5 mörderische Herbst Thriller - Krimi Sammelband 5003 September 2019. Cedric Balmore

5 mörderische Herbst Thriller - Krimi Sammelband 5003 September 2019 - Cedric Balmore


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hat er nichts gesagt. Es hätte mich auch gewundert, wovon er das hätte bezahlen sollen!" Bount wollte schon gehen, da fiel ihm eine Broschüre in die Hände. ZENTRUM FÜR ESOTERISCHE STUDIEN UND PERSÖNLICHKEITSBILDUNG stand dort.

      Bount blätterte ein bisschen darin herum. Das Ganze war nicht ernstzunehmen. Unbewiesene Behauptungen und Theorien gemischt mit einfacher Mystik für den Hausgebrauch. Alles war natürlich mit eindrucksvollen Illustrationen versehen. DURCH DIE BEGEGNUNG MIT DEN UNFASSBAREN MÄCHTEN DER FINSTERNIS GEWINNST DU INNERE STÄRKE UND FREIHEIT!, stand dort zu lesen.

      Wahrscheinlich steckte irgendeine obskure Sekte dahinter.

      Es ist doch immer dasselbe, dachte Bount grimmig. Erst wird mit Freiheit geworben am Ende bekommen die Leute von diesen Vereinen dann das genaue Gegenteil!

      "Hatte Clansing Kontakte zu irgendeiner Sekte?", fragte Bount.

      "Keine Ahnung. Er hatte merkwürdigen Umgang, aber ich weiß nicht, was das für Leute waren. Und viel Kontakt hatten wir nicht. Ich hatte immer das Gefühl, dass in seinem Innersten glaubte, dass niemand ihn wirklich verstehen könnte. Dadurch wirkte er ziemlich arrogant und verschlossen."

      "Vielleicht ist in er in Wahrheit ein ganz armer Hund", murmelte Bount.

      Die Vermieterin bestätigte das mit einem Nicken. "Das ist auch meine Meinung. Aber wenn er nicht bald auftaucht, um seine Miete zu zahlen - dann muss ich ihn hinauswerfen. Halten Sie mich nicht für herzlos, aber um auf die Einnahmen verzichten zu können, dazu bin ich selbst ein zu armer Hund."

      "Verstehe", murmelte Bount, während sein Blick zurück zu der Broschüre ging. Und dann fiel ihm etwas ins Auge, das zwar verdammt klein gedruckt, dafür aber auch viel interessanter war, als das ganze Gewäsch von Finsternis, Tod und Jenseits. Das sogenannte ZENTRUM hatte nämlich auch eine Adresse.

      Ein Postfach in Tucson, Arizona.

      Bount pfiff durch die Zähne.

      10

      Am nächsten Mittag saß Bount Reiniger im Büro seines Freundes Toby Rogers. Der Captain der Mordkommission ließ sein beträchtliches Gewicht auf einen Stuhl plumpsen und machte ein ziemlich verknittertes Gesicht.

      "Was ist los, Toby?", fragte Bount. "Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen!"

      Rogers atmete tief durch und schnappte erst einmal nach Luft. Als er genug davon eingesogen hatte, schnaubte er: "Welche Laus mag das schon gewesen sein, Bount!"

      "Ich bin gespannt!"

      "Du natürlich! Mit deinen verdammten Extrawürsten. Stephenson, unser Schrift-Experte wird wahrscheinlich für mindestens ein halbes Jahr sauer auf mich sein, weil ich durchgesetzt habe, dass deine Sache vorgezogen wird!" Bount zuckte mit den Schultern.

      "Dieser Stephenson wird sich schon wieder beruhigen! Da bin ich mir sicher!"

      "Du kennst ihn nicht! Er ist ein Könner seines Fachs, aber auch der schlimmste Giftzwerg, den ich in unserem Laden kenne!"

      Bount erwiderte ironisch: "Ich kenne aber dein diplomatisches Geschick, Toby! Du wirst das schon wieder hinbiegen!"

      Rogers knurrte etwas Unverständliches und machte eine eindeutig ärgerliche Geste.

      "Ich hoffe, du revanchierst dich mal", kam es unwirsch zwischen seinen Lippen hindurch. Dann lachten sie beide.

      "Bei nächster Gelegenheit. Das weißt du doch, Toby!"

      "Ich werde dich beim Wort nehmen, Bount!"

      "Nun komm schon, Toby! Heraus damit! Was ist bei der Sache herausgekommen?"

      Rogers lehnte sich etwas zurück. Er schien es zu genießen, Bount jetzt ein paar Sekunden zappeln lassen zu können.

      Dann sagte er: "Zunächst eine gute Nachricht, Bount."

      "Das höre ich gerne!"

      "Dieses Mädchen - Kimberley Morgan - ist bisher noch nicht irgendwo als Leiche aufgetaucht. Ich weiß, dass das nichts heißen muss, aber immerhin liegt sie noch in keinem New Yorker Leichenschauhaus aufgebahrt."

      "Und die schlechte Nachricht?", erkundigte sich der Privatdetektiv.

      Toby Rogers zuckte mit den breiten Schultern und machte: "Tja... Ich weiß nicht, was das zu bedeuten hat, aber unser Experte sagt, dass dieser Brief auf keinen Fall von Kimberley geschrieben wurde. Die Vergleichsproben belegen das!"

      Bount stutzte.

      "Er ist sich absolut sicher?"

      "Ja. Dieser Brief wurde gefälscht und es scheint ganz so, als hätte sich jemand damit ziemlich große Mühe gemacht, um ein überzeugendes Ergebnis vorzulegen."

      Bount nickte nachdenklich.

      Immerhin war ja auch Kimberleys Vater felsenfest davon überzeugt gewesen, dass der Brief von seiner Tochter geschrieben worden war.

      "Waren noch irgendwelche anderen Spuren zu finden? Fingerabdrücke oder soetwas?"

      Rogers schüttelte den Kopf.

      "Nein, Fehlanzeige."

      Bount seufzte.

      "Wäre ja auch zu schön gewesen, um wahr zu sein!" Rogers lachte heiser. "Wenn jemand schon einen so großen Aufwand treibt, um einen Brief zu fälschen, wird er auch peinlich genau darauf achten, nicht gewissermaßen seine Unterschrift zu hinterlassen!"

      "Auch wieder wahr."

      Bount erhob sich und knöpfte sich sein Jackett zu.

      "Was hast du vor, Bount?"

      Bount ließ ein dünnes Lächeln über seine Lippen huschen und erwiderte: "Eine kleine Reise nach Arizona."

      "Was du zu finden versuchst, ist die berühmte Stecknadel im Heuhaufen, nicht wahr?"

      "Ja, aber wahrscheinlich steht dieser Heuhaufen in Tucson und Umgebung. Der angeblich von Kimberley geschriebene Brief kam von dort... Es gibt dort ein ZENTRUM FÜR ESOTERISCHE STUDIEN UND PERSÖNLICHKEITSBILDUNG. Ein Postfach. Könntest du nicht mal bei deinen Kollegen dort anfragen, ob die etwas über diesen Verein vorliegen haben?"

      Rogers blies erst die fleischigen Wangen auf, als wäre er Louis Armstrong und seufzte dann gut hörbar.

      "Okay, Bount. Weil du es bist!"

      Bount ging zur Tür und drehte sich vor dem Gehen noch einmal um.

      "Könnte ja sein, dass dieses ZENTRUM nicht ganz koscher ist."

      11

      "Hat Toby Rogers’ Anfrage in Tucson eigentlich irgendetwas gebracht?", erkundigte sich June March an ihren Chef Bount Reiniger gewandt, der am Steuer eines Chevrolets saß.

      "Nein", antwortete Bount. "Aus irgendeinem Grund wurde Tobys Fax gar nicht beantwortet!" Er zuckte mit den Schultern.

      Von New York aus hatten sie den Flieger nach Phoenix genommen und von dort aus einen weiteren auf den kleinen Airport von Tucson, Arizona.

      Das erste, was Bount sich dann besorgt hatte, war eine Automatic-Pistole vom gleichen Typ, wie er sie auch sonst stets bei sich trug.

      Flugreisen waren zwar eine feine und vor allem schnelle Sache, aber aus verständlichen Gründen hatten die Airlines etwas gegen bewaffnete Passagiere.

      Jetzt saß Bount mit seiner Assistentin in einem Leihwagen und ließ diesen über die breite Main Street von Tucson donnern.

      "Wo fangen wir an, Bount?", fragte June, die ein Gähnen nicht unterdrücken konnte. Kein Wunder, die Zeitumstellung machte ihr zu schaffen. "Vielleicht ist der Brief nur aus Tucson abgeschickt worden, um jeden irrezuführen, der versucht, Kimberleys Spur zu folgen!" Bount nickte.

      "Ja, daran habe ich schon gedacht. Aber da war noch dieses


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