Der kleine Johnson 2017. Hugh Johnson

Der kleine Johnson 2017 - Hugh Johnson


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      Beaujolais 14, 11, 10. Crus länger haltbar. Mâcon–Villages (weiß) 14, 12 jetzt trinken. Loire (süße Weine aus dem Anjou und der Touraine) beste neuere Jahrgänge: 10, 09, 07, 05, 02, 97, 96, 93, 90, 89; Bourgueil, Chinon und Saumur-Champigny: 14, 10, 09, 06, 05, 04, 02. Obere Loire (Sancerre, Pouilly-Fumé): 14, 12. Muscadet BV.

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       Die dunklen Flächen bezeichnen die Weinbaugebiete

      Frankreich

      Die folgenden Abkürzungen werden im Text verwendet:

BeaujBeaujolais
BgBurgund
BxBordeaux
ChampChampagne
ElElsass
H-MédHaut-Médoc
LangLanguedoc
LoLoire
MédMédoc
N-RhNördliche Rhône
OFOstfrankreich
ProvProvence
RhRhône
RoussRoussillon
SautSauternes
SavSavoyen
S-RhSüdliche Rhône
SWFSüdwestfrankreich
ZFZentralfrankreich
ACAppellation Contrôlée
Ch.Château
Dom.Domaine

      Qualität, Vielfalt, Werthaltigkeit: Bei diesen drei entscheidenden Faktoren ist Frankreich unschlagbar. Nicht oft treffen sie in einem einzigen Wein oder einem einzigen Anbaubereich zusammen, aber Sie finden alle drei auf den folgenden Seiten. In Frankreich wurde der hochwertige Wein erfunden, und hier hat man den Dreh raus, wie man an der Spitze bleibt – trotz einer ziemlich idiotischen Gesetzgebung (Loi Évin), die die Bewerbung von Weinen untersagt. Stellen Sie sich vor, in Deutschland gälte dasselbe für Ingenieurleistungen …

      Es ist immer wichtig zu beobachten, in welche Richtung das Pendel ausschlägt, selbst wenn man weiß, dass das unumgänglich ist. Jahrelang ging der Trend hin zu immer eichenwürzigeren, immer gewichtigeren Weinen, bis er sich – ziemlich plötzlich – änderte. Jetzt geht es beim Wein überall (oder fast überall – die nicht totzukriegenden Muskelprotze gibt es immer noch) um Eleganz. Und Frankreich ist Moden nicht weniger unterworfen als andere Länder. Muskeln stehen den meisten französischen Weinen nicht besonders gut, und dennoch wurden sie unverdrossen draufgepackt. Jetzt ist wieder Finesse gefragt. Von St-Émilion bis zum Languedoc sind die französischen Weine zu ihren Ursprüngen zurückgekehrt.

      Französische Weine sind präziser als je zuvor – und besser gerüstet für die nächste Herausforderung, sprich den Klimawandel und den damit einhergehenden höheren Alkoholgehalt. Natürlich steht die ganze Welt vor dieser Herausforderung. Und sie bedeutet nicht zwangsläufig, dass in Burgund Syrah und in Calais Pinot-Sorten angebaut werden. Ein Weg, den Zuckergehalt zu verringern, bestünde in höheren Erträgen, falls durch ein wärmeres Klima mehr Trauben auf derselben Fläche zur Reife gebracht werden können. Ein anderer Weg wäre mehr Laub und folglich mehr Schatten. Irgendwas geht immer.

      Die fantastische Vielfalt der französischen Weine ist nicht bedroht, solange die Weinmacher ihre Neugier und Entschlossenheit nicht verlieren – und dafür gibt es keinerlei Anzeichen.

      Verweise können sich auch auf das Kapitel »Die Châteaux von Bordeaux« beziehen.

      Neuere Jahrgänge klassischer französischer Weine

      Roter Bordeaux

      Médoc / roter Graves Bei manchen Weinen ist Flaschenalterung wünschenswert, bei diesen aber unerlässlich. Kleinere Gewächse aus leichteren Jahrgängen brauchen nur 2 – 3 Jahre, aber selbst einfache Weine aus großen Jahrgängen können über 15 Jahre hinweg noch gewinnen; die großen Kreszenzen solcher Jahrgänge profitieren sogar von der doppelten Zeit.

2015Hervorragendes Cabernet-Sauvignon-Jahr, allerdings nicht mit der Struktur von 2005 oder 2010. Einige Schwankungen. Zur Lesezeit mehr Regen im nördlichen als im südlichen Médoc.
2014Der Altweibersommer brachte die Rettung. Cabernet Sauvignon ist hell und nachklingend. Gut bis sehr gut hinsichtlich Qualität wie Quantität und klassisch im Stil.
2013Der schlechteste Jahrgang seit 1992. Grauenhafter Frühling mit Regen und Fäulnis. Ungleichmäßige Erfolge klassifizierter Gewächse; einige gute Weine haben sich herausgeschält.
2012Launisches Wetter, kleine Ernte. Cabernet Sauvignon reifte nicht überall aus. Einige Weine sind jetzt trinkreif.
2011Ein schwieriges Jahr: trockener Frühling, kühler Juli, Regen, Hitze, Fäule. Die Rettung war der Altweibersommer. Unterschiedliche Qualität, aber besser als ihr Ruf. Klassische Frische mit moderatem Alkoholgehalt. Bescheidene Crus sind jetzt trinkreif.
2010Herausragendes Jahr. Großartiger Cabernet Sauvignon mit tiefdunkler Farbe, Konzentration, fester Struktur. Entsprechende Preise. Wird sich Jahre halten.
2009Hervorragendes Jahr, als »das großartigste« beworben. Strukturierte Weine mit überbordender Frucht. Unbedingt probieren! Jetzt zugänglich, können aber auch eingelagert werden.
2008Viel besser als erwartet; frische, klassische Geschmacksnoten. Der Cabernet Sauvignon reifte in der Herbstsonne. Hat Alterungspotenzial.
2007Ein schwieriges Jahr. Einige Weine sind recht stilvoll, werden aber nicht alt werden. Seien Sie wählerisch.
2006Cabernet Sauvignon hatte Schwierigkeiten bei der Reifung; die besten sind zart, schmackhaft, nervig und können alt werden. Schöne Farbe und Säure. Ab jetzt trinkreif.
2005Reichhaltige, ausgewogene, für lange Lagerung geeignete Weine: ein hervorragender Jahrgang. Heben Sie die großen Namen noch auf.
2004Gemischte Ergebnisse; die Spitzenweine nach klassischer Art sind aber gut. Jetzt trinken.
2003Der heißeste Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Cabernet Sauvignon kann grandios sein (St-Estèphe, Pauillac). Im besten Fall wuchtig (aufheben), im schlechtesten Fall unausgewogen (austrinken). Die meisten bald trinken.

      Weitere gute Jahrgänge: 2000, 1998, 1996, 1995, 1990, 1989, 1988, 1986, 1985, 1982, 1975, 1970, 1966, 1962, 1961, 1959, 1955, 1953, 1949, 1948, 1947, 1945, 1929, 1928.

St-Émilion / Pomerol
2015Großartiges Merlot-Jahr, perfekte Bedingungen: Farbe, Konzentration, Ausgewogenheit.
2014Mehr Regen als im Médoc, weshalb Merlot unterschiedlich ausfällt. Sehr guter Cabernet franc. Zufriedenstellender Jahrgang.
2013Merlot mit schwieriger Blüteperiode (deshalb winzige Ernte) und Fäulnis. Mäßiger bis schwacher Jahrgang.
2012Dieselben Bedingungen wie im Médoc. Früher gelesener Merlot fällt ein klein wenig besser aus.
2011Ebenso schwierig wie im Médoc. Guter Cabernet franc. Pomerol schneidet womöglich am besten ab. Nicht links liegen lassen.
2010Ausgezeichnet. Abermals kraftvolle Weine mit hohem Alkoholgehalt. Viel Konzentration.
2009Erneut ausgezeichnet. Kraftvolle Weine (mit viel Alkohol), doch offenbar ausgewogen. In St-Émilion zog Hagel den Ertrag einiger Güter in Mitleidenschaft.
2008Ähnlich wie im Médoc. Dass die Erträge sehr gering waren, war der Qualität zuträglich, die überraschend hoch ist. Ab jetzt trinkreif, aber den Besten sollte man noch Zeit lassen.
2007Das gleiche Bild wie im Médoc. Die Lese fand zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten
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