Hoch das Beet!. Folko Kullmann

Hoch das Beet! - Folko Kullmann


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sind.

      Kartoffeln anbauen

      Die Kartoffel wird immer gepflanzt. Traditionelle und ungewöhnliche Sorten können Sie im Frühjahr bei spezialisierten Saatgutanbietern bekommen.

      Anzucht, Pflege und Ernte

      Um schneller und früher ernten zu können, werden Kartoffeln ab dem Vorfrühling vorgekeimt bzw. angetrieben. Dazu stellt man sie in Schalen oder Eierkartons an einen hellen, 10 – 15 °C warmen Ort, bis die Augen, wie man die Triebknospen auch nennt, anschwellen und die Triebe eine Länge von mehreren Zentimetern erreicht haben.

      Im Grundbeet werden Kartoffeln auf leichten, sandigen Böden schon im Erstfrühling gepflanzt. Wenn der Boden lehmig, nass und schwer ist, kommen die Knollen erst zum Ende des Vollfrühlings in den Boden (>). Im Hochbeet sind Sie glücklicherweise unabhängig vom gewachsenen Boden und können die vorgetriebenen Knollen schon ins Beet pflanzen, wenn die Haselsträucher gerade verblüht sind und die Forsythien zu blühen beginnen. Die Kartoffeln werden mit den gekeimten Trieben vorsichtig auf das Substrat gelegt und mit einer 10 – 15 cm dicken Schicht Erde bedeckt. Wie im Grundbeet wird auch im Hochbeet angehäufelt – so wie im Kasten > beschrieben. Das Anhäufeln verhindert, dass die Kartoffeln vergrünen, und es erhöht zudem die Erntemenge. Da die Knollen frostempfindlich sind, ist es ratsam, in den ersten Wochen ein Vlies zum Abdecken in kalten Nächten bereitzuhalten.

      Kartoffeln brauchen viele Nährstoffe, die sie in der kompostreichen Hochbeeterde zur Genüge vorfinden. Nicht austrocknen lassen und Unkräuter rechtzeitig auszupfen, wenn sie noch klein sind, um die Kartoffelwurzeln nicht zu sehr zu stören!

      Sorten

      Bei Kartoffeln unterscheidet man je nach Anbau- bzw. Erntezeit frühe (Ernte ab Juli), mittlere und späte Kartoffeln (Ernte ab August bis September). Außerdem spielen die Kocheigenschaften eine Rolle. Es gibt festkochende, vorwiegend festkochende und mehlige Sorten – je nach Menge der eingelagerten Stärke.

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      Kartoffeln mit violetten oder rötlichen Schalen haben auch rosa oder violette Blüten.

      Die Kartoffel, die keine ist

      Süßkartoffeln werden immer beliebter: Nicht nur, weil sie lecker sind, sie sind auch eine ideale Ergänzung für ernährungsbewusste Menschen, die nicht zu viele Kohlenhydrate vertragen oder essen möchten. Süßkartoffeln stammen aus den Tropen und reifen im Garten im Hochbeet besonders gut aus. Sie werden wie Kartoffeln angebaut.

      Kleine Kartoffelsorten-Auswahl für das Hochbeet

SORTEEIGENSCHAFTEN
Musicasehr frühe Salatkartoffel, schon ab Juni erntereif | rundlich-oval, dunkelgelb | festkochend, sehr cremig; schnell verbrauchen
Nicolafrühe Sorte | länglich, gelbfleischig, sehr schnittfest | festkochend, feiner Geschmack
Jellymittelfrüh bis spät | oval, gelbfleischig | vorwiegend festkochend, feiner Geschmack, auch für Pommes und Ofenkartoffeln
Bamberger Hörnchenmittelfrüh | länglich, gelbfleischig | festkochend, ideal für Salate und als Bratkartoffeln
Blaue Anneliesemittelfrüh | kleine, rundliche Knolle, Schale violett, Fleisch bläulich-violett marmoriert | vorwiegend festkochend, nussiges Aroma, für Salate, als Ofen- oder Pellkartoffeln
Laurasehr spät | oval, gelb mit roter Schale | vorwiegend festkochend, auch zum Einkellern (Lagern) geeignet
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      Grobe Äste und Zweige, Rohkompost und reifer Feinkompost sind die Grundmaterialien.

       Am Anfang steht die Füllung

      Sie ist das wesentliche Element eines Hochbeets: Die klassische Füllung aus drei Schichten garantiert, dass die Pflanzen gut gedeihen. Denn unabhängig vom Boden im Garten können Sie Ihren Pflanzen genau das Substrat geben, das sie brauchen.

      DIE FÜLLUNG bzw. das Substrat ist das Herz des Hochbeets. Sie sorgt dafür, dass die Pflanzen optimal mit Nährstoffen versorgt sowie Gieß- und Regenwasser in ausreichender Menge gespeichert werden und die Pflanzenwurzeln sicheren Halt haben. Gemüse und Küchenkräuter brauchen in der Regel viele Nährstoffe, also Dünger, da sie üppig wachsen.

      Klassische Kompost-Füllung

      Im Nutzgarten hat sich die klassische Drei-Schichten-Füllung zum Anbau von Gemüse und Kräutern bewährt. Es spielt keine Rolle, ob das Hochbeet aus Holz, Stein oder Metall gebaut ist, die Schichtung ist immer dieselbe.

      Die untere Schicht – die Dränage

      Die unterste Lage des Hochbeets besteht aus einer 30 – 50 cm dicken Schicht aus Heckenschnitt, Ästen und Zweigen, aber auch grobem Pflanzenmaterial wie Staudenstängeln und Ernteresten aus dem Gemüsegarten. Sie dient als Dränage, damit Regen- und Gießwasser gut abfließen können und keine Staunässe entsteht. Ein weiterer Vorteil: Im groben Material gibt es viele Zwischenräume, die Luft und damit Sauerstoff enthalten und in denen ein reges Bodenleben entsteht. Dies ist Voraussetzung für eine gleichmäßige Zersetzung des pflanzlichen Materials und einen optimalen Pflanzenwuchs.

      Die Mittelschicht – das Nährstofflager

      Die mittlere Lage des Hochbeets besteht aus einer etwa 20 – 30 cm starken Schicht aus mehr oder weniger stark verrotteten Pflanzenresten. Hochbeet-Puristen legen eine Schicht umgedrehter Rasensoden auf das grobe Material, bevor der Rohkompost eingefüllt wird. Sie fallen meist ohnehin an, wenn die Fläche, auf der das Hochbeet aufgestellt wird, ausgestochen wird. Wenn das Material noch nicht völlig zersetzt ist, entsteht beim Rotteprozess Wärme, die das Pflanzenwachstum zusätzlich anregen kann – ein Vorteil beim Gärtnern im Hochbeet.

      Die Oberschicht – die Pflanzetage

      Als Deckschicht wird eine etwa 15 – 20 cm dicke Schicht aus feiner Gartenerde und Kompost (im Verhältnis 1 : 1) oder im Handel erhältliche Hochbeeterde ins Beet gefüllt. In dieser Schicht wird später gesät und gepflanzt. Achten Sie bei fertiger Hochbeeterde darauf, dass sie torffrei ist. Die Pflanzen gedeihen optimal in diesen modernen Substraten, die aus Holz- und Kokosfasern, Rindenhumus, Grüngutkompost und Tonmineralien hergestellt werden und es werden keine wertvollen Moore beim Torfabbau zerstört.

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      Wem nicht genug Äste und Heckenschnitt zur Verfügung stehen, der kann auf handelsübliche Holzhackschnitzel zurückgreifen.

      Materialbeschaffung

      Selbst in ein kleines Hochbeet passt eine Menge Material. Der Bedarf an Füllmaterial und Kompost wird oft unterschätzt. Um ein Hochbeet von 2 m Länge, 1 m Breite und 90 cm Höhe zu füllen, benötigen Sie etwa einen Kubikmeter Heckenschnitt, Hackschnitzel oder anderes grobes Material, einen halben Kubikmeter Rohkompost und noch einmal dieselbe Menge für die Deckschicht. Zusammen sind das gut zwei Kubikmeter, also etwa 2000 l. Ein normaler, großer Sack Pflanzerde fast etwa 70 l, die Füllung des Hochbeets entspricht also gut 28 Säcken – eine Menge, die nicht mal eben in einen normalen Kofferraum passt.

       Fragen Sie Nachbarn oder in einem Kleingartenverein nach Heckenschnitt. Viele Gärtner sind dankbar, wenn sie einen Abnehmer für ihre Grüngutabfälle haben, da sie selbst meist nicht alles auf ihrem eigenen Grundstück kompostieren können.

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