Todesspiel ohne Skrupel - Zwei Thriller. A. F. Morland

Todesspiel ohne Skrupel - Zwei Thriller - A. F. Morland


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sich doch längst zur Ruhe gesetzt."

      "Er ist vorsichtig geworden", erklärte Carter. "So vorsichtig, dass man im Moment wohl schon Mühe hätte, ihm Falschparken nachzuweisen."

      "Immerhin wäre es möglich, dass Sarakiz der Mann im Hintergrund ist, den wir suchen", erklärte Mr. McKee. "Warum sollte Joe Donato die alte Verbindung nicht einfach wieder aufgenommen haben?"

      Das leuchtete jedem ein.

      "Ist Donato denn nun mit diesem Killer-Joe identisch oder nicht?", fragte Carter. "Davon hängt eine Menge ab..."

      Diese Frage richtete sich natürlich in erster Linie an Milo und mich.

      "Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch - auch wenn der letzte Beweis noch aussteht", erklärte ich. "Aber wie sollte man sonst die Nervosität dieser Leute begreifen? Nur, weil wir dieses Foto herumgezeigt haben und mit Greg Rooney eine kleine Unterhaltung hatten zwei G-men über den Haufen schießen?" Ich schüttelte den Kopf. "Da muss jemand kalte Füße gekriegt haben..."

      "Da braut sich was zusammen", war Mr. McKee überzeugt.

      "Clive und Orry, Sie hören sich mal im Dunstkreis dieses Juan Sarakiz um. Vielleicht stoßen Sie ja auf etwas..." Mr. McKee wandte sich dann an Milo und mich, ehe er fortfuhr: "Und Sie beide bleiben diesem Donato auf der Spur. Wenn er hier in New York City ist, dann muss man ihn auch aufstöbern können."

      "Was ist mit dem persönlichen Umfeld dieses BMW-Fahrers?", fragte ich.

      "Dazu ist doch schon einiges gesagt worden", erwiderte Mr. McKee.

      "Aber nicht genug."

      "Jesse, was sollte das bringen?"

      "Nach dem Stand der Ermittlungen wäre es doch möglich, dass der letzte Anschlag im Lincoln-Tunnel - anders als seine Vorgänger - nicht von den KILLER ANGELS begangen wurde."

      "Die Möglichkeit ist vorhanden", räumte Mr. McKee ein.

      "Sie denken an eine Art Trittbrettfahrer, oder?"

      "Jemand, der einen Mord begehen will, ohne dass man ihn gleich als Täter verdächtigt!"

      "Ich fürchte, Sie verzetteln sich, Jesse!"

      "Aber ich finde, dass wir diese Seite der Medaille nicht einfach ignorieren können. Die Ungereimtheit, auf die ich vorhin hinwies ist doch eine Tatsache."

      "Okay", gab Mr. McKee nach. "Agent LaRocca wird sich um diese Richtung der Ermittlungen kümmern."

      13

      Am Computer überprüfte ich, was über Alberto Marias vorlag.

      Über das Datenverbundsystem NYSIS waren wir im FBI-District mit den Datenbanken der anderen Polizeiabteilungen online verbunden. Wenn wir Informationen brauchten, die von der City Police, der DEA oder einer anderen Polizeibehörde gespeichert worden waren, dann hatten wir die innerhalb von Augenblicken auf unserem Schirm und konnten sie uns downloaden.

      Auf Albertos Kerbholz standen ein paar kleinere Delikte.

      Körperverletzung, Ruhestörung, ein paar Gramm Kokain, die ihn allerdings als Konsumenten und nicht als Dealer auszuweisen schienen. Letzteres konnte sich natürlich inzwischen geändert haben.

      Als er das letzte Mal verhaftet worden war, hatte er noch bei seiner Mutter in East Harlem gewohnt. Auch das war vermutlich nicht mehr aktuell, aber immerhin konnte man dort ansetzen.

      "Dann lass uns mal aufbrechen", meinte Milo.

      "Ich hoffe, die Fahrbereitschaft rückt noch einen Wagen für uns raus - nach dem, was gestern geschehen ist!"

      In diesem Moment betrat Agent Fred LaRocca das Büro, das Milo und ich uns teilten.

      Er hielt einige farbige Computerausdrucke in den Händen.

      In der Tür blieb er stehen. Milo hatte gerade seine P 226 in den Gürtelholster gesteckt.

      "Nanu, Aufbruchstimmung?", fragte LaRocca.

      "Wir sind schon weg", sagte ich.

      "Was ich hier habe, dauert nicht lange. Es wird dich interessieren, Jesse. Ich sollte mich doch um das Vorleben dieses BMW-Fahrers kümmern..."

      "Ja."

      Ich sah ihn aufmerksam an.

      Fred grinste und legte die Ausdrucke auf den Schreibtisch.

      "Hier, dies kam gerade herein... Scheint, als wären deine Zweifel doch nicht so aus der Luft gegriffen gewesen..."

      Ich blickte auf das Material. Das Erste, was mir ins Auge fiel, waren Bilder vom Tatort am Lincoln Tunnel. Ein Motiv war mehrfach zu sehen.

      Dabei handelte es sich um die gesprühte Aufschrift KILLER ANGELS, von der auch mehrere Detailvergrößerungen bei den Unterlagen waren.

      "Worum geht es?", fragte ich.

      Fred sagte: "Unser Schriftexperte Dick Burgon hat sich mit seiner Analyse der Farbsprüherei große Mühe gegeben..."

      "Und?", hakte ich nach, während ich versuchte, im Schnelldurchgang den Text zu überfliegen.

      "Es hat bisher bei allen derartigen Anschlägen solche Sprühereien gegeben. Auch beim ersten Anschlag am Ausgang des Lincoln Tunnels."

      Ich erinnerte mich. Im Gegensatz zum zweiten Anschlag, bei dem es den BMW-Fahrer erwischt hatte, hatte der Täter nicht von der 39. Straße aus geschossen, sondern war auf eine der Lärmschutzmauern geklettert, die die Einfahrt in die Unterführung abschirmten.

      Ich sah LaRocca an.

      "Du wärst kaum hier, wenn alles so wäre, wie man es erwarten würde, oder Fred?"

      Er nickte.

      "Du sagst es, Jesse."

      "Mach's nicht so spannend!"

      Fred LaRocca atmete tief durch und machte eine bedeutungsvolle Pause. "Kurz gesagt ist es so: Alle Schmierereien stammen zwar von unterschiedlichen Personen, aber sie enthalten sämtliche charakteristischen Merkmale dieses Schriftzuges. Ich erspare dir, sie alle aufzuzählen..."

      "Und beim letzten?", unterbrach ich LaRocca etwas ungeduldig.

      Fred suchte ein bestimmtes Blatt aus den Ausdrucken heraus und zeigte es mir. Es zeigte eine starke Vergrößerung der Sprüherei auf dem Asphalt der 39. Straße, daneben eine Abbildung desselben Schriftzugs, wie er auf die Lärmschutzmauer geschmiert worden war, von der das erste Lincoln-Tunnel-Attentat verübt worden war.

      "Siehst du diese drei Spitzen am Querbalken des A in ANGELS?"

      "Der, der den letzten Anschlag verübte, hat sie offenbar vergessen", stellte ich fest.

      Fred LaRocca nickte.

      Milo trat zu uns und sah mir über die Schulter.

      "Entweder der Kerl, der das hingesprüht hat, hätte vorher noch ein bisschen üben müssen oder du hast Recht mit deiner Vermutung, Jesse", meinte Fred.

      "Es ist ein Indiz", stellte Milo klar. "Aber mehr auch nicht."

      "Richtig", sagte LaRocca. "Aber wenn diesen durchgeknallten Kids irgend etwas heilig ist, dann die


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