Anthrosynthese Band 3: Astrologie. Alexander Gottwald
der Ursprung der Sternbilder auf dieser Erde und nicht am Himmel zu suchen ist. Wir haben es also mit an den Himmel projizierten Land- bzw. Seekarten zu tun!
Und wieso heißen die zwölf Sternbilder auf der Ekliptik nun Tierkreis? Dieser Frage wollen wir im nächsten Kapitel nachgehen! Und auf Wirths Arbeit werden wir später nochmal zurückkommen, denn da steckt astrologisch noch viel mehr drin, als bisher gezeigt!
WAS IST DER TIERKREIS?
Statt mit den unterschiedlich großen Sternbildern arbeitet die Astrologie mit einer Abfolge von 12 Tierkreiszeichen von je 30 Grad. Hier ist also eine Standardisierung vorgenommen worden. Zudem gibt es zwei verschiedene Arten, den Tierkreis zu berechnen.
Zum einen gibt es den sogenannten siderischen Tierkreis, der vor allem in der indischen Astrologie aber auch einigen neueren westlichen Schulen verwendet wird. Hier orientieren sich die Zeichen an den aktuellen Positionen der Sternbilder.
Zum anderen gibt es den sogenannten tropischen Tierkreis, bei dem sich die Position der Zeichen exakt an der Aufteilung der Jahreszeiten orientiert. Hier beginnt also der Widder genau zum Frühlingsbeginn des Jahres.
Dieser tropische Tierkreis ist der in der westlichen Astrologie am meisten genutzte. Dafür wird sie von Astrologiekritikern gern geschmäht, die ihr dann vorhalten, ihr Tierkreis sei „falsch“, denn er stimme ja nicht mit den Sternbildern überein.
Tierkreis und Jahreszeiten
Es geht aber bei der Arbeit mit dem tropischen Tierkreis nicht um die Sternbilder, sondern um die Jahreszeiten auf der Erde. Und da wir uns hier auf der Erde befinden, ergibt die Arbeit mit dem tropischen Tierkreis für mich nach wie vor am meisten Sinn.
Wir haben also zunächst die kardinalen Zeichen (was das bedeutet, erkläre ich später noch!) zu Beginn der Jahreszeiten:
• 0° Widder = Frühlingsanfang
• 0° Krebs = Sommeranfang
• 0° Waage = Herbstanfang
• 0° Steinbock = Winteranfang
Mit diesen vier Zeichen beginnt also etwas Neues. Auf der Erde beginnt mit ihnen eine neue Jahreszeit. Im Menschen oder in Ereignissen ist auch oft eine Neigung zu impulsivem Neubeginn verbunden.
An die kardinalen Zeichen schließen sich dann die sogenannten fixen Zeichen an, in denen die jeweilige Jahreszeit sich auf ihrem Höhepunkt befindet:
• 0° Stier – Höhepunkt des Frühlings
• 0° Löwe – Hochsommer
• 0° Skorpion – Höhepunkt des Herbstes
• 0° Wassermann – Tiefster Winter
Bei diesen vier Zeichen geht es um Kontinuität. Etwas dauert an. Auf der Erde eben die jeweilige Jahreszeit. In Menschen sind das dann oft als zuverlässig oder auch als träge angesehene Verhaltensweisen.
Auf die fixen Zeichen folgen zum Ende jeder Jahreszeit dann die sogenannten beweglichen Zeichen, in denen die Jahreszeit ihrem Ende entgegengeht:
• 0° Zwillinge – Endphase des Frühlings
• 0° Jungfrau – Spätsommer
• 0° Schütze – Spätherbst
• 0° Fische – Endphase des Winters
Hier schlägt das Wetter gern schon mal in die nächste Jahreszeit um, fällt dann aber auch wieder zurück. Hier finden wir Menschen, die geistig oft sehr beweglich sind, die aber deswegen auch manchmal als unzuverlässig oder wankelmütig gelten.
Jahreszeiten und Charakter des Menschen
Wir sehen also, dass grundlegende Eigenschaften im Menschen sehr eng mit der Jahreszeit zusammenhängen, in der sie geboren wurden! Das bestätigen auch Studien, die sich mit dem Thema Charakter und Jahreszeit der Geburt beschäftigen:
„Die Jahreszeit der Geburt wirkt sich offenbar das ganze Leben lang auf die Persönlichkeit aus. Ungarischen Wissenschaftlern zufolge neigen Herbstgeborene weniger zu Depressionen, und ein Geburtstag im Winter macht tendenziell weniger reizbar. „Biochemische Studien haben gezeigt, dass die Jahreszeit, in der man geboren wird, einen Einfluss auf bestimmte Neurotransmitter wie Dopamin und Serotonin hat, was selbst in Erwachsenen noch nachweisbar ist“, erklärt Xeni a Gonda von der Kultvolgyi Klinik in Budapest.“ scinexx.de/news/medizin/jahreszeit-der-geburt-beeinflusst-persoenlichkeit/
Es geht hier natürlich nicht nur um biochemische Reaktionen im Menschen, sondern auch um elektromagnetische Einflüsse. Die nördliche Hemisphäre, in der sich Europa befindet, wo vermutlich die meisten meiner Leser herkommen, ist im Sommer der Sonne zugewandt.
Es treffen also mehr solare Partikel in dieser Phase auf diesen Teil der Erde. Im Winter ist es genau andersrum: Hier weist die nördliche Halbkugel der Erde von der Sonne weg. Es treffen also die wenigsten geladenen Teilchen von der Sonne auf die Erde.
Im Frühling und Herbst ist es jeweils in etwa in der Mitte. Wir haben also weniger geladene Partikel von der Sonne als im Sommer, aber mehr als im Winter. Und die Menge dieser Teilchen prägt die Persönlichkeit.
Ich erinnere nochmal an Johndro, den ich vorhin bereits zitiert hatte: „Jeder planetarische Einfluss ist grundsätzlich elektromagnetisch.“ Wir sind also eingeladen, zu verstehen, dass Astrologie keineswegs mit irgendwelchen mysteriösen esoterischen Energien verbunden ist, sondern ganz schlicht mit Elektromagnetismus.
Um das nochmal zusammenzufassen: In der Indiviuationsarbeit beschäftigen wir uns also mit dem tropischen Tierkreis, der an den Jahreszeiten auf der Erde orientiert ist und eindeutig auch den Charakter der zu der jeweiligen Zeit geborenen Menschen elektromagnetisch prägt.
1. Tierkreis & Polarität
Der Tierkreis hat als elektrisches System natürlich auch eine eigene Polarität. Mit anderen Worten: Es wechseln sich männliche und weibliche Zeichen im Tierkreis ab. Ich nenne sie auch YangZeichen und Yin-Zeichen.
Die Polarität des Tierkreises im Einzelnen
• Widder +
• Stier -
• Zwillinge +
• Krebs -
• Löwe +
• Jungfrau -
• Waage +
• Skorpion -
• Schütze +
• Steinbock -
• Wassermann +
• Fische -
Wie haben also als männliche oder Yang-Zeichen Widder, Zwillinge, Löwe, Waage, Schütze und Wassermann. Weibliche oder Yin-Zeichen sind hingegen Stier, Krebs, Jungfrau, Skorpion, Steinbock und Fische!
Tierkreis & Elemente
Im Tierkreis finden wir nicht nur die Tierkreiszeichen, sondern auch die vier Elemente, die ja Aktivitäten des Lebendigen sind, wie ich im Kapitel „Die Verben der Sprache der Liebe“ bereits gezeigt hatte.
Wasser entspricht dem SEIN, Luft dem WERDEN, Erde dem HABEN und Feuer dem TUN. Zugleich haben die Elemente jeweils auch eine Polarität, sie sind also Yin oder Yang, was ich hier mit – für yin und + für yang beschreiben werde.
Ich erinnere auch noch mal daran, dass ich in dem oben genannten Kapitel beschrieben hatte, wo diese jeweiligen Polaritäten angeordnet und wie sie ausgerichtet sind! Wasser ist das obere Yin, Luft das absteigende Yang, Erde das untere Yin und Feuer das aufsteigende Yang!
Also haben wir folgende Elementeverteilung im Tierkreis:
• Widder = Feuer +
• Stier = Erde -
• Zwillinge = Luft +
• Krebs = Wasser