Und Theben liegt in Oberfranken.. Laura-Maria Grafenauer

Und Theben liegt in Oberfranken. - Laura-Maria Grafenauer


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die beide verbinden), dann im Inneren an-schauen (und für sich selbst arrangieren), und schließlich die Symbiose aus beiden ›Schauen‹ als Er-schauen schwarz auf weiß von sich geben.41 Damit schließt sich der Kreis zum Serapionischen Prinzip und schlägt gleichzeitig einen Bogen zu jener Erzählung, die Hoffmann seinem Verleger hier im Herbst 1820 indirekt verspricht, wenngleich er sie erst eineinhalb Jahre später verwirklichen wird, als eine seiner letzten Arbeiten: Des Vetters Eckfenster. Mit ihr will ich gleichzeitig schließen und beginnen, stets bemüht, das Wesentliche recht lebendig zu schauen.

      1 E.T.A. Hoffmann: Die Serapions-Brüder. Herausgegeben von Wulf Segebrecht unter Mitarbeit von Ursula Segebrecht. Frankfurt am Main: Deutscher Klassiker Verlag 2008 (= DKV im Taschenbuch, Band 28): 176. Im weiteren Verlauf direkt zitiert als SB.

      2 Den inhaltlich-historischen Unterbau bildet Wulf Segebrechts ausführlicher Kommentar zur soeben zitierten DKV-Ausgabe (v.a. SB 1228-1244 und 1257f.) sowie die Beschreibung von Klaus Deterding: Hoffmanns Erzählungen. Eine Einführung in das Werk E.T.A. Hoffmanns. Würzburg: Königshausen & Neumann 2007: 119-121. Bezüglich der Hoffmann’schen Wohnsituation vgl. Susanne Lüdemann: E.T.A. Hoffmann am Gendarmenmarkt: Des Vetters Eckfenster. In: Wolfgang Kreher und Ulrike Vedder (Hrsg.): Von der Jägerstraße zum Gendarmenmarkt. Eine Kulturgeschichte aus der Berliner Friedrichstadt. Berlin: Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin/Gebr. Mann Verlag 2007: 8390.

      3 So nannte Hoffmann laut Johann Georg Seegemund in einem Brief an Wilhelm Neumann vom 19. März 1815 die literarische Runde, vgl. Friedrich Schnapp (Hrsg.): E.T.A. Hoffmann in Aufzeichnungen seiner Freunde und Bekannten. München: Winkler 1974: 294. Im weiteren Verlauf direkt zitiert als Aufz. Mit dem Pseudonym ›Kreisler‹, das Seegemund hier verwendet, Unterzeichnete Hoffmann gelegentlich seine Briefe, vgl. E.T.A. Hoffmann: Sämtliche Werke in sechs Bänden. Herausgegeben von Hartmut Steinecke u.a. Band 6: Späte Prosa. Briefe. Tagebücher und Aufzeichnungen. Juristische Schriften. Werke 1814-1822. Herausgegeben von Gerhard Allroggen u.a. Frankfurt am Main: Deutscher Klassiker Verlag 2004 (= Bibliothek deutscher Klassiker 185): 53, 66. Im weiteren Verlauf direkt zitiert als SP.

      4 Vgl. zu diesem Themenkomplex Rolf Selbmann: Die Wirklichkeit der Literatur. Literarische Texte und ihre Realität. Würzburg: Königshausen & Neumann 2016.

      5 Vgl. Deterding 2007: 120f.

      6 Vgl. SB 1243.

      7 Vgl. SB 1243f.

      8 Dieser Meinung sind z.B. Klaus Deterding (vgl. ders. 2007: 120f.) und Wulf Segebrecht (vgl. SB 1204 und 1244).

      9 Dieses Prozedere beschreibt Klaus Deterding im Zusammenhang mit Hoffmanns Protagonisten, vgl. ders. 2007: 132.

      10 Von dieser im Werk einzigartigen und zentral bedeutsamen Zeichnung wird im Rahmen des zweiten Kapitels dieser Arbeit noch die Rede sein, vgl. Kapitel 2.2.: Der Kunzische Riss als Vorbild für Des Vetters Eckfenster.

      11 [Art.] Kulisse. In: Duden. Band 5: Das Fremdwörterbuch. 10., aktualisierte Auflage. Herausgegeben von der Dudenredaktion. Auf der Grundlage der aktuellen amtlichen Rechtschreibregeln. Mannheim/Zürich: Dudenverlag 2011 (= Weltbild Sonderausgabe): 592.

      12 Vgl. Barbara Schaff: ›In the Footsteps of…‹: The Semiotics of Literary Tourism. In: KulturPoetik Bd. 11,2 (2011): 166-180.

      13 Schaff 2011: 171.

      14 Vgl. Schaff 2011: 167 und 171f.

      15 Schaff 2011: 169.

      16 Selbmann 2016: 13.

      17 Barbara Schaff führt hier Thomas Hardys ›Wessex‹ als Beispiel auf, vgl. dies. 2011: 170.

      18 Vgl. Deterding 2007: 128, 132.

      19 Ich bleibe im Folgenden bei dieser Form, wenngleich die Serapions-Brüder im weiteren Verlauf das Adjektiv ›serapiontisch‹ gebrauchen (vgl. z.B. SB 92 oder 118), das sich auch meist in der Forschung findet (vgl. dazu SB 1246).

      20 Vgl. im weiteren Verlauf Fußnote 25.

      21 Schaff 2011: 169. Die dritte Möglichkeit ist für sie »a place which is completely imagined« (169); dieser Unterpunkt muss hier allerdings völlig ausgeklammert werden, da die vom Tourismus erzeugte Literatur nicht in den Interessensbereich dieser Arbeit fällt.

      22 Vgl. hierzu Schaff 2011: 171.

      23 So hält Lutz Hagestedt in Bezug auf Hoffmanns Erzählung Des Vetters Eckfenster eine Gleichsetzung von real existierendem Gendarmenmarkt und fiktionalem Marktplatz nur dann für zielführend, wenn sie für den Text als funktional angesehen werden kann, vgl. ders.: Das Genieproblem bei E.T.A. Hoffmann. Am Beispiel illustriert. Eine Interpretation seiner späten Erzählung ›Des Vetters Eckfenster‹. München: Friedl Brehm 1991 (= Reihe Theorie und Praxis der Interpretation, Band 2): 56.

      24 Vgl. Schaff 2011: 171.

      25 Nämlich bei Die Jesuiterkirche in G., Das Sanctus, Das öde Haus, Das Majorat, Die Kunstverwandten bzw. Seltsame Leiden eines Theater-Direktors und Briefe aus den Bergen. Vgl. E.T.A. Hoffmann: Nachtstücke. Klein Zaches. Prinzessin Brambilla. Werke 1816-1820. Herausgegeben von Hartmut Steinecke unter Mitarbeit von Gerhard Allroggen. Frankfurt am Main: Deutscher Klassiker Verlag 2009 (= DKV im Taschenbuch, Band 36): 986, 995, 1003, 1013, 1041, 1114. Im weiteren Verlauf direkt zitiert als NSt.

      26 Vgl. E.T.A. Hoffmann: Fantasiestücke in Callot’s Manier. Werke 1814. Herausgegeben von Hartmut Steinecke unter Mitarbeit von Gerhard Allroggen und Wulf Segebrecht. Frankfurt am Main: Deutscher Klassiker Verlag 2006 (= DKV im Taschenbuch, Band 14): 707-709 sowie 803f. Im weiteren Verlauf direkt zitiert als Callot.

      27 Vgl. SB 1540.

      28 Vgl. E.T.A. Hoffmann: Sämtliche Werke in sechs Bänden. Herausgegeben von Wulf Segebrecht u.a. Band 5: Lebens-Ansichten des Katers Murr. Werke 1820-1821. Herausgegeben von Hartmut Steinecke unter Mitarbeit von Gerhard Allroggen. Frankfurt am Main: Deutscher Klassiker Verlag 1992 (= Bibliothek deutscher Klassiker 75): 1069. Im weiteren Verlauf direkt zitiert als Murr. Mit dem Kürzel ›Hff.‹ unterzeichnete Hoffmann gelegentlich seine Privatbriefe, vgl. z.B. SP 20.

      29 Vgl. Walter Benjamin: Aufklärung für Kinder. Rundfunkvorträge. Herausgegeben von Rolf Tiedemann. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1985 (= edition suhrkamp 1317/Neue Folge Band 317): 27-32.

      30 Benjamin 1985: 29.

      31 Benjamin 1985: 32.

      32 Vgl. SP 1416.

      33 Vgl. SB 1533.

      34 Vgl. Hartmut Steinecke: E.T.A. Hoffmann und Goethe: Parodie oder Hommage? In: E.T.A. Hoffmann-Jahrbuch 17 (2009): 48-61. Hier: 54.

      35 Vgl. Steinecke 2009: 54.

      36 Selbmann 2016: 17.

      37 Vgl. SB 33f.

      38 Vgl. SB 1247.

      39 Vgl. v.a. auch zur Funktion des Rat Krespels SB 1249f.

      40 »So war Hoffmann weniger ein Seher als ein Anseher« (Benjamin 1985: 29).

      41 Vgl. Jörn Steigerwald: Die fantastische Bildlichkeit der Stadt. Zur Begründung der literarischen Fantastik im Werk E.T.A. Hoffmanns. Würzburg: Königshausen & Neumann 2001 (= Stiftung für Romantikforschung, Band XIV): 255.

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