle Flammen in seinen schönen, quecksilbernen Augen sah. Im nächsten Augenblick sah sie vor ihrem inneren Auge das vergangene Jahr im Zeitraffer abspielen, so schnell, dass sie kaum mithalten konnte. Die Flut an Emotionen, die den Bildern folgte, überwältigte sie.

      Erschrocken über das, was geschah, versuchte sie sich von Ren loszureißen, aber während ihr Kopf auf Hochtouren arbeitete, war ihr Körper wie gelähmt.

      Ren hielt Lacey fest, als die vielen Erinnerungen in seinen Kopf flossen, sodass er alles sehen konnte, und sogar einige der Gefühle fühlen konnte, die sie damit verband. Nur mit größter Mühe konnte er verhindern, dass er vor Überforderung in die Knie ging. Er sah alles, von dem Moment an, als sie Vincent getroffen hatte, bis zu dem Bild von der Kreatur, die durch den Badezimmerspiegel nach ihr gegriffen hatte.

      Er atmete schwer, als er die intimen Momente, die sie mit Vincent geteilt hatte, beobachtete und fühlte eine überwältigende Eifersucht und einen Hass auf den Mann, der sie in eine so gefährliche Situation gebracht hatte. Wie konnte er es wagen, sie so liebevoll zu berühren, nachdem er so mit ihrem Leben gespielt hatte?

      Nachdem er genug gesehen hatte, ließ Ren sie mit einem Knurren los, das sofort von einem lauten Klatschen gefolgt wurde, das durch den stillen Raum hallte. Sein Kopf drehte sich ruckartig zur Seite, als ihre Handfläche seine Wange traf. Er wusste, dass er die Ohrfeige verdiente, aber auf gar keinen Fall würde er sich entschuldigen für das, was er getan hatte.

      „Wie kannst du es wagen, mir das anzutun, du Arschloch?“, tobte Lacey. Als sie sah, dass die dunklen Flammen langsam aus seinen silbernen Augen verschwanden, wusste sie ohne Zweifel, dass er ihre Erinnerungen gemeinsam mit ihr gesehen hatte. „Wer, zur Hölle, meinst du, dass du bist, dass du meine privaten Gedanken sehen darfst?“

      „Ja, das ist die Reaktion, die ich meistens auch bekomme“, brachte Zachary mit einem breiten Grinsen hervor.

      Lacey schaute an Ren vorbei, um zu sehen, wer gesprochen hatte, aber konnte nur mehr einen kurzen Blick auf die beiden anderen Männer erhaschen, ehe sie sich in Luft auflösten.

      „Wieso?“, fragte Lacey scharf, wobei sie nicht einmal auf die Tatsache einging, dass sie gerade gesehen hatte, dass sich jemand aus dem Raum teleportiert hatte, als wären sie auf ihr Raumschiff gebeamt worden. Das machte sie nicht halb so nervös, wie die Tatsache, dass der Mann vor ihr gerade ihre geheimsten Gedanken gestohlen hatte. „Und du wagst es, mich eine Diebin zu nennen?“

      Ren sah mit stoischem Gesichtsausdruck auf sie hinunter. „Du hättest es mir sonst nicht erzählt, wie du dich vielleicht erinnerst… war ich so nett, und habe mehrmals höflich gefragt. Du hast mir keine Wahl gelassen, als einen mächtigen Freund zu bitten, mir zu helfen, die Antworten zu bekommen, die ich brauche. Und es ist nur gut, dass ich das getan habe, denn du sitzt ziemlich in der Patsche.“

      „Meine Probleme gehören mir, und du hältst dich da gefälligst heraus“, entgegnete Lacey barsch.

      Ren beugte sich zu ihr und grinste, als sie sich an den Türrahmen drückte, um so weit wie möglich von ihm weg zu kommen. „Nur zu deiner Information: nicht jeder hier ist böse und wir können dir vielleicht sogar aus der Patsche helfen.“ Er hob eine dunkle Augenbraue, ehe er seine Sonnenbrille wieder aufsetzte.

      „Es tut mir leid, wenn ich im Moment ein paar Schwierigkeiten damit habe, Leuten zu vertrauen… besonders Dämonen“, sagte Lacey und wünschte sich, dass er seine Sonnenbrille wieder abnehmen würde. „Vielleicht kannst du verstehen wieso.“

      „Ich erzähle dir eines meiner Geheimnisse, damit du dich besser fühlen kannst“, bot Ren leise an. „Ich bin ein Mensch, aber ich habe die Fähigkeit, die Mächte anderer Paranormaler zu… kopieren… wenn sie in der Reichweite meines Sukkubus sind.“

      Lacey runzelte die Stirn. „Sukkubus? Ich dachte, ein Sukkubus ist immer weiblich… genau genommen weiß ich, dass sie weiblich sind. Wärst du dann nicht ein Inkubus?“

      Ren schüttelte den Kopf. „Ich bin kein echter Sukkubus, wir haben es nur immer so genannt, weil ich scheinbar jede Macht aus der Luft aufsauge, wenn jemand in der Nähe ist, der irgendeine Macht hat. Es ist auch nicht so, dass ich das absichtlich tue… es passiert einfach, ob ich es will, oder nicht. Wenn mehr als ein Paranormaler in meiner Reichweite ist, dann habe ich mehr als nur eine Macht.“

      „Also bist du ein Dieb“, bemerkte Lacey mit einem zufriedenen Lächeln.

      Rens Lächeln war mindestens so breit wie ihres, als er ihre Vermutung korrigierte. „Ich kann ihnen ihre Mächte nicht wegnehmen, ich kann nur über dieselbe Macht verfügen, was recht praktisch ist, wenn ich gegen einen kämpfe.“

      „Wenn du nicht weißt, was du wirklich bist, wie weißt du dann, dass du nicht ein Dämon bist, oder zumindest ein Halb-Dämon?“, fragte sie, nun neugierig.

      „Weil Dämonenblut schwarz ist“,


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