Pflegegrade und die neuen Begutachtungsrichtlinien. Nicole Franke
10.1 Außerhäusliche Aktivitäten
10.1.1 Auszug aus dem Gutachten
10.1.2 Beschreibung und Formulierungshilfen
10.2 Haushaltsführung
10.2.1 Auszug aus dem Gutachten
10.2.2 Beschreibung und Formulierungshilfen
10.3 Bewertung
10.4 Mögliche Fehler, deren Konsequenzen und Vorbeugung
11 Drei Kardinalfehler in der Praxis, die zu Fehleinstufungen führen können
11.1 Kardinalfehler 1: Unzureichende Darlegung von Fähigkeiten und Beeinträchtigungen in der Pflege- und Betreuungsdokumentation
11.2 Kardinalfehler 2: Unzureichende Darlegung von Fassadenverhalten
11.3 Kardinalfehler 3: Unzureichende Darlegung von unterschiedlichen Tagesformen
12 Das Bewertungssystem
12.1 Gesamtbewertungssystem
12.2 Pflegegrad 5 und die besondere Bedarfskonstellation
13 Integration in den Pflege- und Betreuungsprozess
13.1 Zuordnung der Module des Begutachtungs-Instruments zur SIS
13.2 Zuordnung der Module des Begutachtungs-Instruments zu den AEDL’s
13.3 Vorgehen bei der Integration in SIS bzw. AEDL’s
14 Integration in das Gesamtsystem
14.1 Projektmanagement – Übersicht
14.2 Projektmanagement – Einzelschritte
Die Autorin
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Buch-Code: AH2312D
Einleitung
Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.
1 Vorwort
Die Überarbeitung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs mit Anwendung des Neuen Begutachtungs-Instruments, mündend in den neuen Richtlinien des GKV-Spitzenverbandes zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit nach dem XI. Buch des Sozialgesetzbuches und damit die Einstufung in die Pflegegrade ab 01.01.2017, stellt die Pflege vor neue und große Herausforderungen.
Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff erfasst den Menschen in seiner Ganzheit, was als äußerst positiv zu werten ist. Die Selbständigkeit und die Fähigkeiten sämtlicher Lebensbereiche werden differenziert hinterfragt und bewertet. Die „weichen Begrifflichkeiten“ bergen jedoch auch eine sehr große Gefahr von Fehleinschätzungen. Dies wird oftmals noch dadurch verstärkt, dass sich der Pflegebedürftige während der Begutachtung in der Regel in seiner besten Tagesform befindet. Zeigt sich dann beispielsweise auch noch ausgeprägtes Fassadenverhalten, besteht ein erhebliches Risiko, dass bzgl. der noch bestehenden Fähigkeiten bzw. der Beeinträchtigungen ein falscher Eindruck im Rahmen der Begutachtungen entstehen kann, wodurch Fehleinstufungen nicht auszuschließen sind.
Das gleichzeitig sehr komplexe Modul- und Bewertungssystem stellt sehr hohe Anforderungen an die Mitarbeiter in Bezug auf die Vorbereitung der Begutachtung und die fachlich kompetente Argumentation in Begutachtungssituationen, sowie hinsichtlich einer überzeugenden Gesprächsführung bei Einstufungen in die Pflegegrade.
Auf der sicheren Seite …
Ein erfolgreiches Einstufungsmanagement in Pflegegrade setzt eine systematische Steuerung voraus. Setzen Sie sich intensiv mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff, den Inhalten der Begutachtungs-Richtlinien und den daraus resultierenden Anforderungen auseinander!
…aus der Praxis – für die Praxis…
Dieses Buch unterstützt Sie in Form eines praktischen Handlungsleitfadens umfassend dabei
➤ sich mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff und den daraus resultierenden Änderungen und Konsequenzen auseinanderzusetzen und sich für die richtigen Strategien zu entscheiden
➤ das neue Begutachtungs-Instrument in seiner Komplexität kennenzulernen und unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Einrichtungsbedürfnisse, inhaltlich sinnvoll in die eigenen Systeme zu implementieren
➤ sich bestens auf Begutachtungen vorzubereiten
➤ eine erfolgreiche Grundlage für das Einstufungsmanagement in Pflegegrade zu schaffen und damit eine optimale Qualität Ihrer Leistungen und Wirtschaftlichkeit zu sichern
2 Wegweiser durch das Buch
Das Buch gliedert sich in 14 Kapitel, welche Sie in verständlicher und praxisnaher Art durch die Anforderungen der neuen Begutachtungsrichtlinien führen.
Kapitel 1 stellt die Änderungen durch den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff übersichtlich dar. Sie erhalten umfassende Praxistipps hinsichtlich einer möglichen Strategie der Implementierung der Anforderungen des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und der neuen Begutachtungs-Richtlinien.
In Kapitel 2 erhalten Sie konkrete Informationen hinsichtlich der Unterscheidung von Hilfebedürftigkeit und Pflegebedürftigkeit. Zudem erfolgt die Vorstellung der übergeordneten 4-stufigen Skala zur Beurteilung der Selbständigkeit. Sie erhalten umfassende Praxistipps, unter anderem auch dazu, wie Sie Ihre bisherige Dokumentationsform und Formulierungsart, z. B. in den meisten Einrichtungen anhand der Formen der Hilfe nach § 14 SGB XI nach dem alten Pflegebedürftigkeitsbegriff, komplett im neuen System auf einfache und praxisorientierte Weise integrieren können. D. h. Sie erhalten eine Handlungsanleitung dafür, wie Sie systematisch und erfolgreich auf Ihrem bisherigen Dokumentationssystem bzw. Formulierungsart, aufbauen können. Dieses Kapitel enthält des Weiteren zahlreiche Formulierungshilfen, weist Sie aber auch auf mögliche Fehlerquellen und Risiken hin und stellt entsprechende Vorbeugungsmaßnahmen dar.
In Kapitel 3 erhalten Sie wichtige Praxistipps zum Umgang mit pflegebegründenden Diagnosen, ebenfalls mit Darstellungs- und Formulierungshilfen.
Die Kapitel 4 bis 9 greifen die sechs Module zur Bestimmung der Pflegebedürftigkeit auf und führen Sie wie mit einem roten Faden, systematisch durch die Anforderungen der Einzelmodule, mündend in konkreten Formulierungsbeispielen für die Pflege- und Betreuungsdokumentation bzw. Ihre separat gesteuerte Begutachtungsvorbereitung. Zudem werden Ihnen in allen einzelnen Kapiteln modulbezogene mögliche Fehlerquellen und Risiken, die zu Fehleinschätzungen und damit zu Fehleinstufungen in die Pflegegrade führen können, sowie dies bezügliche Vorbeugungsmaßnahmen, aufgezeigt.
Das Kapitel 10 stellt Ihnen das System der Erhebung weiterer versorgungsrelevanter Informationen vor und mündet ebenfalls in konkreten Formulierungsbeispielen.
Im Kapitel 11 werden die drei Kardinalfehler in der Praxis aufgezeigt, die ein hohes Risiko von Fehleinschätzungen