Arizona Gunfighter - 10 Western: Sammelband Januar 2018. Pete Hackett

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nicht recht weshalb eigentlich. Vielleicht war es Instinkt oder eine Vorahnung.

      Jedenfalls fühlte er sich mit dem Ding an der Hüfte bedeutend wohler.

      Unterdessen war er schließlich irgendwann in der zweiten Nachthälfte in seinem Sessel eingeschlafen. Auch seine unruhigen Gedanken hatten ihn davor nicht bewahren können.

      Das Licht war heruntergebrannt und erloschen.

      Als El Tigre dann wieder erwachte, war es durch das unangenehme, scharfe Geräusch, das entsteht, wenn ein Winchestergewehr durchgeladen wird.

      Walker öffnete die Augen und sofort fuhr die Hand wie automatisch zur Hüfte.

      "Steckenlassen!", zischte eine raue Männerstimme.

      Walker blickte direkt in einen Gewehrlauf und wusste, dass er sich keine falsche Bewegung erlauben konnte.

      "Ein Laut und Sie sind ein toter Mann, Tigre!"

      Alles, was Walker in diesem Augenblick von seinem Gegenüber sah, war ein schattenhafter Umriss.

      Aber er brauchte nichts zu sehen, um zu wissen, mit wem er es zu tun hatte.

      "Reilly?"

      "Stehen Sie auf und schnallen Sie Ihr Holster ab. Aber ganz vorsichtig, wenn ich bitten darf."

      "Verdammt, was haben Sie mit mir vor?"

      "Tun Sie, was ich sage!"

      "Wollen Sie mich umlegen? Ist es das, was Sie im Schilde führen? Sie wollen mir eine Kugel in den Kopf jagen, ja?"

      "Nur, wenn ich dazu gezwungen werde."

      "Was ist es dann? Geld? Für wie viel kann man Sie kaufen Reilly?"

      "Man kann mich nicht kaufen, Walker."

      Aber für einen Mann wie El Tigre schien es unmöglich zu sein, das zu begreifen.

      Er ließ also nicht locker.

      "Was verdient ein Major im Monat? Oder in einem ganzen Jahr oder in einem Dutzend Jahren? Sagen Sie es mir, ich bin nicht so ganz auf dem Laufenden in dieser Beziehung."

      Reilly behielt kühlen Kopf.

      "Halten Sie Ihren Mund und tun Sie endlich, was ich Ihnen gesagt habe!"

      "Was, wenn ich Ihnen eine Summe hinblättern würde, die höher ist, als das, was Sie in ihren verbleibenden Dienstjahren in der Army bekommen können?"

      Reilly hielt ihm die Waffe direkt unter die Nase.

      "Und wer sagt Ihnen, dass ich mir das nicht einfach bei dieser Gelegenheit hole?"

      32

      Reilly zwang Walker dazu, ihm seinen Safe zu öffnen, der hinter einem Landschaftsgemälde in die Wand eingelassen war.

      Es war einiges an Bargeld darin. Sowohl Dollars wie auch mexikanische Pesos.

      Reilly zog einige Schubladen und Schranktüren auf, ohne dabei seinen Gefangenen aus den Augen zu lassen.

      Dann fand er eine lederne Reisetasche, die ihm groß genug zu sein schien.

      Er warf sie Walker vor die Füße.

      "Was soll das?"

      "Einpacken!"

      "Aber..."

      "Ich sage es nicht zweimal!"

      Walker verzog das Gesicht. Es machte fast den Eindruck, als bereitete es ihm körperliche Schmerzen, die Bündel von Geldscheinen in die Tasche zu packen.

      In Reilly weckte der Anblick dieser Summen kaum Gefühle. Er wusste, dass das Wenigste davon ehrlich erworben war. Es klebte Blut daran, das Blut jener zum Beispiel, die mit ihm den Geldtransport nach Fort Deming begleitet hatten.

      Er hatte keinesfalls die Absicht, die Dollars für sich zu behalten.

      Nicht unter diesen Umständen.

      Aber vielleicht würde er sie noch brauchen können.

      Selbst wenn er es schaffte, Walker von hier fortzubringen, so befanden sie sich noch immer in Mexiko. Erst wenn sie die Grenze hinter sich hatten und El Tigre hinter Schloss und Riegel saß und auf seinen Prozess wartete, konnte Reilly sicher sein, es geschafft zu haben.

      "Was geschieht jetzt?", fragte Walker, als das Geld eingepackt war. Reilly nahm ihm die Tasche aus der Hand.

      "Wir gehen hinaus. Bedenken Sie dabei immer, dass meine Winchester auf Sie gerichtet ist. Eine falsche Bewegung und Sie haben eine Kugel zwischen den Rippen!"

      "Damit kommen Sie nicht durch!"

      "Das wird sich herausstellen!"

      33

      Wenige Augenblicke später traten sie hinaus in die Nacht.

      Der zweite Posten schnarchte vor sich hin. Reilly hatte sich die Decke wieder eng um die Schultern geschwungen. in der einen Hand hielt er die Reisetasche mit dem Geld, in der anderen die Winchester, deren Lauf er aber nur ein kurzes Stück unter der Decke hervorschauen ließ.

      Einer von der Mannschaft kam heran. Er patrouillierte mit einem Gewehr in der Hand über das Anwesen.

      Reilly zog sich den Sombrero tiefer ins Gesicht, trat dicht neben Walker und drückte ihm den Gewehrlauf in den Rücken.

      "Kein falsches Wort!", zischte er.

      Der Mann kam heran.

      "Buenas noches, Boss!"

      "Schon spät, was, Billy?"

      Der Mann nickte und ging weiter. Wenig später war er nicht mehr zu sehen.

      "Los weiter!", befahl Reilly knapp.

      Sie gingen hinüber zum Pferdestall.

      Innen war es ziemlich dunkel, aber es genügte, um das Zaumzeug zu finden und es einem der Tiere anzulegen. Für einen Sattel hatten sie ohnehin nicht genügend Zeit. Sie mussten sehen, das sie wegkamen. Mit jedem Augenblick, der verrann, wurde die Möglichkeit greifbarer, dass einer der umherschleichenden Posten etwas bemerkte.

      Reilly befahl Walker, sich auf den Pferderücken zu setzen.

      Als dieser das geschafft hatte, setzte er sich hinter seinen Gefangenen und nahm die Zügel. Mit derselben Hand hielt er auch die Geldtasche.

      Die Winchester warf er jetzt ins Stroh. Sie war ihm jetzt zu unhandlich. Um El Tigre unter Kontrolle zu halten,


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