Mission Unendlichkeit - Das 1529 Science Fiction Abenteuer Paket. Mara Laue

Mission Unendlichkeit - Das 1529 Science Fiction Abenteuer Paket - Mara Laue


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hast du hier unten zu suchen?“, fragte ihn die Frau. Er hatte recht gehabt, es war eine Menschenfrau.

      Sie war einen Kopf kleiner als Isaak. Ihre weichen Gesichtszüge wurden von braunem lockigem Haar eingerahmt. Sie trug einen dunklen Kampfanzug, auf dem Panzerplatten angebracht waren. Ein Kompromiss aus Beweglichkeit und Schutz. Auf dem Rücken trug sie einen kleinen Rucksack.

      „Na, verschlage ich dir die Sprache? Zu lange hier unten? Keine Terranerinnen mehr gesehen?“, fragte sie. „Was tust du hier?“

      Isaak musste schmunzeln.

      „Mein Name ist Isaak. Gib mir meine Waffen und wir gehen beide unseres Weges“, sagte er ruhig. „Ich habe nichts mit irgendwem zu schaffen, ich habe meine eigenen Angelegenheiten. Du sicher auch.“

      Er hoffte inständig, dass sie niemand war, der gesucht wurde. Hier unten gab es eine Menge Leute, die alles, was nach Kopfgeldjäger aussah, zuerst töteten, dann Fragen stellten. Vermutlich überlebte man letztendlich hier unten auch auf die Weise länger.

      Sie musterte ihn. Dabei ließ sie seine Waffen minimal sinken, aber nicht weit genug, dass er sie hätte angreifen können ohne erschossen zu werden. Sie war nicht dumm, das musste er ihr lassen.

      „Kopfgeldjäger“, stellte sie unnötigerweise fest. „Nicht oft hier unten. Dachtest, das wird eine einfache Sache.“

      Er hob überrascht die Augenbrauen.

      „Was soll einfach sein?“

      „Der Job. Kommst runter zum Abschaum, schießt etwas herum und fliegst wieder rauf. Der Gleiter oben. Billig. Verbraucht. Ein Hin-und-Zurück-Ticket in die Hölle. Kopfgeldjäger und Abschaum, der hier zu Besuch kommt, fliegen immer so etwas. Da sparen sie immer.“

      Isaak nickte anerkennend. Er fühlte sich seltsam ertappt.

      „Und jetzt meine Waffen – und wir gehen unserer Wege!“, wiederholte er noch einmal.

      Sie lachte.

      „Du bist hier im Kenar-Territorium und da oben ist einer angegriffen worden. Du hast jetzt ganz schön Dreck am Stiefel“, stellte sie fest.

      „Aber ich habe ihn nicht angegriffen“, erwiderte er ruhig.

      „Stimmt, aber du wurdest von einem Roten Hachee gerettet. Damit bist du potenziell ein Feind. Es herrscht im Moment Krieg hier unten.“

      Isaak atmete resigniert aus. „Wieso habt ihr mich dann nicht zufrieden gelassen?“

      „Er hätte dich getötet. Jetzt hab ich dein Leben gerettet, dein Arsch gehört den Roten Hachee. Zumindest einen Gefallen schuldest du uns. Vorausgesetzt du besitzt einen Funken Ehre in dir, Kopfgeldjäger.“

      „Und wenn nicht?“

      „Dann bekomme ich ein paar neue Pistolen und du zwei neue Nasenlöcher gestanzt. Eins in die Brust, eins zwischen die Augen.“

      Isaak verkniff sich eine bissige Erwiderung. Er hatte vorerst verloren. Man musste anerkennen, wenn man unterlegen war und daraus lernen, hatte seine Mutter immer gesagt.

      „Okay, einen Gefallen. Dann bin ich weg“, knurrte Isaak schließlich.

      Die Frau lächelte kokett und senkte seine Waffen.

      „Brav. Jetzt geh den Gang entlang.“

      „Wohin?“

      „Einfach geradeaus, ich sage, wenn du abbiegen musst.“

      Er seufzte und setzte sich in Bewegung.

      ––––––––

      SIE LOTSTE IHN DURCH mehrere gewundene Gänge, bis sie schließlich vor einem großen schweren Schott standen.

      „Setz die auf“, sagte sie und reichte ihm eine Sauerstoffmaske. Sie war klein, aus einem schwarzen Kunststoff, der beim Aufsetzen Mund und Nase bedeckte und sich mit einem schmatzenden Geräusch festsaugte. Schräg vom Mundstück ab ragte eine kleine Metallampulle, in der der Sauerstoff war. Zumindest hoffte Isaak, dass darin Sauerstoff war und kein Gift. Aber es hätte keinen Sinn gemacht, ihn jetzt auf diese Weise zu töten. Warum dann der ganze Weg?

      Sie nahm ebenfalls eine Maske und richtete mit der freien Hand seine Pistole auf ihn.

      „Öffnen“, befahl sie. Ihre Stimme klang dumpf durch den Kunststoff vor ihrem Mund.

      Er besah sich den Mechanismus des schweren Schotts und erkannte, wie es zu bedienen war. Ein paar Handgriffe später glitt es zischend in zwei Hälften horizontal auseinander. Zwar war das Schott schon lange ohne Strom, die Notfallöffnung aber war hydraulisch und funktionierte somit noch.

      Vor ihm war eine neblige Landschaft. Mattes Licht erhellte die Umgebung. Nach und nach gewöhnten sich seine Augen an das schwächere Licht und er begriff, was er sah.

      Das hier war eine Plattform gewesen, einst auf der halben Höhe der gigantischen Hochhäuser. Orte für Geschäfte, Straßen und Parks hatte es gegeben, Flaniermeilen voller Menschen.

      Heute war es vor allem eins.

      Gefährlich.

      Über sich sah er nur den dunstigen Nebel und Dunkelheit.

      Er fluchte innerlich darüber, dass er unbewaffnet war.

      Es hieß, dass es hier Tiere gab, Lebewesen tausender Welten, ausgesetzt und entlaufen. Es hatten Kreuzungen stattgefunden, neue Arten waren entstanden, die hier unten lebten. Jagten.

      Er spürte den Lauf seiner eigenen Waffe im Rücken, als ihn die Frau vorwärts stieß.

      Widerwillig ging er los.

      Sie gingen durch ein Trümmerfeld. Ausgeschlachtete Gleiter und allerlei Schrott lagen auf der Plattform verteilt. Vieles sah alt aus, Rost gab vielem sicher einst Glänzendem eine dreckige Farbe.

      Er kam beinahe ins Stolpern, als direkt neben ihm ein Abgrund gähnte. Im Boden der Plattform war ein zwei Meter durchmessendes Loch. Seine Kanten waren völlig glatt abgeschnitten. Fast wie mit einer Maschine.

      Er machte einen großen Bogen darum. Immerhin konnte die ganze Statik der Plattform dadurch gestört sein.

      Dann standen sie vor einem anderen Schott, das von selbst aufglitt. Isaak duckte sich, als ein Mensch seine Waffe auf sie richtete.

      Er hatte ungesund helle Haut und dunkelblaue Haare. Seine schwarzen Augen bildeten einen harten Kontrast zu der kränklichen Hautfarbe.

      Die Frau hinter Isaak trat ihn in die Seite, so dass er vorwärts auf den Hellhäutigen zutaumelte. Er blickte sich zu ihr um, sie hatte noch immer seine Pistolen auf ihn gerichtet. Sie nickte zu dem Hellhäutigen. Isaak trat zu ihm und die Frau verschloss das Schott wieder. Der Dunst der Außenwelt sammelte sich in Knöchelhöhe.

      Nachdem sich das Schott geschlossen hatte, sammelte sie Isaaks Maske wieder ein.

      „Ist er tot, Nigo? Der Kenar“, fragte die Frau den Hellhäutigen. Dieser schüttelte den Kopf.

      „Er ist weg, wenn auch verletzt. Hat aber Hilfe gerufen. Ich hatte keine Zeit ihn noch zu erledigen“, erklärte der als Nigo angesprochene Hellhäutige.

      Die Frau sah Isaak an und stellte sich vor: „Dann glauben die Kenar wirklich, dass du mit uns zusammenarbeitest. Mein Name ist übrigens Roxane, Roxane Ava.“

      Sie nickte auf den Blauhaarigen. „Das ist Nigo.“

      „Isaak“, stellte sich selbiger vor. „Meine Waffen?“

      „So viel Höflichkeit dann jetzt doch nicht“, erwiderte Roxane. In ihren Augen blitzte es. „Die bekommst du noch. Wenn es soweit ist. Wenn du dich gut benimmst.“

      Sie gingen einen Korridor entlang, vermutlich einst Teil


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